
Die Musik zur letzten Ehrenrunde ist verklungen, die Veranstaltungshalle hat sich geleert. Turnierleiter Sebastian Adams und sein unermüdliches Team blicken voller Stolz in die Runde. Noch vor wenigen Minuten war die Tribüne mit begeisterten Zuschauern gefüllt gewesen und auch im abschließenden Springen hatten Pferd und Reiter tolle Leistungen gezeigt. Kurzum, mit dem Kerkener Spring-Event hat Adams erneut ein sportliches Ausrufezeichen gesetzt. Denn die Halle am Genender Weg 4 war nach dem erfolgreichen Dressurturnier nunmehr als Bühne für Springsport vom Feinsten gewesen. Geprägt von anspruchsvollen Prüfungen, packenden Ritten und einer Atmosphäre, die die Reitsportfreunde förmlich mitriss. So auch im abschließenden Zwei-Sterne-S-Springen (1,45m), dass Liam Broich, Kaldenkirchen, mit einem rasanten Ritt im Stechen auf Donatello Z (0/28,70), vor Jona Jolie Schwamborn (Silberberghof) auf Zafon (0/29,49) gewinnen konnte. Diese Prüfung, der Höhepunkt des Wochenendes, die diesen Finaltag krönte. Denn auch hier präsentierten sich namhafte Starter aus Rheinland und Westfalen ein letztes Mal dem Publikum. Aber auch zuvor wussten die Reiter im Amateur-Springen der schweren Klasse zu begeistern, das von Maja Bleser, Gut Neuhaus (Cedric, 0/38,39) vor dem SevelenerMarcel Bühner (Nacan, 4/40,32) gewonnen wurde.
Insgesamt 18 Springprüfungen standen über vier Tage auf dem Programm. Schon zum Auftakt wurde deutlich, wie hoch die Anforderungen an die Starterpaare waren. Da waren Geschicklichkeit, Mut und ein harmonisches Zusammenspiel zwischen Pferd und Reiter gefragt. Deren enge Bindung, bei nahezu jedem Ritt spürbar. Verantwortlich für die Parcoursgestaltung, die erfahrenen Parcourschefs Andre Bahners und Christoph Vois. Mit großem Fingerspitzengefühl stellten sie anspruchsvolle, aber stets faire Linienführungen zusammen, die den unterschiedlichen Leistungsklassen gerecht wurden. „Technisch fordernd, aber immer lösbar“, so lautete das einhellige Lob vieler Reiter. Mit geschultem Blick verfolgten die Turnierrichter Hermann Cappell, Rolf-Peter Fuß, Wiltrud Giesen-Rechmann, Andrè Kolmann, Achim Lennartz und Adolf Vogt das sportliche Geschehen in der Bahn und sorgten für einen reibungslosen und korrekten Ablauf.
So erlebten die Zuschauer ein Turnier, das sie förmlich in den Bann zog. Insbesondere die sechs schweren Prüfungen sorgten für den angekündigten Nervenkitzel. So zum Beispiel auch das S-Springen, zu dem die Hindernisse eine Höhe von 1,40m erreichten und in dem der Keppelner Kai Terhoeven-Urselmans den Hengst Dominelli Z fehlerfrei in Bestzeit (0/34,79) über die Ziellinie des Stechparcours lenkte und den Niederländer Rens Spreuwenberg auf Spirit BZ (0/35,5) auf den zweiten Platz verwies. Zudem rangierte Terhoeven-Urselmans mit Diabolo sein zweites Pferd (4/46,08) auf Platz drei in dieser Prüfung. Das Zwei-Sterne-S-Springen am Samstagabend im Großen Preis von Kerken entschied Angelique Böckmann, Marl, im Sattel von Querido VG in Bestzeit (0/30,02) für sich. Auch hier machten die emotionalen Reaktionen von der Tribüne deutlich, dass Springsport auf höchstem Niveau geboten wurde. Das Tempo, die Präzision, die Athletik der Pferde und das mutige Anreiten der Teilnehmer, formten förmlich ein sportliches Schauspiel.
Der Domselshof zeigte sich an den vier Turniertagen einmal mehr als idealer Austragungsort für den großen Pferdesport, vom Team um Sebastian Adams professionell organisiert, sportlich ambitioniert und geprägt von einer Atmosphäre, die wahre Reitsportbegeisterung zeigte. Somit bestätigte das Kerkener Spring-Event, was viele Besucher bereits nach dem Dressurwochenende spürten. Der Domselshof ist ein Ort, an dem der Reitsport lebt, emotional, hochwertig und mitreißend. „Die vollen Zuschauerränge sowie die beeindruckende Atmosphäre, das tolle Starterfeld mit Größen wie Geschwister Schulze Topphoff, Angi Böckmann, ehemalige Rüsen, die seit Jahren bei Christian Ahlmann reitet und Medaillen bei Weltmeisterschaften der jungen Pferde und den Großen Preis von Kerken gewann, sowie die emotionale Verabschiedung von Carlo, dem Pferd von Jos Lansink, der fast neun Jahre bei mir gewesen ist und mit dem ich unter anderem etliche 3-Sterne-Prüfungen gewinnen konnte, waren wirklich toll“, so Sebastian Adams mit Blick auf die rund 1.100 Nennungen, acht S-Springen inklusive drei Zwei-Sterne-Prüfungen und den 36 Startern im Großen Preis vor vollen Rängen.
Stephan Derks
Foto: SA Equestrian





