Christina_Hoffmann

Landestrainer Vielseitigkeit 

Landestrainer Vielseitigkeit Pony: Christina Hoffmann 

Seit 21 Jahren führt Christina Hoffmann die Pony-Buschreiter von einem Erfolg zum nächsten. Ihre ersten großen Erfolge im Sattel feierte die Düsseldorferin selbst jedoch im Dressurviereck.  

Mit ihren beiden Schwestern Simone und Mandy startete Christina Hoffmann, geborene Richter, im Reit-und Ponyclub in Düsseldorf-Eller ihre Reitkarriere auf Schulponys. Kurz darauf kaufte Familie Richter das erste Pony Blitz, einen kleinen Palomino. Später gesellte sich Ponystute Esther dazu, mit der Christina Hoffman erfolgreich bei den Deutschen Meisterschaften in der Dressur an den Start ging, mit Pony Napoleon ritt Hoffman Vielseitigkeit und sammelte mit Kessy Schleifen im Springen.  

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Dem Motto und Vereinsgedanken des Ponyclubs blieb Familie Richter jedoch weiter treu: „Bei uns im Verein wurden die Privatponys für Vereinsstunden und Turniere zur Verfügung gestellt. Heute natürlich undenkbar. Selbst das Pony, mit dem ich Deutsche Meisterschaften geritten bin, durften dann noch andere Kinder auf dem internen Turnier reiten. Das hat weder dem Pony noch mir geschadet. Es war ein richtig gemeinnütziger Jugendverein, wie man es nur noch wenig findet“, bekräftigt Christina Hoffmann.  

Christina Hoffmann kann auf langjährige Erfahrung im Sattel und als Trainerin zurückgreifen. Foto: PEMAG

Die Kinder und Jugendlichen stellten nicht nur ihre Ponys zur Verfügung, sie halfen auch bei der Unterrichtserteilung. „Mit 16 Jahren habe ich den Reitwart abgelegt und den Kindern im Verein Unterricht gegeben, was mir von Anfang an sehr viel Spaß gemacht hat. Wenn man schon etwas weiter war, hat man beim Unterricht mitgeholfen, das war für uns ganz selbstverständlich.“ 

Nach der Ponyzeit ritt Christina Hoffman noch als Juniorin Vielseitigkeitsturniere, war Mitglied im Landeskader, nahm an den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften teil und ging mit Stute Chrispy in Luhmühlen auf 3*-Niveau an den Start 

Dann stand erst einmal der Ernst des Lebens an – sie absolvierte eine Ausbildung als Leuchtröhrenglasbläser und arbeitet einige Jahre in dem Beruf. Doch der Reitsport faszinierte sie mehr. Als Quereinsteiger machte sie erst eine Ausbildung zum Pferdewirt, dann legte sie erfolgreich die Prüfung zum Pferdewirtschaftsmeister ab. Erfolgreichste Pferde von Hoffmann zu der Zeit waren Chrispy und der selbstgezogene Finnley R, mit dem sie an den ländlichen Europameisterschaften teilnahm. Unterrichten und junge Pferde ausbilden, stand aber immer an erster Stelle: „Für mich ist es ein Segen, dass ich das machen kann, was mir Spaß macht“, beteuert Christina Hoffmann, die sich auf dem elterlichen Hof, dem Bergerhof, ganz der Ausbildung von Pferd und Reiter verschrieben hat.   

2002 trainierte sie erstmals die rheinischen Nachwuchsreiter für die Goldene Schärpe und das Bundesnachwuchschampionat. „Es hat mir von Anfang an Spaß gemacht, den Kindern Unterricht zu geben und ihnen zu vermitteln, dass mehr dazu gehört, als nur zum Turnier zu fahren und eine Prüfung zu reiten. Ein Übernachtungsturnier bedeutet ein ganz anderes Management der Pferde und ein Mannschaftswettkampf stellt die Kinder vor ganz neue Herausforderungen“, erzählt Christina Hoffmann.  

