
Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass Ralf Runge Marcus Döring als Co-Bundestrainer der Springreiter an der Seite von Otto Becker ablöst. Sein zweiter Einsatz in neuer Funktion beim EEF-Nationenpreis in Mannheim hätte besser nicht laufen können.
Im März trat Ralf Runge die Nachfolge von Marcus Döring an. Der hatte seine Aufgaben Ende 2024 „aus privaten Gründen“ niederlegen müssen, wie die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) berichtete. Seinen ersten Auftritt als Equipechef in neuer offizieller Funktion hatte Runge in Lier, wo die deutsche Equipe Rang fünf belegt hatte.
Beim Nationenpreisheimspiel in Mannheim führte Runge die schwarz-rot-goldene Equipe nun aufs Siegerpodest – etwas, was ihm übrigens auch schon zuvor gelungen war. Bereits vor vier Jahren in Budapest war er einmal als Equipechef bei einem Nationenpreis im Einsatz gewesen, ebenfalls siegreich.
Wie damals Budapest sind auch Lier und Mannheim Teil der EEF-Nationenpreisserie, wobei EEF für European Equestrian Federation steht. Seit 2021 richtet der europäische Reiterverband diese Nationenpreisserie auf CSIO3*-Niveau über 1,45 Meter-Parcours aus. In Mannheim fehlte der deutschen Equipe bislang das letzte Quäntchen Glück. Dreimal in Folge hatte sie hier Rang zwei belegt. Nun hat es geklappt.
Weiße Weste
Für manche Länder ist die EEF-Serie die Chance, sich für die League of Nations des Weltreiterverbandes FEI zu empfehlen. Andere nutzen sie, um Nachwuchsreiter und/oder Pferde an größere Aufgaben heran zu führen. So war es auch bei der deutschen Mannschaft, die nun in Mannheim siegreich war. Olympiasieger Christian Kukuk ritt den zehnjährigen OS-Hengst Chageorge v. Chacco-Blue. Jörne Sprehe hatte den elfjährigen Toulon-Sohn Toys gesattelt. Der 2022er Aachen-Sieger Gerrit Nieberg stellte seine Zukunftshoffnung Ping Pong van de Lentamel vor, einen zehnjährigen Schecken v. Emerald. Sophie Hinners war mit der elfjährigen Cornet de Lys-Tochter Combella Schlussreiterin.
Die Ergebnisse der beiden Normalparcours lassen sich schnell zusammenfassen: null Fehler. Einzig Jörne Sprehe und Toys hatten einen Abwurf im ersten Umlauf, doch der wurde Streichergebnis. Da aber auch die Schweizer makellose Runden präsentierten, kam es zum Stechen um den Sieg. Hier schickte Ralf Runge Sophie Hinners mit Combella ins „Rennen“. In 46,29 Sekunden waren die beiden blitzschnell, hatten aber einen Abwurf. Den leisteten sich aber auch Barbara Schnieper und ihre Cascadello-Tochter Canice für die Schweiz. Und da sie mit 53,42 Sekunden deutlich langsamer waren als Hinners und Combella war Deutschland der Sieg sicher.
Den dritten Platz belegte Frankreich mit vier Fehlern.
Das gesamte Ergebnis finden Sie hier.
Es stehen noch folgende Termine an für die EEF-Nationenpreisserie:
- Stutteri Ask, Martofte (DEN): 21. – 25. Mai
- Peelbergen, Kronenberg (NED): 22. – 25. Mai
- Thessaloniki (GRE): 28. Mai – 1. Juni
- Drammen (NOR): 6. – 9. Juni
- Bratislava (SVK): 11. – 15. Juni
Halbfinale:
Deauville (FRA) für die Regionen West bis Nord: 18. – 22. Juni 2025
Budapest (HUN) für die Regionen Süd bis Mitte: 26. – 29. Juni 2025
Finale:
Longines EEF Series Finale: CSIO4* Avenches (SUI) vom 4. – 7. September 2025