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Handwerkstradition im Rheinland 

Vom Rheinland in die Welt – so könnte das Motto des Krefelder Familienunternehmens Reitstiefel Kempkens lauten. Denn kaum ein anderer Hersteller versorgt die internationale Reitsportelite so großflächig mit seinen Produkten, wie die Schuhmacher aus Krefeld.  

Dabei handelt es sich um ein echtes Traditionsunternehmen, welches heute in der fünften Generation von Peter Kempkens geführt wird. „Mein Ururgroßvater gründete 1881 die Firma, die bis heute im Hause meiner Eltern beheimatet ist“, erzählt Peter Kempkens von den Anfängen. Sowohl sein Ururgroßvater, als auch sein Urgroßvater hatten selbst zwar nichts mit Pferden zu tun, die Reiter der in der Nähe gelegenen Husarenkaserne wussten die Qualitätsarbeit der Kempkens aber schnell zu schätzen und so wurden seit je her Stiefel für Reiter gefertigt. „Mein Großvater hat dann die berittene Polizei mit Stiefeln versorgt“, berichtet Kempkens weiter. Dessen Eltern die Ersten in der Familie waren, die dann auch selber mit Pferden zu tun hatten. Und so war es dann fast eine logische Konsequenz, dass man sich bei den Krefelder Schuhmachern immer mehr in Richtung Reitsport spezialisierte. Peter Kempkens Vater begann bereits vor 60 Jahren seine Maßstiefel auf Turnieren vorzustellen. Angefangen auf ländlichen Veranstaltungen war er dann auch einer der ersten Aussteller beim CHIO Aachen. Dort wo heutzutage eine ganze Zeltstadt auf die Besucher wartet, standen 1965 nur drei bis vier Aussteller. Familie Kempkens ist als Aussteller der ersten Stunde auch heute selbstverständlich jedes Jahr in Aachen dabei. „Wir sind auf einigen großen Turnieren in Deutschland, aber auch international zeigen wir unsere Stiefel auf größeren Turnierplätzen“, berichtet Peter Kempkens, der vielen seiner Kunden auch in Herning persönlich vor Ort die Daumen gedrückt hat. „Früher waren auch die großen Turniere noch ein wenig familiärer. Zu den meisten Reitern haben wir dadurch eine sehr enge Beziehung und viele gehören seit Jahrzehnten zum treuen Kundenstamm. Da ist es natürlich toll, alle auf den großen Turnieren zu treffen“, erklärt Kempkens, welch großen Stellenwert die Turniere für ihn haben. Zu den ersten Kunden aus dem Spitzensport gehörten damals beispielsweise Alwin und Paul Schockemöhle, Herbert Rehbein oder Jan Bemelmanns. Und natürlich hat auch die rheinische Dressurqueen Isabell Werth ihre Glücksstiefel aus dem Hause Kempkens. „Grob geschätzt sind Isabells Stiefel mittlerweile um die 35 Jahre alt. Die haben schon jede große Prüfung dieser Welt gesehen“, freut sich Peter Kempkens über die vielen Medaillen, die mit seinen und den Stiefeln seines Vaters schon gewonnen wurden. Die heutigen Bundestrainer Monica Theodorescu und Jonny Hilberath wurden ebenfalls regelmäßig mit Stiefeln aus Krefeld versorgt. Hilberath beispielsweise bekam seine ersten Kempkens-Stiefel als Auszubildender und ist dem Hause Kempkens bis heute treu geblieben. Alle Top-Reiter, die über die Jahre Maßstiefel von Familie Kempkens bekommen haben aufzuzählen würde deutlich den Rahmen sprengen. Im Krefelder Geschäft zeigen aber zahlreiche Fotos, welche Ikonen mit den Stiefeln in den vergangenen Jahrzehnten ihre wichtigsten Erfolge feiern konnten. Aber auch zum Beispiel manche Reiter der Wiener Hofreitschule werden von Kempkens ausgestattet. „Wir haben aber nicht nur Dressur-, Spring- und Vielseitigkeitsreiter in unserer Kundschaft. Zahlreiche Freizeitreiter wissen die Qualität der Stiefel ebenfalls zu schätzen. Und auch Reiter aus dem Islandpferdebereich, der Barock- oder Working Equitation Szene zählen zu unseren Kunden“, freut sich Peter Kempkens über die Vielfalt in seinem Job und fügt schmunzelnd hinzu, dass er auch schon Westernstiefel gemacht hat.  

