Die Stimmung in der Prüfungshalle auf dem Tünglerhof der Familie Miss hätte nicht besser sein können, als dort Ende September das große Finale der Ponysportförderung unterer Niederrhein angeläutet wurde. Förmlich greifbar die Spannung, als der Erste der 13 Finalisten sein Pony über die von Georg Broeckmann und Renè Lamers erstellten Hindernisse auf A-Niveau lenkte. Und auch am Richtertisch herrschte bei Adolf Vogt und Matthias Gering höchste Konzentration, die sich im Stechen fortsetzte. Hier hatte erneut Janne Frederike Zahn vom RV von Bredow Keppeln den Ponyhengst Baretz fehlerfrei über die Hindernisse gelenkt. Dieses Mal standen 32,89 Sekunden auf der Uhr, als das Paar die Ziellinie überritt. Damit hatte Zahn auch die bis dahin führende Maira Müskens, Asperden-Kessel, auf ihrem Pony-Wallach Floris (0/33,57) hinter sich gelassen. Was für ein Finale, das spannender nicht hätte in Szene gesetzt werden können. Dritte wurde Rieke Tüß vom Club der Pferdefreunde Goch, die auf Marie M den Stechparcours fehlerfrei in 34,08 Sekunden beendete. Doch gehörte nicht nur das Finale dieser Serie zu den vielen Höhepunkten des Ponyspringturniers auf der perfekt hergerichteten Reitanlage, dessen Prüfungen für Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet geöffnet worden waren. Daher herrschte an allen drei Tagen auch in dem eigens erstellten Stallzelt ebenso rege Betriebsamkeit, wie in der mittelschweren Ponypunktespringprüfung, zu der die beiden Parcourschefs die Hindernisse auf stattliche 1,25 Meter erhöht hatten. Diesen Höhepunkt am Abend des zweiten Turniertages entschied Anna-Sophie Weichert auf Ready for Cornflakes (54 Punkte in 55,15 Sekunden) für sich, die vom niedersächsischen RFV Isterberg an den Rand der Römerstadt angereist war. Tag drei des sehenswerten Ponyspringturniers auf dem Tünglerhof wurde mit einer Zwei-Phasen-Springprüfung der Klasse A eröffnet, in der Pia Gelking, Schöppingen, ihr Pony Rabiya auch in der zweiten Phase dieser Prüfung fehlerfrei in 24,35 Sekunden über die Hindernisse lenkte. Quasi einen Wimpernschlag dahinter, Caroline Lamers, Asperden-Kessel, die auf Kiss Me dieses Springen gleichfalls ohne Strafpunkte in 24,92 Sekunden beendete. Höhepunkt am letzten Tag des war das mittelschwere Springen, in dem nunmehr ein Stechen über Sieg und Platzierung entscheiden sollte. Stark der Ritt von Eva-Katharina Lüth von der Hogsteder FRG (Niedersachsen), die auch im Stechen keinen Zweifel daran ließ, diese Prüfung gewinnen zu wollen. Strafpunktfrei flog sie im Sattel der Fuchsstute Kiwi Royal in 41,65 Sekunden förmlich über die Ziellinie. Doch hätte ihr Malte Merschformann, Osterwick, auf Orchid`s Tiffanie diesen Traum vom Sieg beinahe zu Nichte gemacht. Denn das Paar aus Westfalen hatte in diesem Stechen alles auf eine Karte gesetzt, jedoch einen Springfehler kassiert. So blieb das Turnier in Xanten spannend bis zur letzten Sekunde, und auch die Zuschauer quittierten die Leistungen der Teilnehmer mit der gehörigen Portion an Beifall.
Stephan Derks