
Die Spannung war zum Greifen nah, als die für die Pferdesportgemeinschaft St. Georg Kevelaer startende Janine Drissen am zweiten März-Wochenende in das 20 x 60 Meter große Viereck einreitet. Sie ist die 14. von 26 Teilnehmern der Dressurprüfung der Klasse S um den Großen Preis der LVM-Versicherung Dirk Lensing. Feinfühlig agiert die Amazone an den Zügeln der Kandare, auf die FS Numero Uno, der 15-jährige Hengst aus dem Hause der Weezer Zuchtstätte von Josef Wilbers reagiert. Der Schritt des Noir des Luxe-Sohnes fleißig, mit dem geforderten Raumgriff. Ebenso präsentiert der Fuchs im Trab und Galopp den erforderlichen Takt und Schwung in den annähernd 30 Lektionen, in denen unter anderem fliegende Galoppwechsel und halbe Pirouetten gefordert werden. Auch der Sitz und die Einwirkung der St. Georg-Reiterin überzeugen Britta Linnemann, Klaus-Dieter Scheid und Hans-Peter Schmitz an den Richtertischen, die mit ihren Punkten eng beieinander liegen. Mit dem gehörigen Beifall und insgesamt 905 Punkten im Gepäck verlässt das Paar die Bahn. An diese Punktzahl kommen auch die nach ihr folgenden zwölf Reiter nicht mehr heran. Das bedeutet die Goldschleife für Janine Drissen und FS Numero Uno, hinter die sich Christina Konigs, Erkrath, auf Florent O (871 Punkte) und Tobias Nabben (PSV Zur Linden, Sterntaler, 868 Punkte) einreihen.
Überhaupt quittieren die Zuschauer die ihnen gezeigten Leistungen von Pferd und Reiter mit dem verdienten Applaus. Am Morgen hatte Rabea Eickhoff, Praest, zum Auftakt in den zweiten Turniertag in einer mittelschweren Prüfung um den Preis der Stadt Kalkar im Sattel von Waleika gewonnen. „Unser Dressurturnier hatte großartige Nennzahlen und eine 85%ige Starterfüllung. Mit drei Abteilungen im Reiterwettbewerb bis hin zu 26 Startern in der S-Dressur waren alle Prüfungen mit tollen Pferd- und Reiterpaarungen besetzt“, zeigt sich Silke Smaalders aus der Meldestelle des gastgebenden Vereins am Ende der Veranstaltung äußerst zufrieden. Denn bei den insgesamt zehn ausgeschriebenen Prüfungen des Turniers hatte der Veranstalter auch den Reiternachwuchs berücksichtigt, der auf der Anlage „Zum Wisseler See 55“ ebenso gefordert wurde, wie die Teilnehmer in den mittelschweren oder der schweren Prüfungen.
Daher zeigte sich über das gesamte Wochenende hinweg ein durchweg hohes sportliches Niveau in den verschiedenen Prüfungen, in denen die Teilnehmer ihr Können in der harmonischen Ausführung der ihnen gestellten Dressuraufgaben unter Beweis stellten. Denn nicht nur die ausdrucksstarken und harmonischen Vorstellungen der S-Dressur machten die Wettbewerbe insgesamt sehenswert. Fazit: Das Kalkarer Dressurturnier zeichnete sich durch großartigen Sport und eine reibungslose Organisation sowie eine angenehme Atmosphäre aus. Mit dieser gelungenen Veranstaltung hat der RV Seydlitz Kalkar einmal mehr bewiesen, dass er ein exzellenter Gastgeber für Dressurturniere ist. So darf sich die Reitsportgemeinschaft vor den Toren des Dünendorfes bereits jetzt auf die nächste Ausgabe freuen.
Stephan Derks

Fotos: Silke Smaalders