Zwei Tage lang stand am Pfingstwochenende die Reitanlage an der Schmelenheide 75 ganz im Zeichen des Pferdesports. Denn der Reiterverein Lohengrin-Hau hatte zum Pfingst-Reit- und Springturnier eingeladen. Dabei war Tag eins der Pferdeleistungsschau wettertechnisch gesehen eher als „Gemischtwarenhandlung“ zu bezeichnen, da sich Sonne und Regen munter abwechselten. Doch kennt der Reiter bekanntlich kein schlechtes Wetter, sondern eher die unpassende Kleidung. Daher ließen sich die Dressurreiter auch nicht davon abhalten, ihre Lektionen auf dem Außenviereck zu reiten. Entschädigung an Tag zwei des Turniers, an dem die starken Regenfälle der Vergangenheit angehörten.
Auf dem Geläuf hatte Parcourschef René Lamers die Hindernisse wiederum fair und den Prüfungen entsprechend gestaltet, wobei die siebenköpfige Richterjury erneut das sportliche Geschehen mit geschultem Blick begleitete. Einmal mehr im Fokus, die Wertungsprüfungen zum Rasenchampionat, das ambitionierten Springreitern wertvolle Punkte auf dem Weg zur Gesamtwertung bot. In der Stilspringprüfung der Einstiegsklasse hatte Fiona van den Boom, Kranenburg, auf Patch SG die Nase vorn, die diese Prüfung mit einer Wertnote von 8,0 als Siegerin beendete. Im Springen auf A**-Niveau zeigte beim Rasenchampionat Jette Bosch, Kalkar, auf Galina (0/51,40) abermals, dass in der Gesamtwertung mit ihr gerechnet werden muss, da sie dieses Springen gewann und weiterhin punktete. Ebenfalls stark, der Ritt von Judith Thoenes in der Springpferdeprüfung der Klasse A, in der sie den jungen Fuchswallach Dassault Mirage Z mit einer Wertnote von 8,5 an die Spitze ritt.
Szenenwechsel, hin zum Dressurviereck, auf dem es gleichfalls spannend zuging. So zum Beispiel in der Dressurreiterprüfung der Klasse A, in der Jutta Held und Sabrina Steffens am Richtertisch ihr Augenmerk auf das korrekte und harmonische Einwirken des Reiters auf sein Pferd legten. Die hier geforderten Aufgaben in den Grundgangarten und einzelnen Lektionen hatte Kira van Agris, Asperden-Kessel, auf Reservaat`s Patrick, am besten gelöst. Mit einer Wertnote von 8,2 verließ das Paar die Bahn, was zugleich den Gewinn der Goldschleife bedeutete. In der L-Dressur auf Kandare, in der die über 20 Lektionen auswendig zu reiten waren, zeigte am Ende Hannah Katemann, Mönickenpaß-Borghees, im Sattel von Satino K die beste Vorstellung.
Dem sportlichen Highlight am Ende der Turnierveranstaltung, das mit Spannung erwartete Lohengrin-Championat, eine Springprüfung der Klasse M mit Siegerrunde, war die mittelschwere Punktespringprüfung mit Joker vorgeschaltet. Hier hatte Renè Lamers die Hindernisse auf eine Höhe von 1,20 Metern erstellt. Rang eins und damit Goldschleife für Franziska Tönnißen, Goch, auf Arabella (65/55,41), vor Carolin Ophey, Asperden-Kessel, die Caspar (65/56,58) gesattelt hatte. Dann die erste Runde im Lohengrin-Championat, in dem die Hindernisstangen nochmals um 5 Zentimeter erhöht wurden. Hier gelang es vier Paaren, sich für die entscheidende Siegerrunde zu qualifizieren. Schlussendlich bewies die Kranenburgerin Jette Roosen auf Sisley die stärksten Nerven. Sie blieb als einzige fehlerfrei und holte sich in Bestzeit den Sieg im Lohengrin-Championat. Rang zwei für Inga Schuurmann, Asperden-Kessel (Bender van de Rietvenne, 4/45,39), die zudem ihr zweites Pferd Tiffanie VH (8/50,62), auf den dritten Platz rangieren konnte. „Wir haben nicht nur hier schöne Ritte gesehen“, zog Turnierrichter Achim Lennartz ein ebenso rundum positives Fazit unter das Turnier, wie der gastgebende RV Lohengrin-Hau. Dieser hatte mit seinen insgesamt 26 Prüfungen in Dressur und Springen ein vielfältiges Programm für Reiter aller Leistungsklassen geboten, die unter fairen Bedingungen spannende Wettkämpfe zeigten.
Stephan Derks