Die Reitstiefel sind echte Handarbeit und jeder Arbeitsschritt findet in Krefeld statt. Foto: Finnphoto – Sirpa Huhtamella

Alles ist möglich 

Doch nicht nur die Disziplinen aus denen die Reiter kommen sind vielfältig. Auch die Stiefel selbst werden immer individueller. Als Vollmaßstiefel handelt es sich sowieso immer um individuelle Einzelstücke. Die Kunden können aber in Bezug auf alle Einzelteile ihren Wünschen und Ideen freien Lauf lassen. „In den Anfangsjahren wurden zunächst klassische Modelle in schwarz, manchmal in braun oder mit braunen Elementen gefertigt. Doch die Mode hat sich drastisch verändert und so sind auch die Möglichkeiten in Bezug auf Farben, Prägungen und Zubehörteile nahezu unbegrenzt“, erklärt Peter Kempkens, der immer wieder ganz besondere Kundenwünsche erfüllt. Denn während früher die guten Turnierstiefel im Training aufgetragen wurden, wenn es für die Turniere ein neues Paar gab, ist es heute eher an der Tagesordnung, dass die Reiter neben dem Turnierstiefel ein oder mehrere Paare für das Training haben. Dabei ist es nicht selten, dass diese farblich auf die aktuellen Kollektionen und Farben von Reithosen und Co abgestimmt werden. Fragt man Peter Kempkens nach ganz besonderen Aufträgen muss er nicht lange überlegen. „Eine unserer Kundinnen ist zum Beispiel ein großer Formel 1 Fan. Deshalb wurden für sie Stiefel angefertigt, die in dem orange und hellblau von Mclaren gehalten sind“, plaudert der Schuhmachermeister ein wenig aus dem Nähkästchen. Und genau das ist es, was den Krefelder schon in seiner Kindheit begeistert hat. Kein Stiefel ist wie der andere und die Gestaltungsmöglichkeiten sind nahezu grenzenlos. Dadurch ist kein Tag seiner Arbeit gleich und die Kontakte mit den Kunden bergen immer wieder interessante Überraschungen. Dabei verbindet sein Handwerk Tradition und Moderne auf ganz besondere Weise. „Jeder Reitstiefel wird zu 100 Prozent hier in unserem Haus gefertigt“, ist Peter Kempkens stolz auf die Arbeit, die er und sein Team Tag für Tag erledigen. Bis ein Paar Stiefel fertig ist geht das hochwertige Material durch die Hände seiner 12 Mitarbeiter. Dabei sind alle Schritte Handarbeit und unterliegen einer dauerhaften strengen Qualitätskontrolle. In mehr als 30 Schritten entstehen Reitstiefel, die sich besonders durch ihre Haltbarkeit auszeichnen. Das Herstellungsverfahren in Krefeld hat mittlerweile weltweit absoluten Seltenheitscharakter.

Peter Kempkens ist weltweit für seine Maßreitstiefel berühmt. Foto: Finnphoto – Sirpa Huhtamella

„Der Begriff Maßstiefel ist nicht geschützt. Bei uns kann sich der Kunde aber darauf verlassen, dass er absolute Qualitätsware erhält“, ist es Kempkens wichtig, dass mit besonders hochwertigen Materialien gearbeitet wird. Auch das Leder kommt aus Deutschland und wird in einer der besten Gerbereien verarbeitet, bevor es die Reise nach Krefeld antritt. „Die Lederqualität eines Stiefels ist im ersten Moment von einem Laien nahezu nicht zu beurteilen. Die Einkaufspreise unserer Materialien sind teilweise zehn Mal so hoch wie die von anderen Reitstiefeln. Diese Qualität macht sich dann aber eigentlich erst bei der Nutzung bemerkbar“, erklärt Kempkens. Denn durch die passgenaue Anfertigung sitzen die Stiefel nicht nur deutlich besser, sondern sind auch sehr haltbar. Wenn die Reitstiefel einigermaßen gepflegt werden sind Kempkens Kunden meistens zehn, 15 oder sogar 20 Jahre glücklich mit ihren Stiefeln. Neben der Neuanfertigung bietet die Firma Kempkens auch einen umfassenden Reparatur- und Änderungsservice. „Durch unsere weitreichenden Serviceleistungen haben die Kunden wirklich lange etwas von ihren Stiefeln“, weiß Peter Kempkens um die Wichtigkeit eines perfekten Service für seine Kunden. Schon als Jugendlicher war Peter Kempkens klar, dass er in das Familientraditionsunternehmen einsteigen möchte.

