Wie in jedem Jahr, sorgte auch an diesem Turniersamstag die CDI4*-Kür für Gänsehaut-Momente im Aachener Dressurstadion. Die unter Flutlicht stattfindende Grand Prix Kür war geprägt von tänzerischen Darbietungen mit technischen Höchstschwierigkeiten, großen Emotionen im Publikum – und häufigen Führungswechseln, die erst mit dem Auftritt von Semmieke Rothenberger ein Ende fanden.
Einmal mehr setzte die Grand Prix Kür einen krönenden Abschluss unter den vorletzten Turniertag im Dressurstadion beim CHIO Aachen. Nahezu voll besetzt, herrschte hier vom ersten bis zum letzten Starter eine unvergleichliche Atmosphäre. Fast schon ehrfürchtig verfolgte das Publikum die Ritte der insgesamt zehn Starterpaare, um sie dann schon auf der Schlusslinie mit begeistertem Applaus durch die letzten Lektionen zu begleiten. Und auch für die Reiter war es ein emotionaler Abend: Nicht nur, dass sie in den Genuss kamen, ihre Küren in diesem ganz besonderen Rahmen zu präsentieren – auch häufige Führungswechsel hielten die Prüfung spannend bis zum Schluss.
Als vorletzter Starterin gelang es Semmieke Rothenberger, mit ihrem Ritt die Messlatte noch einmal nach oben zu korrigieren. Im Sattel von Farrington, ihrem 15 Jahre alten KWPN-Wallach, zeigte sie eine hoch anspruchsvolle Choreografie zu modern interpretierten Songs wie “Celebration” von Kool & the Gang oder “All Night Long” von Lionel Richie. Ein gelungener Auftritt, bei dem auch das Gefühl der Reiterin gestimmt haben muss: Nach der letzten Grußaufstellung freute sich Semmieke Rothenberger sichtlich über ihren Ritt, und Jubel brandete von den Zuschauerrängen auf. Doch nicht nur die Reiterin und das Publikum waren euphorisch: Auch die Richter brachten ihre Begeisterung mit 79,980 Prozent zum Ausdruck. Ein Ergebnis, das das neue Personal Best für Semmieke Rothenberger bedeutete – und den Sieg an diesem besonderen Abend in der Soers.
Rang zwei sicherte sich Borja Carrascosa mit insgesamt 77,890 Prozent. Der für Spanien startende, jedoch in Coesfeld beheimatete Reiter hatte Sir Hubert NRW, einen zwölfjährigen Westfalenwallach, unter dem Sattel. Das Paar präsentierte eine eindrucksvolle Kür und musikalisch unter anderem von Shakira mit “Whenever, Whatever” begleitet. Auf dem dritten Platz reihte sich Fabienne Müller-Lütkemeier ein, die mit ihrer 2011 geborenen Westfalenstute Valencia AS ebenso für Begeisterung sorgte. Musik von Céline Dion, zum Beispiel der Ohrwurm “I’m alive”, bot eine harmonische Untermalung der ausdrucksstarken Vorstellung, die mit 77,120 Prozent belohnt wurde.
