Bei den Nachwuchseuropameisterschaften sind die ersten Medaillen vergeben, denn die Teamwettbewerbe der Ponyreiter und der Junioren wurden heute beendet. Aus deutscher Sicht war die Freude groß – besser als mit zwei Mannschaftsgoldmedaillen hätte es wohl nicht laufen können.
Schon immer liegen auf den Ponydressurreitern große Erwartungen, denn Jahr für Jahr gehören sie zum engsten Favoritenkreis wenn es um die Mannschaftsgoldmedaille geht. Für zahlreiche rheinische Dressurreiter waren die Goldmedaillen im Ponysattel stets der erste Schritt auf einer langen Erfolgsleiter die nicht selten zu Erfolgen im Seniorensattel führte. Und auch in diesem Jahr waren die rheinischen Farben bei den Ponyreitern wieder ausführlich vertreten. Hanna Sofie Clauberg ging bereits gestern an den Start und 73,428 Prozent einen guten Grundstein für das deutsche Team. Als Overnight Leaderin (Rang vier in der Endabrechnung) schloss sie den Tag ab. Am zweiten Tag war sie damit das Maß der Dinge, wenn es darum ging um die vorderen Plätze zu reiten. Genau wie Hanna Sophie Clauberg bestreitet auch Madlin Tillmann im Sattel von Chilli Morning WE ihre erste Europameisterschaft. Die Beiden sind seit dieser Saison gemeinsam am Start und trabten heute zu starken 74,143 Prozent. Damit rangierten sie in der Gesamtwertung an dritter Stelle. Als dritte Rheinländerin im Bunde trabte Leni-Sophie Gosmann im Sattel von Diamantini Ea WE ins Viereck. Ebenfalls bei ihrer ersten Europameisterschaft am Start erzielte sie 72,772 Prozent und lieferte damit wichtige Punkte für das Teamergebnis. Komplettiert wurde die deutsche Mannschaft von Feodora Von Roeder , die mit Morgensterns Delicius an den Start ging. Und auch wenn von Roeder für einen anderen Landesverband reitet – war auch bei diesem Ergebnis rheinische Beteiligung angesagt, denn Morgensterns Delicius ist ein rheinisches Pony. Insgesamt gingen mit FS Calimero (Z:Ferienhof Stücker), Dacapo B NRW (Z: Gestüt Bönninger), Morgensterns Delicius (Z:Gestüt zum Morgenstern), Diamond Blue (Z:ZG Neuhaus), Hektor B (Z:Gestüt Bönninger) und Derano B (Z:Gestüt Bönninger) gleich sechs rheinische Reitponys an den Start von denen drei eine Medaille gewinnen konnten. Denn in der Mannschaftswertung gewann das Team Deutschland mit 220,343 Punkten Gold vor den Reitern aus Dänemark (219,457 Punkte) und dem Team aus Schweden (215,142 Punkte). In der Einzelrangierung in der heute noch keine Medaillen vergeben wurden führte am Ende die Britin Abigail Gray im Sattel von George Clooney B.S. mit 75,114 Prozent vor Ingeborg Elizabeth Schou aus Dänemark mit FS Calimero. Das Paar erzielte 74,371 Prozent. Die deutsche Bundestrainerin Carolin Roost fasste den Mannschaftserfolg wie folgt zusammen: „Es war keine Selbstverständlichkeit, dass wir nach 2023 erneut Gold holen. Die Mädchen haben über den Winter hart trainiert. Ich bin sehr stolz, dass wir mit diesem neuen, noch unerfahrenen Team so gute Leistungen zeigen konnten.“
Bei den Junioren sicherte sich das deutsche Team die Goldmedaille unangefochten. Auf den Plätzen eins bis fünf der Einzelrangierung fanden sich alle vier deutschen Reiterinnen ein. Die meisten Punkte sammelten mit 76,727 Prozent Rose Oatley und Sonnernacht. Auf Rang zwei folgte die Dänin Anna Teibel Raben, die Sparaday mit nach Belgien gebracht hatte und für ihre Runde 73,909 Prozent erhielt. Rang drei sicherte sich Maria Teresa Pohl im Sattel von Lennox U.S. (73,636%) vor Marie Sohler und Global Player OLD (73,333%). Die Rheinländerin Alix Von Borries landete zusammen mit ihrem vierbeinigen Sportpartner Feingefühl auf Platz fünf (72,758%). In der Teamwertung folgten den Deutschen auf dem Treppchen die Reiter aus Dänemark. Sie sammelten insgesamt 216,122 Punkte. Bronze sicherten sich die Niederländer mit 214,364 Punkten.
Das rheinische Zuchtgebiet vertrat bei den Junioren Beltano aus der Zucht von Bo Wargh. Er ging für Kroatien an den Start.
Auch die deutschen Ponyspringreiter sind sehr gut in das Turnier gestartet. Hannah Blandfort pilotierte Karim van Orchid S fehlerfrei durch den Auftaktparcours und liegt damit im Zwischenranking an dritter Stelle. James Derwin aus Irland konnte das Springen in der schnellsten Zeit beenden. An zweiter Stelle rangiert aktuell die Deutsche Lena-Marie Kraus. Und auch im Parcours war mit Hannah Blandfort nicht nur eine rheinische Reiterin vertreten. Aus rheinischem Züchterhaus stammt Fantasia (Z:Engel), die für die Niederlande an den Start geht.
Fotos: Mirka Nilkens