Hallo Kinder!
Schritt, Trab und Galopp. Die Grundgangarten von uns Pferden kennt Ihr sicher alle schon. Aber ich erkläre Euch heute mal genau, was hinter den Gangarten steckt!
Welches ist denn Eure liebste Gangart? Reitet ihr gerne gemütlich im Schritt oder trabt Ihr gerne leicht – oder lasst Ihr Euch am liebsten im Galopp schaukeln? Also ich mag ja alle Gangarten gerne. Okay, Schritt ist ein bisschen langweilig. Aber zum Ausruhen zwischendurch auf jeden Fall gut – und natürlich beim Grasen optimal geeignet, immer die frischesten grünen Halme zu finden! Im Trab schmeisse ich total gerne meine Beine und versuche zu traben wie die Großen. Ja und im Galopp, da kann man sich so richtig austoben (zumindest beim Freilaufen), das mag ich dann doch am liebsten!
Der Schritt
Schritt ist wie schon gesagt die langsamste Gangart – und damit die, die jeder angehender Reiter zuerst kennenlernt. Der Schritt ist ein Viertakt. Das heißt wir setzen dabei die Hufe in gleichmäßigen, zeitlichen Abständen nacheinander auf. Also zum Beispiel nehme ich meinen rechten Hinterhuf zuerst nach vorne, dann kommt vorne rechts, dann hinten links und dann vorne links. Sprich: Ich setze meine Hufe gleichseitig, aber nicht gleichzeitig vor. Wenn Ihr mit einem beschlagenen Pferd auf hartem Boden, am besten Asphalt, lauft, dann könnt ihr den Viertakt richtig gut raushören: klack, klack, klack, klack. Schon mal probiert?!
Im Grunde besteht der Schritt aber sogar aus acht Bewegungsphasen. Im Schritt haben wir immer zwei oder drei Beine auf dem Boden, wechseln also immer zwischen einer Dreibein- und einer Zweibeinstütze (siehe Fußfolge-Grafiken). Da es im Schritt so keine Schwebephase gibt, nennt man den Schritt auch eine schwunglose Gangart. Korrektes Schrittreiten in Dressurprüfungen ist übrigens hochanspruchsvoll – und durch falsche Ausbildung des Pferdes kann der Viertakt im Schritt schnell verloren gehen.

Der Trab
Bestimmt könnt Ihr schon leichttraben, oder?! Aufstehen, hinsetzen, aufstehen, hinsetzen usw. Dieser Wechsel beim Leichttraben macht auch deutlich, um was für einen Takt es sich im Trab handelt: nämlich einen Zweitakt! Wir Pferde bewegen uns im Trab mit unseren diagonalen Beinpaaren vorwärts. Ich bewege also gleichzeitig mein linkes Hinterbein und mein rechtes Vorderbein nach vorne, dann wechsele ich in der Luft auf das andere Beinpaar. Dieser Moment wird Schwebephase genannt, da wir Pferde in diesem Moment kein Bein am Boden haben. Danach geht es mit dem anderen diagonalen Beinpaar, also hinten rechts und vorne links, weiter, dann kommt wieder eine Schwebephase. Die Momente, in denen wir je zwei Beine am Boden haben, nennt man diagonale Zweibeinstütze.
Wenn Ihr leichttrabt, unterstützt ihr unsere schwungvolle vorwärts-aufwärts-Bewegung im Trab. Ihr müsst Euch dabei einfach gut in unsere Bewegung einfühlen und Euch von unserem Schwung beim Aufstehen etwas „hochwerfen“ lassen. Wichtig: Bitte beim Hinsetzen weich einsitzen und nicht in unseren Rücken knallen! Beim Aussitzen braucht es meist etwas, bis Anfänger im schwunghaften Trab geschmeidig einsitzen können. Aber Übung macht den Meister!

Der Galopp
Hopp, hopp, hopp, Pferdchen lauf Galopp! Ein Rhythmus den schon Babys und ganz kleine Kinder toll finden, ist der Dreitakt 😊. Der Galopp ist eine gesprungene Gangart im Dreitakt mit dazwischenliegender Schwebephase. Durch die relativ großen Sprünge, die wir dabei machen, fühlt sich der Galopp für den Reiter meistens weich und harmonisch an. Wenn ich im Rechtsgalopp galoppiere, dann fange ich mit der Einbeinstütze auf dem linken Hinterbein an, springe von da in die diagonale Zweibeinstütze (vorne links und hinten rechts), um dann in die vordere Einbeinstütze (vorne rechts) zu wechseln, daran schließt sich dann die Schwebephase an, in der ich alle vier Beine in der Luft habe. Klingt kompliziert – ist es aber gar nicht! Denn für uns Pferde sind diese drei Grundgangarten etwas ganz Natürliches, wir müssen nicht darüber nachdenken, mit welchem Bein wir wann aufsetzen. Wichtig in allen Gangarten ist, dass wir unsere Beine in gleichmäßigen, zeitlichen Abständen bewegen. Denn nur dann sind wir taktsicher, wie man sagt.
Geht ein Pferd im Schritt keinen klaren Viertakt, im Trab keinen klaren Zweitakt und im Galopp keinen klaren Dreitakt, dann macht es sogenannte Taktfehler. Diese werden in Dressurprüfungen mit hohen Notenabzügen bestraft. Es ist aber nicht nur für gute Noten wichtig, dass wir immer im Takt gehen, sondern auch für unsere Gesundheit! Schleichen sich Fehler ein, kommt es nämlich in der Regel zu einer falschen bzw. höheren Beanspruchung unserer Muskeln, Sehnen, Bänder und Gelenke – sprich: wir werden schneller krank. Deswegen ist es wichtig, dass jeder Reiter darauf achtet, ob sein Pferd sich taktrein bewegt.
