Das traditionsreiche deutsche Spring- und Dressur-Derby in Hamburg Klein Flottbek wirft seine Schatten voraus. Vom 28. Mai bis 1. Juni 2025 findet es erstmals unter der organisatorischen Federführung von Schafhof Connects statt. Geschäftsführer Matthias Rath konnte bei der gestrigen Pressekonferenz einige Veränderungen und ein illustres Starterfeld ankündigen.
Korrekterweise heißt das Deutsche Spring- und Dressurderby nun Al Shira’aa Deutsches Spring- und Dressurderby. Der Titelsponsor aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (UAE) hatte zuerst das Derby in Hickstead übernommen. Die beiden weiteren europäischen Traditionsturniere in Hamburg und Falsterbo, Schweden, kamen später hinzu. Aus Schweden hat Al Shira’aa sich allerdings wieder zurückgezogen, weil die schwedische Bevölkerung massiv gegen die Unterstützung durch ein Unternehmen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten protestiert hatte. Es ging vor allem um Vorwürfe des „Sportwashings“. Die Vereinigten Arabischen Emirate würden Sport benutzen, um ihr Image aufpolieren zu wollen.
In Hamburg bleibt Al Shira’aa Titelsponsor. Außerdem gibt es einen neuen Hauptsponsor, den dritten aus dem Bereich koffeinhaltiger Heißgetränke: Melitta. Geschäftsführer Matthias Rensch, unter anderem zuständig für den deutschen Markt, erklärte, man sei bislang eher im Ballsport aktiv gewesen. Aber er wisse um die „Aufmerksamkeitsstärke“ des Events. Da sei er „mit Freude durch die Tür hindurch gegangen“, die sich geöffnet hat, als Schafhof Connects auf ihn zukam. „Mit dem Derby haben wir Sport und Live-Event – dadurch ging die Entscheidungsfindung sehr schnell.“
Starkes Starterfeld
Das Programm für die Springreiter beinhaltet neben der traditionellen Derby-Tour auf Vier-, auch weiterhin eine CSI5*-Tour sowie ein Youngster-Springen mehr als gewohnt.
Das Dressurprogramm wurde deutlich ausgebaut. So sind die Dressurprüfungen nun als CDI5* ausgeschrieben und es wird eine Qualifikation für den Louisdor-Preis geben, die wichtigste Serie für Nachwuchs-Grand Prix-Pferde in Deutschland.
Dementsprechend höher fällt auch das Preisgeld aus. Matthias Rath spricht von 1,5 Millionen Euro bei einem Gesamtetat von 4,1 Millionen Euro.
Aus Deutschland die Olympiaspring- und dressurreiter von Paris ihr Kommen angekündigt. Die Springmannschaft ist komplett mit Richard Vogel, Philipp Weishaupt und Christian Kukuk. Selbstverständlich ebenfalls mit dabei, wenn auch unter schwedischer Flagge: Rolf-Göran Bengtsson.
In der Dressur kündigte Isabell Werth ihr Hamburg-Comeback nach 17 Jahren Pause an. Ihr Mannschaftskollege von Paris, Frederic Wandres, ist ebenfalls am Start, genauso wie Olympiareservistin Katharina Hemmer.
Die Hamburger Firma Anrecht Investment gibt der Dressur Arena nicht nur ihren Namen, sondern stiftet auch den Harmonie & Fairness Preis®. Hamburg ist das einzige Turnier, bei dem dieser sowohl in der Dressur als auch Springen vergeben wird.
Polierte Fassade
Nicht nur innen, auch außen wurde und wird noch manches überarbeitet beim Derby. Matthias Rath berichtet, dass das Einritthäuschen vom Abreite- auf den Derby-Platz ein neues Dach und überhaupt einen „komplett neuen Look“ bekommt. Ebenso werde die Fassade der Tribüne überarbeitet. Optisch verspricht Rath sich hier eine „große Aufwertung“.
Gut für die Teilnehmer: Die LKW parken nun alle auf dem nahegelegenen Polo-Platz, so dass rund um die Stallzelte und die Dressur Arena mehr Platz bleibt und auch die LKW weniger gedrängt stehen.
Infos, Tickets usw. zur Veranstaltung gibt es unter hamburg-derby.com.