Jedes Detail wird genauestens aufeinander abgestimmt. Foto: Finnphoto – Sirpa Huhtamella

Und so begann er mit 16 seine Lehre zum Orthopädie Schuhmacher bei der Firma Jordan in Krefeld. Nach der Meisterschule fing er dann an bei seinen Eltern zu arbeiten. Vor 18 Jahren übernahm er das Geschäft dann komplett von seinem Vater. Der Senior ist dem Betrieb aber natürlich trotzdem treu geblieben und steht dem Team fast täglich mit seinem Erfahrungsschatz zur Verfügung. Außerdem begleitet er seinen Sohn natürlich weiterhin auf manche Turniere oder hält die Stellung, wenn Peter Kempkens auf internationaler Stiefelmission ist. Denn der Handwerker aus Leidenschaft hat einen großen internationalen Kundenstamm. Ungefähr die Hälfte der Reitstiefel werden für Kunden aus dem Ausland angefertigt. Kempkens ist beispielswiese jährlich in Wellington zu Gast. „Ganz tolle Reisen habe ich aber zum Beispiel auch nach Japan gemacht“, erzählt der Krefelder, der bereits fünf Mal in Tokyo war, um bei zahlreichen Reitern persönlich Maß zu nehmen. „Am Ende ist es die bunte Mischung, die meinen Job so besonders macht“, schwärmt der Schumachermeister. Familie Kempkens betreut viele Reiterfamilien seit Generationen und hat auch einige Innovationen auf dem Stiefelmarkt geprägt. „Heute fast nicht mehr wegzudenken, wurde der Dressurbogen beispielsweise in Krefeld entwickelt“, berichtet er aus der Praxis.

Die hochwertigen Materialien gewährleisten die Langlebigkeit der Reitstiefel. Foto: Finnphoto – Sirpa Huhtamella

Als ehemaliger aktiver Turnierreiter baut Kempkens bei seinen Stiefelmodellen auf seinen Erfahrungsschatz. Aber auch aus der Kundschaft und der eigenen Familie bekommt er immer wieder Feedback, welches dann in die Entwicklung der Reitstiefel einfließt. Seine Frau Nina ist im Dressursport selbst hocherfolgreich bis zur Klasse S unterwegs und betreibt in Düsseldorf die Reitanlage Kalkum. Mit Jan und Paula steht die nächste Generation der Familie in den Startlöchern. Beide Kinder sind pferdebegeistert und reiten regelmäßig. Ob einer der Beiden in den Familienbetrieb einsteigen oder die Reitanlage übernehmen wird, ist dabei noch Zukunftsmusik. „Was auch immer man tut, man muss es mit absoluter Leidenschaft machen. Aktuell ist Jan sehr am Schuhmacherhandwerk interessiert und bei Paula sieht es so aus, als würde sie meiner Frau Nina nacheifern, aber ob sie wirklich einmal einen der beiden Betrieben übernehmen werden weiß man natürlich noch nicht“, erzählt Peter Kempkens. Eines steht für ihn und seine Frau aber definitiv fest: Was auch immer die Kinder machen wollen, sie werden sie dabei unterstützen. Natürlich würde Kempkens sich freuen, wenn er seine Firma einmal in die Hände der nächsten Generation geben könnte, Druck macht er aber in diese Richtung keinen. „Mit Druck lässt es sich eh nicht wirklich gut arbeiten“, verrät er schmunzelnd seine Philosophie. Um die perfekten Stiefel in der Hand, beziehungsweise am Fuß zu haben, müssen sich seine Kunden deshalb auch ein wenig gedulden. „Es dauert so lange wie es dauert und die Stiefel, die unseren Laden verlassen müssen dann perfekt sein. Nur dann kommen die Kunden gerne wieder und das ist immer unser Ziel.“ 

