Wimpernschlagfinale in der Dressur – Katharina Brünker verteidigt den Titel.
Bei einem der größten Sportevents der Region trafen sich am Wochenende fast 500 Reiterinnen und Reiter und Tausende von Zuschauern am Werthovener Weg in Oberbachem. Auf der top gepflegten Anlage des Vereins und bei besten äußeren Bedingungen standen alle Vorzeichen für ein großes Reitwochenende auf „grün“, auch wenn die Anzahl der Nennungen insbes. bei den Springwettbewerben nicht immer die Erwartungen des Veranstaltungsteams erfüllte. Eine Entwicklung, die leider auf vielen Turnieren zu sehen ist, sicherlich auch eine Folge von Corona Einschränkungen im Sport.
Den Auftakt am Freitag machten vor allem Prüfungen für junge Pferde. Zufrieden mit den Leistungen ihrer diversen Nachwuchspferde dürften unter anderem Janine Drissen aus Kevelaer und Lydia Camp aus Geldern mit mehreren Platzierungen in der Dressur sowie Edgar Langen von der RSG Hubertushof Remagen und Sebastian Otten vom RJC Rodderberg ebenfalls mit mehreren Platzierungen im Springen sein.
Oberbachem ist nicht Aachen, aber in einigen Springwettbewerben gab es trotzdem einen bemerkenswerten Anteil von internationalen Teilnehmenden, so zum Beispiel in der Springpferdeprüfung der Klasse M am Freitag: die Startliste zeigte bei 16 Startern 4 deutsche und 12 internationale Fähnchen aus Skandinavien, Benelux, Frankreich und Österreich. Siegreich in diesem Multi-Kulti-Springen war Felix Koller, Vorjahressieger im „Großen Preis von Oberbachem“, aus Österreich, startend für den RV Oldenburger Münsterland vor Jenny Heinekamp, gebürtige Finnin, vom RJC Rodderberg und Marc Boes aus Belgien. Letzterer hält mit 18 Starts an den 4 Tagen einsam den Rekord für die häufigsten Einsätze.
Der Sonntagabend stand im Zeichen der Dressur, die dafür mit den zahlreichen helfenden Händen der „Umbaumaschinerie“ des RFV Oberbachem von der Halle auf den Springplatz umzog. Die besten 10 Teilnehmerinnen der S*-Dressur vom Samstag zeigten ihr Können in der Kür mit Musik vor vollbesetzten Rängen und lieferten sich einen engen Wettkampf. Lydia Camp vom RV Brauershof Geldern, mit 14 Starts an diesem Wochenende die fleißigste Teilnehmerin des Turniers, musste sich am Ende mit ihrem eindrucksvollen Friesenhengst Moet knapp der Vorjahressiegerin von der RSG Mottenkaul, Katharina Brünker mit For Shirley Platinum geschlagen geben. Dritte wurde Janine Drissen aus Kevelaer mit Pharmaka’s Lord Lucky. Die 100% Frauenquote in dieser Prüfung war fast repräsentativ für die Gesamtheit der Dressurwettbewerbe: in 13 Prüfungen der Kategorien E bis S starteten gerade mal 4 Herren.
Rechtzeitig zum großen Finale im Springen am Montag waren die Wettbewerbe für Kinder und Jugendliche beendet. Fast 80 Mädchen und Jungen traten in den Führzügel- und Reiterwettbewerben an. Ein Drittel davon kamen vom gastgebenden Verein, der mit seiner starken Nachwuchsarbeit die Anzahl jugendlicher Vereinsmitglieder entgegen den allgemeinen Trends in den letzten 18 Monaten vervierfacht hat. Die jüngsten Teilnehmer des Turniers durften in diesem Jahr zum ersten Mal zur Begeisterung der Zuschauer ihre Ehrenrunde vom Führzügelwettbewerb auf dem großem Springplatz drehen.
Sportlicher Höhepunkt nach dem beliebten „Bullriding“-Wettbewerb des Rahmenprogramms und der Ziehung der Gewinn-Lose der Tombola mit tollen Preisen war der 49. „Große Preis von Oberbachem“. Von 20 Starterinnen und Startern in diesem S**-Springen kamen vor großer Zuschauerkulisse fünf mit Nullrunden ins Stechen. Anna-Lisa Schlüter vom RV Beuel-Gut Ettenhausen erreichte das Stechen sensationell mit gleich 3 Pferden und legte mit Lambada und Quhnert K erneut schnelle und fehlerfreie Runden hin. Trotzdem reichte es nach dem 2. Platz im letzten Jahr auch 2023 nicht für den Sieg: Felix Schneider vom RFV im Heidental nahm die Kurven mit Juli’nas noch enger als Schlüter und schnappte sich mit 1,18 Sekunden Vorsprung den Siegerpreis. Außer über Platz zwei und drei konnte Anna-Lisa Schlüter sich über den Sonderehrenpreis für die bestplatzierte Amazone freuen. Vierter wurde Vorjahressieger Felix Koller mit vier Fehlerpunkten. Damit ging ein strahlendes Turnierwochenende zu Ende. Der Vorsitzende des Kreisreitsportverbands, Dr. Norbert Camp, würdigte im Gespräch mit Wachtbergs Bürgermeister Jörg Schmidt und dem Bundestagsabgeordneten Dr. Norbert Röttgen vor dem Stechen die Bedeutung der Veranstaltung für den Sport in der Region. Einigkeit herrschte darüber, dass ohne den engagierten Einsatz der ehrenamtlichen Helfer die Realisierung derartiger Events nicht möglich wäre. Die so gelobten ließen sich im Cateringbereich auch bei langen Schlangen nicht aus dem Konzept bringen und bewältigten die diesmal sehr hohe Nachfrage nach Getränken, Gyros, Turnierfritten und Erdbeeren wieder einmal von morgens früh bis spät in die Nacht. Auf ein Neues beim Herbstturnier am 16. und 17. September!
Reit- und Fahrverein Oberbachem