„Wenn die Kinder zur Goldenen Schärpe oder Bundesnachwuchschampionat fahren, müssen sie sich ganz anders um die Pferde kümmern und vorbereiten. Da kann man vor dem Länderabend nicht nur ans Duschen denken, sondern muss zuerst das Pferd versorgen und führen.“ 

Christina Hoffmann hat sich mit Leib und Seele dem Vielseitigkeitssport verschrieben. Foto: privat

Zur Vorbereitung auf die Championate treffen sich die Kaderreiter in Langenfeld oder auf dem Bergerhof bei Christina Hoffmann. Aber ihre Tätigkeit als Landestrainerin geht weit darüber hinaus, halbe Paraden oder korrekte Distanzen zu vermitteln: „Mir ist es wichtig, das Vertrauen zwischen Pferd und Reiter aufzubauen, denn nur, weil ein Pferd mit einem anderen Reiter über den Graben springt, macht es das nicht unbedingt mit dem Kind. In der Vielseitigkeit können viele Probleme auftauchen, denn es sind immer andere Gegebenheiten und neue Geländehindernisse, mit denen die Reiter und Pferde konfrontiert werden. Das macht den Sport auch interessant, aber man muss auch intensiver trainieren“, erläutert die Pferdewirtschaftsmeisterin. Ihr Erfolgsgeheimnis? „Ich gebe schon seit so vielen Jahren Kindern Unterricht, das macht dann den Unterschied aus. Bestimmt bin ich auch streng, aber es macht mir jeden Tag Spaß, Unterricht zu geben. Von den Kindern bekommt man auch immer ganz viel zurück, weil sie dankbar sind, wenn man sich auf sie einlässt. Außerdem sind die Kinder noch ganz frei in ihrer Entwicklung und machen schnell Fortschritte.“ Dieser Aspekt reizt Hoffmann auch in ihrer eigenen Reiterei: „Ich bilde aber auch total gerne junge Pferde aus, auch aus dem Grund, weil ich noch nie ein fertiges Pferd bekommen habe, ich hatte entweder die, die keiner reiten wollte oder die angeblich nicht gut genug waren.“ 

Ob Youngster oder Jugendliche – in beiden Fällen muss man das Vertrauen seines Schülers gewinnen: „Unterricht hat auch immer etwas mit Vertrauen zu tun. Natürlich auch in der Dressur, aber beim Gelände und Springen ist es viel extremer. Wenn man dann aber seinen Weg gefunden hat, die Inhalte zu vermitteln, macht es total viel Spaß zu sehen, was die Kinder für Fortschritte machen.“  

Landestrainer Vielseitigkeit Pferde: Karl-Heinz Nothofer 

Renommierter Trainer, internationaler Parcoursbauer und Technischer Delegierter, Mitglied der AG Nachwuchs Vielseitigkeit in Warendorf und Teamchef – die Expertise von Karl-Heinz Nothofer sucht seines Gleichen.  

Aufgewachsen auf einem landwirtschaftlichen Betrieb, machte Karl-Heinz Nothofer schon früh Bekanntschaft mit Pferden. Sein Vater nutzte die Pferde nicht nur für die Landwirtschaft, sondern saß auch selbst im Sattel. „Nachdem ich mit 10 Jahren im Verein mit dem Reiten begonnen habe, bekam ich auch relativ schnell ein eigenes Pferd, aber es musste auch in der Landwirtschaft eingesetzt werden können. Zu der Zeit wurde noch vielseitig geritten – ich nahm mit Mannschaften an Kreisturnieren teil -  so bin ich in die Vielseitigkeit reingerutscht.“ Trotz zahlreicher Erfolge schlug Karl-Heinz Nothofer jedoch keine Karriere im Sattel ein oder übernahm den elterlichen Betrieb – er absolvierte eine Ausbildung zum Mechaniker, und war im After-Sales-Management bis zu seinem Renteneintritt in der ganzen Welt unterwegs. 

Seit 2020 führt Karl-Heinz Nothofer als Landestrainer bei den Großpferden Regie. Foto: PEMAG

Neben der beruflichen Laufbahn und seiner eigenen Reiterei schlug Karl-Heinz Nothofer auch den Weg als Trainer im örtlichen Reiterverein ein. Seit Anfang der 90er Jahre – mit Erwerb des Trainerscheins – widmet er sich der Unterrichtserteilung von Groß und Klein. Durch seine Frau und seine beiden Töchter lag der Focus schnell bei den jugendlichen Reitern. „Es war ein Antrieb für mich, dass die Jugendlichen vielseitig ausgebildet werden, um das Verhältnis und Vertrauen der Kinder zum Partner Pferd zu stärken. Der Unterricht mit den Jugendlichen hat mir immer sehr viel Spaß gemacht“, erinnert sich Karl-Heinz Nothofer, der mit seinen Schülern auch schnell in das Turniergeschehen eingriff und Mannschaften für Kreis- und Landesturniere stellte. „Meine Prämisse war immer: es muss nicht jeder ein Champion werden, aber jeder sollte eine vielseitige Ausbildung genießen.“  