Tradition trifft Moderne 

Für das erste Paar Stiefel werden der Fuß und das Bein ausführlich gemessen. Acht verschiedene Bereiche des Fußes und des Beins werden mit dem Maßband genau erfasst. Im Idealfall kommen die Kunden dafür in das Geschäft nach Krefeld oder lassen Kempkens auf einem der Turniere Maß nehmen. „Nur wenn die Maße genau stimmen, können auch die folgenden Arbeitsschritte unserem hohen Qualitätsstandard gerecht werden“, erklärt Kempkens. Bei Kunden die der Schuhmachermeister gut kennt, können folgende Stiefelpaare oft auch telefonisch bestellt werden. Verändert sich das Bein, macht es aber immer Sinn, die Maße noch einmal zu nehmen. Besonders Kunden, die in ihren normalen Schuhen Einlagen tragen, oder Kunden, die unterschiedlich große Füße haben, wissen die individuelle Anfertigung sehr zu schätzen. „Am Ende macht es eben doch einen Unterschied, ob der Stiefel am Fuß perfekt sitzt oder nur so ungefähr“, erklärt der Experte. Doch mit dem Maß nehmen ist noch lange nicht Schluss. Denn danach geht es daran, alle weiteren Merkmale der Stiefel zu bestimmen. Bei Kempkens gibt es zwar Grundmodelle was die Form der Stiefel angeht, am Ende gleicht aber kein Paar dem Anderen.

Reitstiefel Kempkens baut für jeden Anlass den
passenden Stiefel. Foto Thamm

Ein Besuch im Krefelder Geschäft lohnt sich schon allein, weil die Ausstellung gleichzeitig auch ein kleines Museum ist. Lässt man den Blick durch das Geschäft schweifen, erfährt man viel über das traditionelle Handwerk, die zahlreichen Kunden der Kempkens, aber auch die Innovationen, die hier umgesetzt werden. Hier stehen über 60 Jahre alte und sich immer noch im Einsatz befindliche Maschinen neben Reitstiefeln ganz in Silber, mit Blumen verzierte Schäfte und auch Stiefel, die mit Graffiti besprüht sind. „Wir erfinden das Rad nicht neu und gerade der traditionelle Herstellungsweg bürgt am Ende für die gute Qualität, aber natürlich gehen wir immer mit der Mode und haben auch Spaß daran, wenn es mal ein wenig extravagant zugeht“, berichtet Kempkens.

Im Krefelder Ladenlokal findet man zahlreiche Erinnerungsfotos aus den letzten Jahrzehnten. Foto Thamm

Seine langjährige Erfahrung hilft den Kunden dabei am Ende ihren Traumstiefel zu erhalten. Kempkens setzt dabei auf Ehrlichkeit, denn manchmal hört sich der Stiefeltraum eines Kunden zwar zunächst ganz gut an, wenn man zu viele Details miteinander kombiniert, kann es aber auch passieren, dass der Stiefel am Ende nicht so aussieht wie der Kunde sich das vorgestellt hat. „Das gilt es natürlich zu vermeiden und deshalb berate ich meine Kunden nicht nur was die Passform angeht, sondern auch in Bezug auf die Optik“, erläutert der Experte. Für Kempkens ist der Pferdesport eine Herzensangelegenheit, bei der die Liebe zum Pferd immer an erster Stelle steht. Die gleiche Leidenschaft legt er aber auch an den Tag, wenn es um die Herstellung der Stiefel geht. Perfekte Verarbeitung und sehr hochwertige Materialien sind dabei aus seiner Sicht das A und O. Reitstiefel Kempkens steht seit Jahrzehnten für die Kombination aus Tragekomfort und Haltbarkeit. „Und wenn dann die Optik auch noch stimmt, gibt es keinen schöneren Moment, als den Kunden ihren neuen Stiefel zu überreichen“, freut er sich immer noch über jedes Paar Stiefel, welches seinen Laden verlässt.

