Als Doppelweltmeister und zweifache Bronzemedaillengewinner der Olympischen Spiele 2024 waren Charlotte Fry und Glamourdale klar als Titelfavoriten in Basel für das Weltcup-Finale gereist. Der Rolle wurden sie gerecht.
Im Winter konnten Charlotte Fry und der KWPN-Hengst Glamourdale schon die Weltcup-Etappen in London, Amsterdam und ‘s-Hertogenbosch für sich entscheiden. In der Schweiz gewannen die beiden am Freitag den Grand Prix, bevor es für sie und die anderen 16 Teilnehmer am Samstagabend in die Kür ging, der einzigen Prüfung, die für die Entscheidung um den Titel relevant war.
Begleitet von ihrer „Best of Britain“-Musik konnten Fry und ihr Hengst Highlights im starken Galopp und in den Trabtraversalen zeigen. Dafür war die Verbindung zwischen Hand der Reiterin und Maul des Hengstes manchmal (zu) stark. Das Paar erhielt trotzdem gute 88,195 Prozent, die nicht zu schlagen waren. So konnte die Britin zum ersten Mal den Pokal des Weltcup-Finales erobern.
Isabell vor Isabel
Isabell Werth, die an diesem Indoor-Championat zum 26. Mal teilnahm, feierte zum 16. Mal eine Podiumsplatzierung. Diesmal gab es für sie keinen sechsten Sieg, sondern einen zweiten Platz. Mit Quantaz stellte die Rheinbergerin eine kontrollierte Kür vor mit einem hohen Schwierigkeitsgrad und gelungenen Übergängen zwischen der Piaffe und dem Galopp innerhalb der Pirouetten. Der 15-Jährige sei während der zwei ersten Tagen in Basel sehr „guckig“ gewesen, so die Rheinbergerin, und konnte in der Prüfung nicht die allerletzte Ruhe und Souveränität zeigen. Von den Richtern erhielt er trotzdem 84,365 Prozent, und die erfolgreichste Reiterin aller Zeiten zeigte sich froh mit dieser Leistung.
Die Norwegerin Isabel Freese wurde Dritte mit 81,850 Prozent im Sattel von Total Hope, einem Sohn des Totilas aus Werths Erfolgsstute Weihegold, die dieses Championat selbst dreimal gewann. Für Freese bzw. ihre Heimat war das eine Premiere. Noch nie hatte ein Reiter aus Norwegen ein Weltcup-Finale unter den Top 3 beendet.
Dem Publikum gefiel auch die Vorstellung des Franzosen Corentin Pottier, der mit Gotilas du Feuillard am Start war. Der Mann, der sich nach Konflikten innerhalb der französischen Mannschaft und vor allem mit Teamchef Jean Morel dafür entschieden hat, an keinem Turnier mehr mit dem Team teilzunehmen, erlebte deswegen in Basel wahrscheinlich das wichtigste Turnier seiner Saison. Über seine vierten Plätzen im Grand Prix sowie in der Kür (80,415 Prozent), mit denen harmonische Vorstellungen belohnt wurden, freute er sich sehr.
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Timothée Pequegnot