Vier Tage lang war die Reitanlage Miß, der bekannte Tünglerhof in Xanten, Treffpunkt für Reiter und Pferdesportfreunde aus der gesamten Region. Beim Hallenspringturnier bot der Gastgeber ein breit gefächertes Prüfungsprogramm. Von den Springpferdeprüfungen für junge Talente bis hin zu spannenden Springen der Klasse S. Rund 20 Prüfungen standen auf dem Programm, und sie alle überzeugten durch sportliche Qualität, Fairness und eine Atmosphäre, die den Tünglerhof seit Jahren auszeichnet.
Richterin Sibylle Hendricks, die seit vielen Jahren regelmäßig auf dem Tünglerhof richtet, lobte das breite Prüfungsangebot: „Hier findet wirklich jeder Reiter und jedes Pferd die passende Prüfung. Vom Nachwuchs bis zum erfahrenen Turnierprofi. Das macht dieses Turnier so besonders.“ Auch der Xantener Domenico Giorgi, der mit seinen Pferden auf dem Tünglerhof zuhause ist, schloss sich dem Lob an. „Ich bin hier jedes Jahr am Start. Die Bedingungen sind einfach top, und es macht jedes Mal Freude, unter diesen Voraussetzungen zu reiten. Der Tünglerhof ist für mich wie ein zweites Zuhause“, so Giorgi, der seine reiterliche Ausbildung bei Stefan Miß begonnen hat. Zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer erlebten ein sportlich starkes Wochenende. Darunter auch Elena Hinckers-Höfer, die einst selbst im Parcours antrat und inzwischen als begeisterte Besucherin jedes Jahr aufs Neue dabei ist. „Die Herzlichkeit und Gastfreundschaft hier sind einfach etwas Besonderes. Und der Sport ist jedes Mal sehenswert“, schwärmte sie am Rande des Turniers.
Sportlich bot das Turnier Springreiten auf hohem Niveau. Allen voran die Springprüfung der Klasse S mit Siegerrunde, die in einem echten Krimi endete. Marc Boes (Liedberg) siegte auf Union Jack mit einer fehlerfreien Runde in 38,24 Sekunden denkbar knapp vor Hannah Blandfort (Gut Hochfeld), die mit Tara Levista ebenfalls strafpunktfrei blieb (38,49). Hundertstel entschieden über Platz eins und zwei. Das Publikum honorierte beide Ritte mit großem Applaus. Im Punktespringen auf S-Niveau setzte sich Nina Oertel-Spreis (Wickrath) mit ihrer Classy Casalida souverän an die Spitze (66 Punkte/58,75 Sekunden). Dahinter folgten Maja Bleser (Grevenbroich) mit Arramis FAP (66/59,23) und Louis de Witt (Sonsbeck) auf Sabrina (66/59,28). Ein enges Rennen, das auch hier bis zum Schluss offen blieb.
Besonders beeindruckend präsentierten sich die jungen Springpferde in den Springpferdeprüfungen. Bewertet wurden dabei unter anderem Grundtempo, Galoppiervermögen, Rittigkeit und Wendigkeit. In der Springpferdeprüfung der Klasse M überzeugte Hanna Schultewolter auf der Westfalenstute Sansibar mit einer Wertnote von 8,6 und gewann die erste Abteilung vor Gina-Sophia Giordani, die mit Olivier (8,4) Rang zwei belegte. Giordani konnte sich zudem die zweite Abteilung sichern. Diesmal mit Kara Via (8,5) und platzierte zudem ihr drittes Pferd CR Sieben (8,3) auf dem zweiten Rang. Auch die Springpferdeprüfung der Klasse A** bot sehenswerte Ritte. Hier glänzte Laura Hetzel (RSG Niederrhein) mit Diatola Blue (Wertnote 8,6) und gewann die erste Abteilung. In der zweiten Abteilung setzte sich Kai Terhoeven-Urselmans (Keppeln) mit dem vom Kranenburger Otmar Eckermann gezogenen Comme Cassini ebenfalls mit einer Wertnote von 8,6 an die Spitze.
Zum Abschluss der viertägigen Veranstaltung zeigten sich die Hausherren Julia und Stefan Miß mehr als zufrieden: „Ich kann meinem Team nur danken, das sich zwei Wochen hintereinander so stark engagiert hat. Ohne diesen unermüdlichen Einsatz hätten wir diese Veranstaltungen nicht durchführen können“, betonten die Gastgeber unisono. Mit sportlicher Klasse, familiärer Atmosphäre und perfekten Bedingungen bewies das Hallenspringturnier auf dem Tünglerhof einmal mehr, warum es zu den beliebtesten Turnieren der Region zählt.
Stephan Derks
Foto: privat
