Der Pferdesportverband Rheinland e.V. hatte am 26.08.2024 zur Mitgliederversammlung ins Pferdesportzentrum Rheinland nach Langenfeld geladen. In diesem Jahr folgten dieser Einladung besonders viele wahlberechtigte Vertreter der Reitvereine und Kreisverbände, denn neben der Wahl des Präsidiums standen auch eine Satzungsänderung, sowie zwei Anträge aus den Reihen der Mitglieder auf dem Programm. Heidi van Thiel, Präsidentin des PSVR, eröffnete den Abend mit einer Ansprache zur allgemeinen Situation des Pferdesports und den aktuellen Geschehnissen und Entwicklungen des Landesverbandes. Sie machte deutlich, dass der Pferdesportverband Rheinland sich klar von der Art und Weise distanziert, wie aktuell um das Amt des neuen FN-Präsidenten gekämpft wird. Gleichzeitig unterstrich sie auch, dass der Pferdesport sich einmal mehr großen Herausforderungen stellen muss, denen man nur gemeinsam und mit dem Engagement auf allen Ebenen entgegentreten kann. „Wir Alle haben die Zukunft in der Hand und müssen es gemeinsam schaffen, den Pferdesport weiterzuentwickeln. Dabei müssen wir die Kultur des Reitsports fördern und zukünftige Generationen inspirieren“, appellierte die Präsidentin an das Plenum, welches sie sodann aber auch für die herausragenden ehrenamtlichen Leistungen lobte. Denn die Stellvertreter der rheinischen Vereine und Verbände stehen für hunderte Pferdemenschen die auf verschiedene Weise die rheinische Pferdewelt prägen, erhalten und weiterentwickeln. Der Dank von Heidi van Thiel ging dabei aber auch an die Hauptamtler und Landestrainer, die seit Jahren engagiert nicht nur ihren Job leben, sondern auch mit viel Leidenschaft und Engagement ausüben. Bei der Vorstellung des Jahresberichtes, welcher in seiner Gänze als Download auf der Homepage des Verbandes zur Verfügung steht, gab PSVR-Vorstand André Kolmann der Versammlung einen Überblick über die Geschehnisse und Entwicklungen des vergangenen Jahres, sowie die Geschäftszahlen des PSVR und der LRFS. Während die allgemeinen Mitgliedszahlen und Turnierveranstaltungen einen leichten Zuwachs verzeichnen, zeigt sich ein Rückgang in der Anzahl der Pferdebetriebe und bei der Abnahme von Reitabzeichen. Nach Bericht der Kassenprüfer wurden sowohl der Vorstand, als auch das Präsidium einstimmig entlastet. Als Rechnungsprüfer wurde Wilhelm Tobrock und Jörg Zahn in ihrem Amt bestätigt. Christiane Rittmann wurde von der Versammlung einstimmig als dritte Rechnungsprüferin gewählt. Für die Wahl des Präsidenten wurde Peter Lautz als Wahlleiter bestimmt. Die 89 anwesenden Delegierten mit 105 Stimmen bestätigten die amtierende Präsidentin Heidi van Thiel bei einer Enthaltung in ihrem Amt. Van Thiel nahm die Wahl dankend an und ließ es sich nicht nehmen auch dem bisherigen Präsidium für die gute Zusammenarbeit und das konstruktive Miteinander zu danken. Dabei machte sie noch einmal deutlich, dass alle Präsidiumsmitglieder mit ihrem Engagement und ihrer Expertise seit Jahren zu vielen positiven Entwicklungen im Rheinland beitragen und einander ideal ergänzen. Für die Wahl des Vizepräsidenten wurde durch das Präsidium eine Widerwahl von Peter Lautz zum Vorschlag gebracht. Aus der Versammlung wurde durch Michael Johnen mit Olaf Enger ein Gegenkandidat zur Abstimmung vorgeschlagen. Beide Kandidaten erhielten die Möglichkeit, sich den Delegierten noch einmal vorzustellen. Auf Wunsch der Versammlung wurde geheim gewählt. Mit 80 Stimmen wurde Peter Lautz in seinem Amt als Vize-Präsident klar bestätigt. Wolfgang Enger erhielt 