Die nächste Generation lernt bereits die ersten Schritte zum perfekten Stiefel. Foto: Finnphoto – Sirpa Huhtamella

Dabei sind Kempkens weltweit für ihre Reitstiefel berühmt. Selbstverständlich bieten sie aber auch das passende Zubehör für einen perfekten Gesamteindruck. Auch Sporenriemen und Gürtel werden passend zu den Stiefeln in Handarbeit angefertigt. „Viele wissen gar nicht, dass wir darüber hinaus auch Halbschuhe, Stiefelletten, Stiefel und Golfschuhe anfertigen“, erzählt Peter Kempkens abschließend. So machen seine Kunden nicht nur auf dem Pferd und im Stall eine gute Figur, sondern können sich auch passendes Schuhwerk für den Freizeit- und Geschäftsbereich anfertigen lassen. So bietet das Krefelder Traditionsunternehmen quasi das hochwertige rundum sorglos Paket für jeden Fuß. Und erwiesenermaßen verarbeiten Peter Kempkens und sein Team immer auch eine ordentliche Portion Glück für den sportlichen Erfolg.  

Rebecca Thamm 

Pflegetipps vom Profi

Jeder sollte sich im Klaren darüber sein, dass auch ein so hochwertig verarbeiteter Stiefel seine Langlebigkeit nicht allein von der hohen Qualität des Grundmaterials und der Herstellung bekommt. Wer lange etwas von seinen Stiefeln haben möchte pflegt sie entsprechend regelmäßig. Doch wie kann man Reitstiefel nicht nur schön, sondern auch haltbar machen. Peter Kempkens hat hier ein paar wichtige Hinweise parat.

„Ganz unabhängig davon, ob der Stiefel von uns kommt oder von einem anderen Hersteller. Die richtige Pflege ist unabdingbar, wenn man lange etwas davon haben möchte“, erklärt der Experte. Je hochwertiger das Leder jedoch ist, desto erfolgreicher wird auch die Pflege sein. 

Er rät dringend davon ab, die Stiefel mit Sattelseife oder mit Öl zu behandeln! „Es heißt ja nicht umsonst Sattel- und nicht Stiefelseife“, fügt er mit einem Augenzwinkern hinzu. Er empfiehlt folgende Vorgehensweise:  

Nach jedem Reiten sollte der Schweiß des Pferdes an den Innenseiten mit klarem, lauwarmen Wasser gesäubert werden. Auch starke Verschmutzungen können so entfernt werden. 

Die Stiefel müssen dann vernünftig aufgespannt werden. Im Idealfall mit entsprechenden Holzblöcken, wenigstens aber mit Zeitung oder ähnlichem. Denn die Feuchtigkeit muss aufgenommen werden. Zum Trocknen dürfen die Stiefel nicht an die Heizung gestellt werden! 

Nach dem Trocknen sollten die Stiefel dünn mit entsprechender Schuhcreme eingerieben werden. Ein weiches Tuck oder eine weiche Bürste sind hier die Mittel der Wahl. „Beim Thema Schuhcreme ist das Motto viel hilft viel fehl am Platze. Lieber regelmäßig und dafür dünn auftragen“, empfiehlt der Experte. 

Die Schuhcreme muss vor dem Polieren Zeit zum Einziehen bekommen. Das Polieren gelingt dann am besten mit einer langhaarigen und weichen Polierbürste ohne Druck. Die letzten Reste der Schuhcreme können dann mit einem weichen Wolltuch oder Perlonstrümpfen entfernt werden.  

Wenn vorhanden sollten auch die Reißverschlüsse regelmäßig gepflegt werden. Man kann sie zwischendurch mit einem Kompressor saubermachen und auch hin und wieder ein Tropfen WD40 oder Balistol Waffenöl sorgen dafür, dass die Reißverschlüsse länger zuverlässig ihren Dienst tun.  

Auch bei den Pflegeprodukten sollte unbedingt auf eine gute Qualität geachtet werden.  

Für einen ganz besonderen Glanz hat Peter Kempkens noch einen Geheimtipp parat: „Um einen besonderen Glanz zu bekommen, kann man die Schuhcreme auf dem Leder leicht erwärmen. Ein Haarföhn eignet sich dazu sehr gut. Danach noch einmal dünn eincremen und in Ruhe erkalten lassen. Nach genügend Einwirkzeit werden die Stiefel dann wie gehabt poliert.“ 

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