
Die Firma Schafhof Connects der Familie Rath/Linsenhoff hat sich eine große Aufgabe gestellt: die Ausrichtung des Deutschen Spring- und Dressurderbys in Hamburg-Klein Flottbek. 24 Jahre lang hatte die Agentur En Garde Marketing das Traditionsturnier zu einem der Dickschiffe im deutschen Turnierkalender aufgebaut. Nun weht ein neuer Wind. Und der bringt vom 28. Mai bis 1. Juni unter anderem auch viel Dressursport mit sich.
Das Geschehen auf dem Dressurviereck beim Hamburger Derby wurde etwas umgewandelt. Zwei Derby-Entscheidungen mit Pferdewechsel bleiben: das auf Grand Prix-Niveau für die Senioren und das für die Ponyreiter auf L-Niveau. Das U25-Derby fällt weg. Dafür gibt es eine weitere Grand Prix-Tour auf Fünf-Sterne-Niveau, eine kleine Tour sowie eine Qualifikation für den Louisdor-Preis, die wichtigste Serie für Nachwuchs-Grand Prix-Pferde in Deutschland.
Viva Gold auf der Nennungsliste
Das Starterfeld in der Dressur kann sich sehen lassen, angeführt von der erfolgreichsten Reiterin aller Zeiten, Isabell Werth. Sie hat Superb in der CDI5*-Tour genannt und auch ein Pferd für den Louisdor-Preis: Viva Gold.
Dieser Oldenburger Hengst v. Vivaldi-For Romance aus der Zucht von Christine Arns-Krogmann hat sich – zahlreichen Sieger- und Prämienhengsten sei Dank – mit seinen gerade neun Jahren bereits einen Namen als Vererber gemacht. Im Sport war er bisher sehr dosiert eingesetzt worden. Die letzte Turnierprüfung ging er 2024. Unter Kathrin Sudhölter, die ihn bislang für die Besitzer vom Gestüt Westfalenhof ausgebildet hatte, gewann er vor einem Jahr seine erste und bisher einzige S-Dressur. Das soll sich nun ändern.
Im Februar hat Isabell Werth bekannt gegeben, dass Viva Gold nun bei ihr in Beritt ist. Nun steht er auf der Liste der genannten Pferde für den Louisdor-Preis in Hamburg.
Zu denen zählt auch der Zweitplatzierte des Nürnberger Burg-Pokal Finales 2023, Lord Europe mit Leonie Richter. Inzwischen sind sie auf S***-Niveau siegreich. Verstärkung aus den eigenen Reihen bekommt Lord Europe durch So Perfect, der ebenfalls von Leonie Richter ausgebildet wird.
Weitere Dressurpaare in Hamburg
Neben Werth hat in der Fünf-Sterne-Tour unter anderem auch Ingrid Klimke mit ihrem neuen Toppferd Vayron ihr Kommen angekündigt. Die Weltcup-Dritten Isabel Freese (NOR) und Total Hope – übrigens ein direkter Weihegold-Sohn – haben genannt. Hinzu kommen die ehemaligen Derby-Siegerinnen Andrea Timpe auf Don Carismo und Kathleen Kröncke mit Uniteds Märchen sowie viele mehr.
Talentschau bei den Ponyreitern
Kein bisschen weniger spannend als auf Grand Prix-Niveau ist der Pferdewechsel im Pony-Derby auf L-Niveau. Unter die Top drei, die sich im Finale binnen Minuten auf ein bis dato fremdes Pony einstellen müssen, wollen auch zwei Rheinländerinnen kommen: Emily Thurn mit Dodi Alfajet und Carlotta Wittmann auf Deinhard B.
Konkurrenz bekommen die beiden von den folgenden Paaren:
- Fabienne Beerhenke (BW) mit Chuck Norris L
- Marie Budde (WE) auf Ceylon
- Emma Sophie Dankenbring (HAN) im Sattel von Bali
- Katharina Haverkamp (WEF) mit Mon Ami Golden Knight
- Lena Henkel (HAN) mit PAV Timm Thaler
- Jolina-Amrei Hohmann (WE) mit Glitzerfee
- Anna Kotschofsky (WE) auf Mr. Paul
- Sophie Levien (HAM) mit Carlo Carlucci
- Philine Otten (BRE) mit Dreamlike
- Joules Radovic (RLP) mit Wilky May FH
- Emily Schirrmacher (HAN) auf Carlo
- Lilli von Helldorff (HAN) und Dijon
- Lisa Marie Westrup (WEF) auf Terbofens Quick
Springen
Die Besonderheit in Hamburg ist – natürlich – das Derby. Noch immer gilt der Parcours über Naturhindernisse mit dem Absprung vom Wall und der 1,60 Meter-Planke dahinter, den irischen Wällen, Pulvermanns Grab & Co. als der schwierigste Parcours der Welt. Auch unter der neuen Turnierleitung haben sind dafür zahlreiche Nennungen eingegangen, darunter die von vorherigen Gewinnern wie Marvin Jüngel, André Thieme und Gilbert Tillmann. Aber auch andere bekannte Namen sind dabei wie Janne Friederike Meyer-Zimmermann, Shane Breen (IRL), Sanne Thijssen (NED), William Funnell (GBR) und andere.
Daneben gibt es auch dieses Jahr wieder eine Fünf-Sterne-Tour. Hier wird die Starterliste angeführt von Einzelolympiasieger Christian Kukuk. Ebenfalls aus dem Stall Beerbaum kommen Philipp Weishaupt sowie der Ire Ciaran Nallon, Mannschaftseuropameister der Jungen Reiter 2023 und seit dem Herbst 2023 in Riesenbeck beheimatet. Er bringt unter anderem einen alten Bekannten aus dem Rheinland mit: den von Otmar Eckermann gezogenen Forlee v. For Pleasure, Sohn der rheinischen Spitzenstute Chao Lee, die mit Kathrin Eckermann am Wochenende in Madrid für Furore gesorgt hatte.
Dann sind da Aachen-Sieger Gerrit Nieberg, WM-Reiterin Jana Wargers, Sandra Auffarth, Christian Ahlmann, Hannes Ahlmann und aus dem Ausland z.B. Peder Fredricson (SWE), Gilles Thomas (BEL), Marlon Modolo Zanotelli (BRA), Harrie Smolders (NED), Joseph Stockdale (GBR), Rolf-Göran Bengtsson (SWE) und viele andere.
Die vollständige Liste der genannten Reiter finden Sie hier.