Der Rheinländer Hengst Lord Europe hat die Generalprobe vor seinem großen Auftritt beim Louisdor-Preis Finale in Frankfurt mit Bravour hinter sich gebracht. In Ankum ging er gestern Abend seinen ersten Grand Prix de Dressage.
Der neunjährige Rapphengst Lord Europe v. Lord Leatherdale-Boston stammt aus der Zucht von Werner und Heike Pleines. Er war 2018 Prämienhengst der Hannoveraner Körung in Verden und wechselte für den zweithöchsten Zuschlagspreis von 800.000 Euro in den gemeinschaftlichen Besitz von Schockemöhle und Helgstrand. Seit Anfang des Jahres gehört Lord Europe nicht mehr der BG Schockemöhle/Helgstrand, sondern der Aventus Sport Kft. aus Ungarn, hinter der die Familie Dicso steht. Er wird aber nach wie vor von Leonie Richter geritten, die sich Ende des Jahres ebenfalls von ihrem ehemaligen Arbeitgeber Helgstrand trennt und selbstständig macht.
Lord Europe ist eines der ersten Pferde, das Leonie Richter bis Grand Prix ausgebildet hat. Das heute war auch ihr erster Grand Prix. Anders als der Großteil der Helgstrand-Pferde ging Lord Europe weder beim Bundeschampionat noch bei den Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde. Als er erstmals mit Richter auf einem Turnier erschien, war er siebenjährig und ging bereits S. Er gewann seinen ersten Auftritt in der schweren Klasse ebenso, wie er gestern Abend im Grand Prix von Ankum siegreich war.
Mit 71,733 Prozent verwiesen Lord Europe und Leonie Richter bei ihrer Grand Prix-Premiere Helen Langehanenberg und Zoom auf Rang zwei (71,367 Prozent). Allerdings hatte zwei der drei Richter den Warendorfer Landbeschäler an der Spitze des Feldes. Rang drei sicherten sich Alexa Westendorf und die 13-jährige Zonik-Tochter Zara K.
Generalprobe
Der gestrige Erfolg für Lord Europe kommt zur rechten Zeit. Im Dezember ist er mit Leonie Richter beim Louisdor-Preis Finale in Frankfurt am Start, das bekanntlich im Grand Prix de Dressage entschieden wird, während bei den Qualifikationen „nur“ Intermédiaire II und Louisdor-Grand Prix gefragt sind. In Hamburg hatten Richter und Lord Leopold sich qualifiziert. Dort belegten sie Rang hinter Isabell Werth und Viva Gold.
Die Atmosphäre in Ankum mag mit der in Frankfurt nicht vergleichbar sein, aber dass er mit der Farbe Lila und Weihnachtsmännern hinter Vierecksbuchstaben kein Problem hat, hat Lord Europe bereits bewiesen, als er 2023 Zweiter im Finale des Nürnberger Burg-Pokals wurde. Und mit Zoom hat er gestern immerhin schon einen Finalisten des Vorjahres hinter sich gelassen.





