Sie gehörte schon gleich zu Beginn des zweitägigen Dressurturniers in der sorgfältig hergerichteten Reithalle des Reitvereins von Seydlitz zu einer der Herausforderungen: die Versammlung des Pferdes, die nur dann als wertvoll einzustufen war, wenn Fleiß und Takt erhalten blieben. Und diese Versammlung wurde schon gleich nach der Grußaufstellung in der L-Dressur auf Trense, abverlangt, wobei sie sich in allen Grundgangarten fortsetzte. Am Richtertisch Klaus-Dieter Scheid und Tonius Tielmann, die sich die Ausführung der verlangten Lektionen genau ansahen. Mit einer Wertnote von 8,2 ritt am Ende Birthe Wenski, Emmerich, im Sattel der Westfalen-Stute Solveig W, an die Tete der ersten Abteilung, in der ihr Frederieke Elbers, Kranenburg, auf Querbeat (7,3) folgte. Die zweite Abteilung der insgesamt 36 Teilnehmer dieser Prüfung führte indes Jamie van Egdom, PSG Daelshof auf Der kleine Diamant (7,4) an. Eine gute Note erzielte in der ersten Abteilung des Reiterwettbewerbes um den Preis der Stadt Kalkar auch Nina Emilia Kobliczek auf Crema Catalana vom RFV St. Georg Haldern mit einer 8,0.
Tag zwei des Kalkarer Dressurturniers startete mit der Dressurpferdeprüfung auf A-Niveau. Gleichbleibend die beständige Anlehnung der Stute Feel Good mit Leslie Rohrbacher aus Iserlohn im Sattel. Schon recht sicher präsentierte sich die Stute an den treibenden Hilfen. Wertnote 8,8 und damit Goldschleife für diese Vorstellung. In der M-Dressur auf Kandare sicherte sich um den Preis der Stadt Kalkar Jamie van Egdom auf Secret Expression (648 Punkte) vor Nina Resing, Eversael, auf Semper Fidelis (629 Punkte) den Sieg. Fliegende Galoppwechsel und Traversalen sah man auch in der anschließenden M**-Dressur, in der 18 Paare an den Start gingen. Auch hier höchste Konzentration in der fünf Minuten langen Prüfung, die von Katrin Seidensticker, Neuss, auf Dolcetto (660 Punkte), denkbar knapp vor Serena Hummel, Krefeld, Master Piece (659 Punkte) gewonnen wurde.
Höhepunkt des Dressurturniers war die S-Dressur auf St. Georg-Niveau, in der unter anderem auch halbe Pirouetten links wie rechts gezeigt werden mussten, was ein hohes Maß an Geschmeidigkeit, Kraft und Präzision von Reiter und Pferd erforderte und die Herzen der Dressurfreunde merklich höherschlagen ließ. Höchstpunktzahl für Leslie Rohrbacher auf Ecco MW (896,5 Punkte), die vor Christina Konings, Erkrath (Florent O, 870,5 Punkte) an die Spitze dieser Prüfung um den Großen Preis der LVM-Versicherung ritt. Übrigens: Leslie Rohrbacher war nach dem Gewinn der Dressurpferdeprüfung mit ihrem jungen Pferd 143 Kilometer nach Iserlohn zurückgefahren, lud ihren Hengst Ecco MW ein und kam spätnachmittags wieder zurück, um in der S-Dressur zu starten, die sie gleichfalls überlegen gewinnen konnte.
Stephan Derks
Foto: Heike Smaalders