23 der möglichen Stimmen. Und auch bei der Wahl des weiteren Vize-Präsidenten und gleichzeitigem Vorsitzenden der Landeskommission Rheinland wurde neben dem amtierenden Reinhard Richenhagen durch einen Vorschlag von Tilo Tucht ein weiterer Kandidat ins Rennen geschickt. Pferdewirtschaftsmeister Hans Willi Weber stellte sich den Anwesenden ebenso vor, wie Reinhard Richenhagen, den die Delegierten aus jahrelanger engagierter Verbandsarbeit bereits kannten. Auch diese Abstimmung wurde geheim durchgeführt. Am Ende entschieden sich die Delegierten mit 72 Stimmen mit klarer Mehrheit für die Neuwahl von Hans Willi Weber. 33 der Delegierten waren für eine Wiederwahl von Reinhard Richenhagen. Heidi van Thiel dankte dem scheidenden Vize-Präsidenten nicht nur für seinen unermüdlichen Einsatz, seine große Expertise und das Engagement, welches er in den letzten Jahren Präsidiumsarbeit für den Pferdesportverband Rheinland hervorbrachte. Sie machte noch einmal deutlich, dass das Präsidium den Verlust des international anerkannten Dressurrichters zutiefst bedauert und rang ihm das Versprechen ab, dem Präsidium und damit auch dem Pferdesportverband Rheinland auch weiterhin mit seinem Wissen und seinen Ideen zur Verfügung zu stehen. Mit Richenhagen verliert das Rheinland im Präsidium einen echten Pferdemenschen, der durch seine Kontakte und Erfahrungen die verschiedensten Ebenen vom Breiten- und Einsteigersport bis hin zur internationalen Leistungsspitze stets im Blick behielt und die Präsidiumsarbeit nach vorne gebracht hat. Mit Hans Willi Weber gewinnt die Verbandsspitze einen hochmotivierten und erfahrenen Pferdemann. Schon in der Vergangenheit brachte der Pferdewirtschaftsmeister immer wieder Ansätze zur Veränderung hervor. Die weiteren Präsidiumsmitglieder Theo Nothofer, Markus Schneppenheim und Martin Volmer wurden ohne Gegenkandidaten und zwei Enthaltungen in ihren Ämtern bestätigt. Auch bestätigte die Versammlung einstimmig die bereits durch den Verbandsrat erfolgte Wahl von Hans-Peter Molls und Andreas Siemes. Und auch Sönke Völker wird als Jugendwart weiterhin Teil des Präsidiums sein.
Nach den Wahlen wurde mit einer Satzungsänderung ein umfassender Kinder- und Jugendschutz in der Satzung des Pferdesportverband Rheinland integriert, der die körperliche und seelische Unversehrtheit, sowie Selbstbestimmung der anvertrauten Kinder und Jugendlichen noch einmal stärken soll. Diese Satzungsänderung wurde von der Versammlung einstimmig beschlossen. Ein besonders erfreulicher Teil der Mitgliederversammlung sind Jahr für Jahr die Ehrungen besonders verdienter Menschen rund um den rheinischen Pferdesport. In diesem Jahr wurden Ute Limbach, Anne Brockerhoff, Eva Müller und Claudia Kirchfeld ausgezeichnet. André Kolmann stellte in seiner Ansprache zu den vier Damen noch einmal deutlich heraus, mit wie viel Engagement und Herzblut sie den rheinischen Pferdesport prägen. Anschließend wurden noch zwei Anträge zur Diskussion und Abstimmung gestellt, die aus Reihen der Vereine und Kreisverbände eingereicht wurden. Ein Antrag die einzelnen Mitglieder der Reitvereine direkter an den Verbandsentscheidungen zu beteiligen wurde von den Delegierten abgelehnt. Ein weiterer Antrag die Gebühren für Turnierveranstalter zu senken führte dazu, dass sich ein Arbeitskreis aus zahlreichen Delegierten bildete, der nun Vorschläge und Ideen erarbeiten wird um die Kostenstruktur für die Vereine besser tragbar zu machen und die rheinische Turnierlandschaft so positiv zu unterstützen.