Während seiner Trainerzeit konnte er viele Erfolge von der Goldenen Schärpe bis hin zu Europameisterschaften im Nachwuchssport erzielen. Jana Weyers, Caro Hoffrichter und seine Nichte Celina Nothofer zählen zu seinen erfolgreichsten Schülern, die in ihrer Jugend mit ihm trainierten.  

Landestrainer Karl-Heinz Nothofer begutachtet kritisch die Geländestrecke. Foto: privat

Für seine herausragenden Verdienste rund um die Vielseitigkeitsreiterei wurde Karl-Heinz Nothofer schon 2005 mit der Ehrennadel in Gold ausgezeichnet und erhielt als Würdigung seiner Ausbildungsarbeit zudem die Trainer-Nadel. Neben seiner Tätigkeit als Trainer ist Karl-Heinz Nothofer seit einigen Jahren Mitglied in Warendorf AG Nachwuchs Vielseitigkeit und baut seit vielen Jahren Gelände-Parcours und ist unter anderem Parcourschef am Bundesleistungszentrum in Warendorf. In seiner Funktion als Parcoursbauer setzt er sich immer wieder mit dem Thema Sicherheit in der Vielseitigkeit auseinander und ist bekannt für anspruchsvolle, aber faire und gut durchdachte Strecken.  

2003 legte Nothofer seine Prüfung als internationaler Parcoursbauer ab und komplettierte sein Repertoire 2013 als internationaler Technischer Delegierter. Der Blick über den Tellerrand und die Erfahrungen im Ausland, machen ihn zum perfekten Trainer, der seine Schüler optimal auf die Championate vorbereiten kann und Karl-Heinz Nothofer fährt dieses Jahr das vierte Mal als Teamchef mit zur Europameisterschaft. „Wenn man mit 12 Jugendlichen und deren Eltern zu Championaten fährt, ist eine ganze Fülle von Fähigkeiten gefragt. Es dreht sich alles um Kommunikation, man muss auf Menschen eingehen und sie führen können.“ 

Ergänzen sich perfekt: Karl-Heinz Nothofer und Denise Scholten beim Training. Foto: privat

Als langjähriges Mitglied im Ausschuss Vielseitigkeit des PSVR übernahm Nothofer 2020 den Posten des Landestrainers für die Pferde. „Als Landestrainer bin ich natürlich auch für das Training verantwortlich, aber hauptsächlich bin ich in beratender Funktion tätig“, erklärt Nothofer. Die Sicherheit steht da bei ihm ganz oben: „Von Anfang an mache ich den Kindern und Eltern klar, dass wir eine Risikosportart betreiben. Die beste Möglichkeit das zu kompensieren, ist viel Training und gutes Reiten“, beteuert Nothofer. 

Die Fitness des Reiters ist dabei nicht zu vergessen: „Wenn man im Kader ist, geht es in Richtung Spitzensport, da ist die eigene Fitness unerlässlich. Einerseits wird es gefährlich, wenn am Ende die Kraft oder Kondition des Reiters ausgeht, andererseits ist ein unfitter Reiter dem Pferd gegenüber ungerecht.“ 

Neben der Sicherheit liegt Karl-Heinz Nothofer die Ausbildung seiner Schützlinge sehr am Herzen: „Wenn man den Schritt Richtung Spitzensport geht, dann muss ich die Prioritäten im Leben auch so setzen. Trotzdem sollten die Schule und die Ausbildung stets an erster Stelle stehen. Da habe ich auch immer ein offenes Ohr für meine Schüler, denn man muss immer einen Plan B haben. Die Schule hat immer Vorrang, aber direkt danach kommt der Sport. Da müssen andere Termine  und Veranstaltungen hintenanstehen“, gibt der Landestrainer zu bedenken.  

