Hallo Kinder!
Sagt mal, habt Ihr Angst vorm Zahnarzt? Ich muss sagen, ich hatte vor meinem ersten Zahnarztbesuch etwas Angst. Aber dann war es zum Glück überhaupt nicht schlimm, sondern super interessant!
Milchzähne adé
Habt Ihr schon mal was von Bumps gehört? Nein? Nicht schlimm, ich kannte das bis vor Kurzem auch nicht. Aber ich habe Bumps! Man kann auch Knäste oder Eruptionszysten dazu sagen. Das sind so kleine Beulen, die man unterhalb des Kieferknochens sehen und fühlen kann. Bumps haben aber nur Pferde oder Ponys im Alter zwischen zwei und fünf Jahren, die sich noch im Zahnwechsel befinden. Dort wo diese Beule entsteht, sitzt die Wurzelspitze des bleibenden Zahns. Und während des Zahnwechsels kann es hier zu einer Auftreibung kommen, daher entsteht dann die Beule. Das ist aber zum Glück meistens eher ein optischer Makel als ein Problem. Ich habe jedenfalls keinerlei Einschränkungen dadurch!
Vorne wächst bei mir übrigens auch gerade ein neuer Zahn. Ich bin also mittendrin, im Zahnwechsel. So wie wahrscheinlich auch viele von Euch. Und da es wichtig ist, auf die Gesundheit der Zähne zu achten, gehören für Euch regelmäßige Zahnarztbesuche zum Programm. Ich habe es da etwas besser: Der Zahnarzt kommt nämlich zu mir, dann bin ich bei der Untersuchung wenigstens in meiner gewohnten Umgebung. Und wisst Ihr was? Ich hatte richtig Glück bei meiner ersten Zahn-Untersuchung! Es war nämlich alles in Ordnung mit meinen Beißerchen, so dass ich von Maulgatter, Raspel und Co. erstmal verschont geblieben bin! Ich durfte stattdessen zuschauen, wie meine Stallkollegen Luke und Rudi behandelt wurden. Ich muss zugeben, das war sehr interessant! Und ich weiß für meine erste Behandlung jetzt schon mal Bescheid, wie das Ganze abläuft – und dass es gar nicht schlimm ist. Das beruhigt ja ungemein.

Zahnbehandlung beim Pferd
Aber nun möchtet Ihr sicher wissen, wie das denn jetzt ablief mit der Pferde-Zahnbehandlung. Also zuerst einmal gab es eine Sedierung, also eine Beruhigungsspritze. Damit die Beiden bei der Behandlung schön ruhig halten und der Tierarzt konzentriert arbeiten kann. Danach hat der Doc das Maulgatter angebracht – auch das ist nötig, damit er in Ruhe die Zähne bearbeiten kann. Nicht, dass ein Pferd einfach mal während der Behandlung das Maul schließt oder zubeißt…
Das Maulgatter sieht schon ein wenig fies aus, Rudi und Luke haben aber gesagt, dass sei gar nicht schlimm. Sie wären sowieso so angenehm müde gewesen, dass sie ganz froh waren, sich nicht anstrengen zu müssen, um das Maul so lange aufzuhalten. Mit der Sedierung und dem Maulgatter waren die wichtigsten Vorbereitungen getroffen und es konnte losgehen. Jetzt kam der Doc mit einer maschinellen Zahnraspel. Die sah jetzt nicht so schlimm aus, hat aber ein sehr unangenehmes Geräusch gemacht. Mit dieser Raspel wurden die Zähne dann sozusagen erstmal „grob“ begradigt und eventuell vorhandene Haken entfernt. Zwischendurch wurde das Maul immer mal wieder mit einer Jodlösung durchgespült, um den Zahnstaub zu entfernen. Nach dem Spülen hat der Tierarzt mit einem Spiegel immer den Erfolg der Behandlung kontrolliert und geschaut, wo gegebenenfalls noch etwas mehr geraspelt werden muss. Den letzten Feinschliff hat er dann übrigens mit der Handraspel gemacht, die kann man noch gezielter und feiner einsetzen – bis die Sichtkontrolle mit dem Spiegel ihn komplett zufrieden gestellt hat.
Ja und das war es dann auch schon! Also echt nicht schlimm. Sollte ich nächstes Mal also auch behandelt werden müssen, habe ich keine Angst. Nur eins finde ich richtig doof: Nach der Behandlung darf man wegen der Sedierung zwei Stunden lang nichts fressen!





