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Lena Backes und Fioretto Festival

Der erste Sieg ist immer etwas Besonderes – erst recht, wenn es die erste goldene Schleife in der schweren Klasse ist. In unserer Siegertypen-Serie geben wir Lesern die Chance, ihre ganz persönliche Geschichte bis zur ersten goldenen Schleife in der Klasse S zu erzählen. Für Lena Backes und Fioretto Festival war die erste Platzierung in einer S-Dressur auch gleich der erste Sieg! 

Lena Backes ist die Liebe zu Pferden sprichwörtlich in die Wiege gelegt worden: „Ich kann mich ehrlich gesagt gar nicht mehr daran erinnern, wann ich genau das erste Mal auf einem Pferd saß. Ich war oft mit meiner Mama zusammen im Stall, sie hat früher auf der Rennbahn als Rennreiterin gearbeitet und ist bis heute mit Herz und Seele beim Pferdesport dabei.“ Richtig gestartet ist Lenas Reitkarriere dann im Alter von fünf Jahren, als sie anfing, im Schulbetrieb zu reiten. Etwa ein Jahr später schnupperte sie dann erste Turnierluft: „Da bin ich meinen ersten Reiter-Wettbewerb auf dem Vereinsturnier geritten. Und den konnte ich mit Schulpony Spikey überraschenderweise auf Anhieb gewinnen!“  

Trotz dieses wegweisenden Erfolgs war Lena aber nicht von Anfang an auf ihre heutige Paradedisziplin, die Dressur, spezialisiert. „Ich bin auch immer gerne gesprungen“, erzählt die heute 21-Jährige. „Mein erstes Pony Nick hat das allerdings etwas anders gesehen. Ihm war alles ab E-Höhe zu hoch, so dass wir uns erstmal auf das Dressurreiten konzentriert haben. Bevor ich mit meinem Studium angefangen habe, bin ich dann mit Tassimo’s Pet aber auch bis zur Klasse L im Parcours gestartet. Erst als die Zeit immer knapper wurde, habe ich mich voll und ganz für die Dressur entschieden“, erklärt Lena. Springgymnastik steht bei ihr aber auch mit den Dressurpferden immer mal wieder auf dem Programm.  

Im Dressurviereck sammelte sie schon im Sattel ihres Ponys Golden Moon P viele Erfolge bis zur Klasse M*. „Mit ihm bin ich auch meine ersten S-Dressuren geritten“, erinnert sich Lena lächelnd. „Das Motto war da allerdings noch: Dabei sein ist alles!“ Dennoch nahm schon in dieser Zeit der Traum vom ersten S-Sieg nach und nach Gestalt an. Lenas Trainerin Dr. Britta Schöffmann stellte nach Lenas Ponyzeit schließlich den Kontakt zu Britta Becker her. „Wir wollten Golden Moon nach meiner Ponyzeit erstmal behalten. Zwei eigene Pferde kamen für uns aber nicht in Frage. Deshalb bin ich Britta Schöffmann unendlich dankbar dafür, dass sie mich mit Britta Becker zusammengebracht hat! Sie hat mir seither unglaublich viel ermöglicht und vertraut mir bis heute ihre tollen Pferde an.“  

Im Sattel von Fioretto Festival aus dem Besitz von Britta Becker konnte Lena so 2016 direkt in die Juniorentour einsteigen. Mit dem heute elfjährigen Dunkelfuchswallach von Fiano sammelte sie umgehend zahlreiche Erfolge in M*- und M**-Dressuren und weitere Erfahrungen in der schweren Klasse. So standen auch im Sommer 2018 beim Turnier in Meerbusch-Osterath eine M**- und eine S-Dressur für das Paar auf dem Programm. „Zuerst sind wir in der M** gestartet. Die lief nicht so gut, wie wir es eigentlich können. Es gab zwar ein Schleifchen, aber für eine vordere Platzierung hat es an dem Tag nicht gereicht“, erinnert sich Lena. „Deswegen hatte ich mir für die folgende S-Dressur auch nichts ausgerechnet. Wir wollten einfach weiter Erfahrung sammeln und Spaß haben. Beim Abreiten hatte ich dann aber schon ein sehr gutes Gefühl. Das setzte sich auch in der Prüfung fort, Fio ließ sich wirklich toll reiten.“ Entsprechend zufrieden verließ das Paar anschließend das Viereck. „Als die Noten bekannt gegeben wurden, bestätigte das mein gutes Gefühl. Wir waren ziemlich am Ende der Prüfung dran und rangierten mit unserem Ergebnis auf dem zweiten Platz. Darüber war ich schon mega glücklich, weil es unsere erste S-Platzierung bedeutete.“ Mit einem Dauergrinsen im Gesicht ritt Lena schließlich zur Siegerehrung ein, in der Erwartung hier eine silberne Schleife entgegenzunehmen. „Alle standen schon aufgereiht, aber die Platzierung ließ auf sich warten. Schließlich wurde verkündet, dass aufgrund der hohen Nennungszahl in zwei Abteilungen platziert wird. Ich bin aus allen Wolken gefallen, als ich realisiert habe, dass ich damit die zweite Abteilung gewonnen hatte. Diesen Moment werde ich wohl nie vergessen!“ Nach einer unvergessenen Ehrenrunde wurde Fio in Ruhe versorgt, danach haben Lena, ihre Mutter und Britta Becker noch zusammen auf den Sieg angestoßen.  

Seither haben Fio und Lena zusammen viele gemeinsame Erfolge in der schweren Klasse gefeiert und konnten unter anderem die Bronzemedaille bei den Rheinischen Meisterschaften der Jungen Reiter 2019 erreiten. „Fio ist eine treue Seele, immer motiviert und voller Energie. Er ist sehr gehfreudig und würde am liebsten die Prüfung nur im starken Galopp absolvieren. Das war am Anfang nicht immer ganz einfach für mich, da wurden die 60 Meter schon mal kurz…“, verrät Lena. „Aber Fio ist eine coole Socke, die einen auf dem Turnier nie im Stich lässt. Er weiß immer genau, wann es drauf ankommt und läuft in der Prüfung meistens noch eine Klasse besser als zuhause.“  

Für die kommende Saison hat das Paar ein ganz konkretes Ziel: „Wir wollen zum ersten Mal in einer S***-Dressur an den Start gehen und auf diesem Niveau gemeinsam Erfahrungen sammeln!“ Unterstützt werden sie dabei weiterhin von Britta Schöffmann, die Lena als Trainerin bereits seit ihrem achten Lebensjahr begleitet – und natürlich von Britta Becker und Lenas Mutter Jutta. Mit Sir Q  stellt Lena neben Fio noch ein weiteres Pferd aus dem Besitz von Britta Becker auf Turnieren vor, mit dem imposanten Nachwuchspferd konnte sie bereits eine Dressurpferdeprüfung der Klasse A mit der Wertnote 8,5 gewinnen. Mit ihrem eigenen Nachwuchspferd Millenniums Little Lady hat die junge Reiterin in diesem Jahr außerdem am Bundeschampionat der fünfjährigen Dressurpferde teilgenommen. Die BWL-Studentin, die für die Reiterfreunde Luisenhof in Krefeld startet, kann also ganz entspannt in eine hoffnungsvolle reitsportliche Zukunft blicken!  

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