Goldene Schärpe 

Die „Goldene Schärpe – der Deutschlandpreis der Ponyreiter“ ist ein bundesweiter Wettbewerb mit einer langen Tradition. 1972 wurde er ins Leben gerufen, um die Ausbildungsarbeit und -richtung auf dem Gebiet der Ponyreiterei nachhaltig zu beeinflussen. Nach dem Vorbild der Goldenen Schärpe Ponys wurde 2003 erstmals eine Goldene Schärpe für Pferde veranstaltet.  

Im Laufe der Zeit wurde der Teilnehmerkreis der Goldenen Schärpe immer größer, die Aufgaben wandelten sich und aus dem Pony-Indoor-Event wurde ein vielseitiger Wettbewerb mit Dressurprüfung, Stilspringprüfung und Stilgeländeritt, jeweils auf E-Niveau, sowie Theorie und Vormustern. Inzwischen hat die Goldene Schärpe ihre Qualitäten als „Sprungbrett“ in den großen Sport nachhaltig bewiesen: So sind beispielsweise die Weltmeisterin 2014 und Mannschafts-Vize-Olympiasiegerin 2016, Sandra Auffarth, als auch ihre Olympia-Teamkollegin Julia Krajewski ehemalige „Schärpen“-Reiterinnen. Im Sattel ihrer Ponys Faryno beziehungsweise Cyrano gewannen sie 1999 im hessischen Ermenrod im Weser-Ems-Team I die Bronzemedaille.  

Landestrainer Assistentin: Denise Scholten 

Die jüngeren Kinder, die noch nicht im Kader sind, aber die Perspektive dafür haben, werden seit drei Jahren von Assistenz-Landestrainerin Denise Scholten betreut. „Ich habe festgestellt, dass jemand jüngeres noch besser an die Kinder rankommt. Wir müssen die Nachwuchsreiter schon relativ früh abholen, damit sie den Sprung in den Spitzensport schafen“, erklärt Karl-Heinz Nothofer, der seitdem gemeinsam mit seiner Tochter Denise Scholten die rheinischen Nachwuchsreiter betreut. 

Als Tochter von Karl-Heinz Nothofer führte für Denise Scholtens kein Weg an der Krone der Reiterei vorbei. Auf meist selbstgezogenen Pferden bestritt sie schon früh erfolgreich die ersten Turniere und entdeckte schnell die Liebe zur Vielseitigkeit. 

Doch ihr beruflicher Werdegang ging erst in eine andere Richtung: nach einer Ausbildung zur Zahnarzthelferin, holte sie ihr Abitur nach und absolvierte dann die Lehre zum Pferdewirt Zucht und Haltung bei Jörg Zahn, um dann noch den Schwertpunkt klassische Reitausbildung bei Fritz Lutter in Warendorf zu ergänzen.  

Denise Scholten und ihre Schützlinge traten erfolgreich bei der Goldenen Schärpe an. Foto: privat

Ihr weiterer Werdegang führte Denise Scholtens durch ganz Deutschland: Acht Jahre arbeitete sie bei Familie Reemtsma in Ostdeutschland, wo sie für die jungen Pferde und Unterricht verantwortlich war. Nach bestandener Prüfung zur Pferdewirtschaftsmeisterin legte Scholtens eine Station beim Landgestüt in Redefin ein, bevor es sie wieder in die Heimat zog. Als Pferdewirtschaftsmeisterin widmet sie sich dem Beritt und Unterricht – und freut sich, dass sie seit drei Jahren auch als Landestrainer-Assistentin im Einsatz ist. „Jetzt kann ich wieder viele kleine motivierte Nachwuchsreiter und die, die noch davon träumen, betreuen und trainieren“, berichtet Denise Scholten. Doch Träumereien kann man sich in der Vielseitigkeit oftmals nicht leisten, wenn es darum geht, eine Mannschaft zu großen Turnieren zu schicken. „Auch, wenn es mir immer sehr schwerfällt, muss man leider knallhart sein, wenn es um das Aussortieren geht, denn das Niveau bei der Goldenen Schärpe und dem Bundesnachwuchschampionat ist schon sehr hoch.“ 

Denise Scholtens Hund Paul ist immer mit dabei – auch beim Bundesnachwuchschampionat. Foto: privat 

Oft liegt es aber an dem Background, dass die eigene Leistung falsch eingeschätzt wird: „Immer weniger Kinder stammen aus Reiterfamilien, da muss man nicht nur den Kindern alles erklären, sondern auch den Eltern“, fügt Scholten erklärend hinzu. 

