Was für ein Wochenende für Pia Leuwer in Hamm-Rhynern! Sie sicherte sich nicht nur den zweiten Vier-Sterne-Sieg ihrer Karriere, sondern gleich noch eine zweite gelbe Schleife – nicht der einzige rheinische Erfolg.
Es war eine Traumrunde, die Pia Leuwer und der 13-jährige polnische Rappe Jard (v. Huzar-Divisor xx) aus dem Besitz von Prof. Dr. Bernd Heicke in dem von Mathias Otto-Erley wunderschön angelegten Gelände von Hamm-Rhynern hinlegten! Die Idealzeit von 6:58 Minuten schaffte keines der Paare in dem Vier-Sterne-Kurs. Aber Leuwer und Jard waren mit 7:03 Minuten nah dran. Nach der Dressur waren sie mit 31,10 Minuspunkten Fünfte, im Parcours blieben sie null und mit 2 Zeitstrafpunkten aus dem Gelände waren sie nicht nur hier bestes Paar, sondern mit dann 33,3 Minuspunkten schlussendlich auch in der finalen Rangierung. Für Pia Leuwer war es der zweite Sieg auf Vier-Sterne-Niveau. Der letzte ist schon eine ganze Weile her. Das war 2014 in Breda, als sie noch ihren Louis M ritt, mit dem zwei zwei Jahre zuvor Doppeleuropameisterin der Jungen Reiter geworden war. Damals hießen Prüfungen dieser Klasse noch CIC3*.
Die Plätze zwei und drei wurden beide zur Beute der in Warendorf beheimateten schwedischen Olympia-Medaillengewinnerin Sara Algotsson Ostholt. Mit der erst neunjährigen Hannoveraner Stute Dinathia v. Diacontinus-Natiello xx stellte sie die Bundeschampionesse 2022 vor, die eindrucksvoll demonstrierte, dass sie im großen Sport angekommen ist. Ob klein, ob groß – Dinathia managte alles im Cross von Hamm und erreichte das Ziel in der drittschnellsten Zeit. Nach der Dressur waren sie mit 30,10 Minuspunkten Zweite gewesen, um Springen fehlerfrei. So waren es nur die 6 Strafpunkte aus dem Gelände, die zu einem Endergebnis von 36,10 Minuspunkten führten.
Dicht dahinter reihte sich Stallkollege Dynamite Jack (v. Diarado-Grundyman xx) mit 38,60 Minuspunkten ein. Er war im Gelände nur zwei Hundertstelsekunden langsamer als Dinathia, machte 6,8 Minuspunkte, die zum Dressurergebnis von 31,80 Minuspunkten hinzukamen.
Einen tollen Erfolg feierte auch Rebecca Herter vom RV Seydlitz Kamp e.V.. Hamm war der erste Vier-Sterne-Auftritt für die 29-Jährige und ihren 18-jährigen Oldenburger Diamond Hit-Sohn De Coeur, mit dem sie schon seit zehn Jahren auf CCI-Niveau startet, aber eben noch nie auf Vier-Sterne-Level. Was für ein eingespieltes Team die beiden sind und wie fit ein 18-Jähriger sein kann, demonstrierten sie eindrucksvoll in Hamm. Von Rang 13 nach der Dressur arbeiteten sie sich in Parcours und Gelände auf Rang sechs der Endabrechnung vor (43,60) – noch vor Olympiasiegerin Julia Krajewski auf ihrem elfjährigen Iren Tullabegs Platinum, die Rang sieben belegten.
Leuwer-Triumph Nummer zwei
Es blieb nicht bei dem einen Erfolg für Pia Leuwer an diesem Wochenende. Im CCI1*-Intro stellte sie die nun achtjährige Hanami vor, gezogen und im Besitz des Gestüts Fohlenhof, hinter dem ebenfalls die Familie Heicke steckt. Schon nach der Dressur hatte die Hambacher-Tochter mit 26,50 Minuspunkten die Führung übernommen. Und da im weiteren Verlauf der Prüfung kein einziger Strafpunkte hinzukam, wurde es ein Start-Ziel-Sieg für das Duo vom Rodderberg.
An zweiter Stelle reihte sich Olympiasiegerin Julia Krajewski mit der sechs Jahre jungen OS-Stute Diaconthierra v. Diacontinus-Heraldicus ein. Erst seit kurzem sind Krajewski und die Schimmelstute ein Paar. Zuvor hatte Züchterin und Besitzerin Alexandra Eitenmüller Diaconthierra selbst erfolgreich vorgestellt. Dies war ihr erster internationaler Start. Schon nach der Dressur hatten sie mit 28,50 Minuspunkten aussichtsreich auf Rang drei gelegen und auch bei ihnen kamen keine weiteren Strafpunkte hinzu.
Ebenfalls ihr Dressurergebnis brachten die einstige Pony-Europameisterin Sina Brügger und der auch erst sechsjährige Reitpony-Wallach Veni Vidi Vici Like Nelly B ins Ziel – Platz drei mit 29,70 Minuspunkten. Veni Vidi Vici Like Nelly B stammt aus familieneigener Zucht und ist ein Enkel von Sinas Erfolgspony Next Generation, mit der sie 2023 Einzelsilber und Teamgold sowie 2022 Mannschaftssilber bei den Europameisterschaften gewonnen hatte. Auch die Mutter, Golden Girl’s Nelly, ging unter Sina international. Jetzt ist Sinas jüngere Schwester Lea mit beiden Stuten für die anstehenden Europameisterschaften in Le Mans nominiert. Welche der erfolgreichen Damen sie dort reitet, steht noch nicht fest.
Unter die Top Ten hatten es auch Friederike Paradies auf Fallon B sowie Ben Leuwer mit Zuccini MN geschafft. Friederike Paradies, die für den RV Volkardey im Sattel sitzt, ritt ihren achtjährigen For Romance-Sohn auf Platz fünf. Ben Leuwer wurde mit dem achtjährigen Holsteiner Zuccini MN v. Zuccero Sechster (31,0).
Weitere rheinische Erfolge
In der zweiten Abteilung des CCI1*-Intro gab es weitere Schleifen fürs Rheinland. Hinter dem Siegerpaar Lotta Marie Sohlmann/Victoria (30,60) und den Zweitplatzierten, Sarah Julie Behrens/Arielle (31,20), reihte sich an dritter Stelle Anke Lamby vom RSV St. Hubertus Wesel-Obrighoven ein. Sie saß im Sattel von Qaskiya und addierte ihrem Dressurergebnis von 31,80 Minuspunkten lediglich 1,2 Zeitfehler im Gelände hinzu.
Direkt dahinter belegten Emilia Vogel vom Förderkreis Grand Prix Düsseldorf und Der Franzose den vierten Platz mit 34 Minuspunkten. Nach Dressur und Springen hatten die beiden noch auf dem ersten Platz gelegen, waren im Gelände aber etwas zu langsam, 5,60 Strafpunkte.
Ebenfalls unter die Top Ten schafften es Gina Katharina Priss und vom Feinsten. Das Duo vom RV Tönisberg-Schaephuysen belegte Rang acht (35,50).