Ute Limbach
Der Pferdesportverband Rheinland dankt Ute Limbach für ihre langjährige, engagierte Arbeit im Präsidium. Sie hatte bis zuletzt das Amt der Vorsitzenden im Ausschuss der Pferdebetriebe inne. Unter anderem war sie Teil der Besichtigungskommission für Pferdebetriebe. In dieser Funktion hat sie die Betriebe stets gut beraten und auch die Interessen des Verbandes gegenüber dem Veterinäramt vertreten. Sie scheidet in diesem Jahr aus ihrem Amt aus, da sie sich dazu entschlossen hat, in den hohen Norden zu ziehen. Wir wünschen ihr dafür alles Gute und würdigen ihre Verdienste als Präsidiumsmitglied heute mit der Ehrennadel in Gold mit Lorbeerkranz.
Anne Brockerhoff
Was Anne Brockerhoff tagtäglich leistet, ist mehr als beachtlich. Mitten in Düsseldorf, genauer gesagt in einem Wohngebiet in Kaiserswerth, liegt ihre Ponyreitschule. Ein kleiner Reitplatz, von Häusern umgeben, hat hier geradezu magische Anziehungskraft auf Kinder, die reiten lernen wollen. Anne Brockerhoffs Engagement für den Nachwuchs sucht dabei seinesgleichen. Das ganze Jahr über können die Kinder zu ihr kommen, auch ohne Reithalle. Damit es ihren Ponys nicht an Weidegang fehlt, fährt sie diese mit dem Anhänger durch das Wohngebiet auf die Rheinwiesen. Seit vielen Jahren setzt sie sich unermüdlich für ihre Reitschüler und Ponys ein, und zwar mit großem Erfolg. In ihrer Reitschule haben schon einige rheinische Reiter, darunter auch Familie Collin, das Reiten gelernt. Anne Brockerhoff erhält heute die Ehrennadel in Gold.
Claudia Kirchfeld
Claudia Kirchfeld hat insbesondere im Kreis Mettmann große Verdienste geleistet. Sie war die langjährige, außerordentlich engagierte Vorsitzende des Kreisverbandes niederbergischer Reit- und Fahrvereine Mettmann. In ihrem Amt hatte sie immer ein offenes Ohr für die Belange der Vereine und brachte, unter anderem, die Interessen des
Kreisverbandes in den Gremiensitzungen des Pferdesportverbandes Rheinland vor. Für ihre wertvolle Arbeit und die stetige Verbundenheit zeichnen wir sie heute mit der Ehrennadel in Gold aus.
Eva Müller
Eva Müller ist, so kann man sagen, die Mutter der Ponysportförderung unterer Niederrhein. Durch die Gründung dieser Interessensgemeinschaft, die heute aus zahlreichen Turnierveranstaltern, Züchtern, Eltern und Verbandsvertretern besteht, wurden im Rheinland neue Möglichkeiten für den damals stark rückläufigen Ponysport geschaffen. Die Turnierserie, die eigens für junge Nachwuchstalente und ihre Ponys ins Leben gerufen wurde, ist mittlerweile deutschlandweit bekannt und beliebt. Turnierteilnehmer reisen aus allen Ecken des Landes ins Rheinland, um hier dabei zu sein. Mit ihrem Konzept und der nachhaltigen Förderung des Ponysports in Dressur, Springen und Vielseitigkeit treffen Eva Müller und ihr Team den Nagel auf den Kopf. Ihr unermüdlicher Einsatz wird heute mit der Ehrennadel in Gold belohnt.