Die FEI-Nationenpreisserie der Vielseitigkeitsreiter 2025 ist entschieden. Nach der letzten Station in Boekelo hat Deutschland die meisten Punkte. Der Sieg bei der letzten Etappe ging allerdings an die Briten.
Mit nur 97 Minuspunkten gewannen die Briten souverän den Nationenpreis des CCI4*-L von Boekelo. Europameisterin Laura Collett hatte nach der Dressur die Führung übernommen und gehörte im Cross zu den 21 Paaren, die ohne jegliche Strafpunkte ins Ziel kamen. Ein Abwurf heute im Parcours warf sie allerdings in der Einzelwertung auf Rang sechs zurück. Bestes Paar der britischen Mannschaft waren Caroline Harris und Cooley Mosstown auf Rang vier. Mit ihnen im Team ritten Tom Jackson auf United (Platz 17) und Yasmin Ingham im Sattel von Gypsie du Loir (Platz 19).
An zweiter Stelle reihten sich die Franzosen mit 122,4 Minuspunkten ein. Alexis Goury auf Coloree de Poteau Z (Platz zwei), Benjamin Massie auf Guess Star (Platz 27), Thomas Carlile im Sattel von Golden de Beliard AA (Rang 34) und Astier Nicolas auf Babylon de Gamma, die allerdings nicht beendeten, vertraten die Grande Nation.
Über Rang drei konnten sich die Belgier freuen, die mit Lara de Liederkerke-Meier auf Kiarado d’Arville zudem sie Sieger der Einzelwertung in ihren Reihen hatten. An ihrer Seite ritten nur noch zwei weitere Paare, das Team hatte also kein Streichergebnis. Das brauchte es aber auch nicht. Karin Donckers und Olympic de Muze waren 26., Maarten Boon und Gavin van Cantos (43.).
Platz fünf für Deutschland
Nach der Dressur hatte Deutschland bereits an fünfter Stelle gelegen. Dort landete das Team am Ende auch wieder mit 143,0 Minuspunkten. Im Gelände konnte sich Peter Thomsens Equipe auf Rang vier vorarbeiten. Doch heute im Parcours kamen mehrere Abwürfe hinzu sowie der Ausfall des bis dato besten Paares, Christoph Wahler und D’Accord. Nach dem Gelände hatten die beiden an aussichtsreicher siebter Position gelegen. Doch Wahler zog den Diarado-Sohn vor dem zweiten Vet-Check zurück. Er hatte sich eine leichte Verletzung zugezogen, berichtet die FN. Dementsprechend waren Arne Bergendahl und Bronco, Heike Jahncke mit Mighty Spring und Nico Aldinger im Sattel von Palm Beach auf sich gestellt.
Arne Bergendahl und Bronco hatten ein super Turnier! Nach einer 29,9 Minuspunkte-Dressur waren sie 15. konnten sich im Gelände ohne Hindernis-, lediglich mit 0,8 Zeitstrafpunkten zwei Plätze nach vorne arbeiten. Dann kam das Abschlussspringen, das es in sich hatte. Von den 72 Paaren die das Springen beendet haben, blieben nur 14 fehlerfrei. Bergendahl und Bronco gehörten dazu und arbeiteten sich damit auf Rang fünf vor – und das bei der ersten Vier-Sterne-Langprüfung für den neunjährigen Westfalen v. Blockbuster, selbst gezogener Sohn von Bergendahls Fünf-Sterne-Stute Luthien NRW. Ein Riesenerfolg!
Heike Jahncke und Mighty Spring kamen mit 12,8 Strafpunkten aus dem Parcours. 16 wurden es für Nico Aldinger und Palm Springs.
Sieg in der Gesamtwertung
Auch wenn es in Boekelo nicht 100 Prozent nach Plan gelaufen war, der Gesamtsieg in der FEI-Nationenpreisserie der Vielseitigkeitsreiter war Deutschland nicht zu nehmen. Mit 400 Punkten ging der Sieg in die Europameister-Nation vor Frankreich (390) und Großbritannien (340).
Peter Thomsen: „Ich wusste, dass unser Vorsprung groß ist und war daher die ganze Zeit zuversichtlich, auch wenn es nicht ganz so rund lief, wie erwartet. Wir wären natürlich auch hier beim letzten Nationenpreis in Boekelo gerne auf dem Treppchen gestanden, aber andere waren an diesem Wochenende eben besser. Aber insgesamt war es ein toller Abschluss einer erfolgreichen Saison.“
Platz 23 für Leuwer und Jard
Wären Pia Leuwer und Jard heute im Springen fehlerfrei geblieben, hätten sie gewonnen. Aber es sollte nicht sein. Nach einer fantastischen fehlerfreien Geländerunde lag das Rodderberg-Duo an aussichtsreicher vierter Position. Doch heute im Parcours fielen drei Stangen. Das warf sie auf Rang 23 zurück, ändert aber nichts an dem hervorragenden Eindruck, den die beiden in den vorherigen Phasen hinterlassen haben.
Auch Pias Mann Ben Leuwer hat mit Quincent die Prüfung beendet, ohne Hindernisfehler im Gelände – hier mit 18,4 Zeitfehlern – und mit 8,4 Strafpunkten im Springen zusätzlich zu ihrer 35 Minuspunkte-Dressur. Für den Wallach war es der erste CCI4*-L. Er sicherte sich auf Anhieb einen MER (Minimum Eligibility Requirement), also ein Qualifikationsergebnis für höhere Aufgaben.