Doch wie wird man eigentlich für die Goldene Schärpe oder das Bundesnachwuchschampionat nominiert? „Wir veranstalten immer regelmäßig ein Sichtungsreiten und Geländereiten in Langenfeld und ich spreche auf Turnieren auch immer talentierte Kinder und deren Eltern an, ob sie nicht auch Interesse an der Vielseitigkeit haben“, erklärt Scholten. „Ich freue mich aber auch immer, wenn die Reiter auf mich zukommen. Dann merkt man direkt, dass echtes Interesse besteht.“ 

Konnten die Kinder bei der Sichtung und dem Training überzeugen, steht dem Championat nichts mehr im Weg. „Bevor wir zum Bundesnachwuchschampionat oder zur Goldenen Schärpe fahren, versuchen wir schon vorher eine Gemeinschaft zu schaffen. Mir ist sehr wichtig, dass wir ein Team sind und jeder hilft jedem.“ 

Die Liebe zum Pferd und der Vielseitigkeitsreiterei wurde Denise Scholten schon in die Wiege gelegt. Foto: privat

Neben Dressur, Springen und Gelände, wird aber bei den Nachwuchs-Vielseitigkeitschampionaten noch viel mehr gefordert: „Neben der Theorie gehört das Vormustern bei uns zu jedem Training mit dazu, denn wir haben auf den Turnieren dabei schon einige Überraschungen erlebt“, erzählt Denise Scholten schmunzelnd, die ihre Schützlinge auf alle Eventualitäten vorbereitet. 

Denn neben der klassischen Reitausbildung hat sie sich noch zum Mentaltrainer ausbilden lassen. „Das kann ich auch immer super einbringen – die Kinder müssen es natürlich annehmen, sonst rede ich mir den Mund fusselig. Aber ich merke schon, dass die Kinder das Gelernte immer öfter anwenden. Ich biete das entweder extra an oder baue schon Anteile davon in das Training ein. Andere Sportarten wie Handball sind in Sachen Mentaltraining schon viel weiter, da haben Reiter noch Nachholungsbedarf, doch sie lassen sich leider eher ungern auf neue Sachen ein.“  

Darüber hinaus ist Denise Scholtens bei ihrem Training Struktur sehr wichtig. „Die Kinder brauchen auch schon in dem Alter ein klares Ziel. Zuerst wird das Zwischenziel Goldene Schärpe anvisiert und wenn das gut klappt, dann das Bundesnachwuchschampionat. Wenn dann eine Perspektive zu erkennen ist, kann man sich im nächstes Jahr für den Kader Großpferde empfehlen.“ 

Bundesnachwuchschampionat 

Das Bundesnachwuchschampionat Vielseitigkeit, das 1989 ins Leben gerufen wurde, um Jugendliche für die Vielseitigkeit zu begeistern, hat sein Ziel längst erreicht. Topreiterinnen wie zum Beispiel die Olympiasiegerinnen Sandra Auffarth und Julia Krajewski und viele aktuelle Championatsteilnehmer bei den Ponyreitern, Junioren und Jungen Reitern zählen zu den ehemaligen Teilnehmern am Bundesnachwuchschampionat, das in zwei Abteilungen – Pferde und Ponys – ausgetragen wird. 

Heute ist die kombinierte Prüfung – bestehend aus Dressur, Stilspringen, Stilgeländeritt, Theorie, Vormustern und Laufen – eine feste Größe im Turnierkalender. Die reiterlichen Teilprüfungen Dressur, Springen und Geländeritt werden jeweils auf A-Niveau ausgetragen. In der Teilprüfung Vormustern sind das Herausgebrachtsein des Pferdes bzw. Ponys und der Gesamteindruck ausschlaggebend. In der Theorie gilt es, einen Fragebogen mit 20 Fragen rund um Pferd und Pferdesport möglichst korrekt zu beantworten.  

Teilnahmeberechtigt sind Reiter im Alter von 16 Jahren und jünger. Die Auswahl und Nominierung erfolgt über die Landesverbände. Jeder Landesverband darf jeweils eine Mannschaft mit drei bis fünf Reitern an den Start bringen sowie weitere Einzelreiter. 

Juliane Körner 

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