Noch in 2021 pandemiebedingt ausgefallen, konnte im Mai 2022 anlässlich des Reitsportturniers des Förderkreis Dressur Neuss e.V. auf der Anlage in Meerbusch Langst-Kierst nun erstmalig eine Para Dressur Prüfung stattfinden.
Sechs Parareiter stellten ihre Pferde vor, wobei zwei Reiterinnen – Regine Mispelkamp – die Gewinnerin der Bronze Medaille von Tokio 2021- und Anna-Lena-Niehues – jeweils mit zwei Pferden starteten. Für die Anfahrt wurden keine Mühen gescheut. So kam Anne-Lena Niehues mit großem Unterstützerkreis aus Gronau, Daniela Jung aus Gütersloh, Frank Hasselberg aus dem Frankfurter Raum und Silvia Logemann extra aus Berne nahe Oldenburg um in Meerbusch teilnehmen zu können. Para Dressur Prüfungen in Regelsportturnieren sind nach wie vor selten – umso schöner war es, dass Evelyn Westerholt (Inhaberin der Anlage) und Edda Hupertz vom Förderkreis Dressur Neuss e.V. sich einig waren die Para Dressurreiter auch in 2023 wieder begrüßen zu wollen. Dies ist ein weiteres starkes Zeichen im rheinländischen Reitsport und unterstützt die Inklusion für die Zukunft nachhaltig.
Para Dressurreiter sind abgeleitet von der Schwere ihres Handicaps in 5 sogenannte Grades eingeteilt. Jedem Grade sind eigene turnierreitsportliche Anforderungen hinterlegt die in Anlehnung an den Regelsport in etwa der Leistungsklasse A (für Grade 1) bis M** (für Grade 5) entsprechen würden. In dieser Prüfung waren erfreulicherweise bis auf das Grade 2 alle anderen Grades vertreten. Es siegte mit einer 8,0 Regine Mispelkamp (Grade 5) –– allerdings hier auf Fürstengold K.C. gefolgt von Daniela Jung (Grade 3) mit dem zweiten Rang auf Crown Dundee LL mit einer 7,8. Den dritten Platz belegte Anna-Lena Niehues (Grade 4) auf Feuerherz 4 mit einer 7,5.
Nachhaltiger Para-Spitzensport ist ohne strukturierte Nachwuchsarbeit auf der Landesebene nicht möglich. Hierfür war die Prüfung in Meerbusch eine sehr gute Möglichkeit, so dass Teilnehmer aus dem Spitzensport auf Nachwuchsportler in der Para Dressur treffen konnten.
Für die Paarungen Pferd und Reiter ist dabei gerade der harmonische Umgang – insbesondere für Parareiter mit ausgeprägtem Handicap – zwischen Pferd und Reiter essentiell, um gemeinsam erfolgreich Sport treiben zu können. Dies war dann auch als Ergebnis deutlich in der Prüfung zu erkennen.
Detlev Müller