Arnold Janßen, Vorsitzender des RV von Bredow Keppeln, hatte nicht zu viel versprochen. Denn das dreitägige Springfestival am ersten Februarwochenende auf dem Hötzenhof hielt, was es versprach, indem an allen Tagen großartiger Pferdesport gezeigt wurde und das Turnier an Spannung kaum noch überboten werden konnte. Begeistert von den in der perfekt hergerichteten Veranstaltungshalle gezeigten Leistungen geizten auch die Besucher nicht an Beifall. Zu sehr wurden sie von den insgesamt 16 ausgeschriebenen Prüfungen förmlich in den Bann gezogen, raunten in der Menge, wenn es beispielsweise an einem Hindernis klapperte.
Insbesondere in den sechs Springprüfungen der schweren Klasse wurden die Nerven der Zuschauer arg strapaziert. So auch zum Auftakt der ersten schweren Prüfung, zu der die Parcourschefs Georg Broeckmann und Dirk Lukas, unterstützt von einem an allen Tagen emsigen Helferteam, die Hindernisse auf eine Höhe von 1,40 Metern erstellt hatten. Strafpunktfrei in Bestzeit war es Lennard Tillmann (Grevenbroich), der im Sattel des achtjährigen Hengstes Oreal Des Etains Z (0/55,50), die Ziellinie überritt und Onkel Gilbert im Sattel von Cel’ Amour (0/58,50) auf den zweiten Rang verwies. Mit diesem Sieg hatte Lennard zudem alle Voraussetzung für das Goldene Reitabzeichen erfüllt.
Großer Sport auch beim nachfolgenden Team-Springen der Klasse S, das von der Mannschaft „Sophie & die Männer“ (Thomas Wießner, Thorsten Nienhaus, Marc Boes, Sophia Beckmann) mit einem Zeitfehlerpunkt (1/193,52) vor den „Grevenbroicher Tillmännern (Lennard, Frederic, Hendrik, Gilbert) gewonnen wurde, die einen Hindernisfehler in gesamt 187,02 Sekunden im Gepäck hatten. Stark auch das Zwei-Sterne-Springen mit Stechen, zu dem die Hindernisse am Samstagabend auf 1,45 Meter erhöht wurden. Goldschleife für Frederic Tillmann, der auf dem Wallach Veltiner diese Prüfung mehr als hauchdünn (0/37,31) vor dem Belgier Laurens Houben von der RSG Niederrhein im Sattel von ABC Saving Grace (0/37,33), gewann. Spannender ging es wohl kaum noch.
Nach dem tollen Showprogramm „Keppeln, Mauer, Emotionen“, wurde es im Barriere-Springen der Klasse S erneut spannend, dessen Sieg sich Laurens Houben (Zarah Zeldenrust Z) und Frederic Tillmann (Kaddylac) teilten. Hiernach war Reiterparty angesagt. Aber auch Tag drei des Keppelner Springfestivals hielt für die Zuschauer hervorragenden Pferdesport und wunderschönes Showprogramm der Jüngsten mit Maskottchen „Hötzi“ parat, zu dem auch bei Turnierleiter Arnold Janßen und Jens Terhoeven-Urselmans erneut die Herzen höherschlugen. Nach dem Punktespringen der Klasse S, in dem Marc Boes (Union Jack JPS) als Sieger die Bahn verließ, folgte das Zwei-Sterne-Springen der Klasse S, in dem unter anderem um den Ehrenpreis der Gemeinde Uedem geritten wurde. Diesen gewann Frederic Tilmann (Kaddylac, 0/37,22) vor Sebastian Holtgräve-Osthues (Con Caneau, 0/39,87), wobei Laurens Houben den Harmonie- und Fairness-Preis des Turniers in Empfang nehmen konnte.
Den Schlusspunkt unter die dreitägige Veranstaltung setzte das abschließende, mittelschwere Springen, das vom Keppelner Jörg-Leon Zahn (Cassilano`s Carla, 0/52,23) vor Finn Schulte-Geldermann, Kranenburg (Cassina Blue, 0/52,23), gewonnen wurde. Fazit: Mit dem ersten Teil des Keppelner Springfestivals setzte das agile Team um Vereinschef Arnold Janßen ein großes Ausrufezeichen in die Turnierlandschaft des Kreispferdesportverbandes Kleve.
Stephan Derks
Foto: Eva Müller