Drei Starts, drei Medaillen – das ist die unglaubliche Bilanz von Regine Mispelkamp bei den Paralympics 2024. Nachdem die Pferdewirtschaftsmeisterin aus Geldern bereits Einzel-Silber und Mannschafts-Bronze gewinnen konnte, sicherte sie sich am letzten Prüfungstag auch in der Kür die Silbermedaille.
Noch ein letztes Mal sattelten die weltbesten Para-Reiter in Paris ihre Pferde, um vor der traumhaften Schlosskulisse von Versailles zu tanzen. Wobei tanzen in dem Fall wörtlich gemeint ist, denn natürlich bildete die Kür zu Musik den krönenden Abschluss der diesjährigen Medaillenkämpfe. Die jeweils acht besten Paare in den fünf verschiedenen Grades hatten sich hierzu qualifiziert und gaben nun noch einmal Alles. Regine Mispelkamp rollte als letzte Starterin in Grade V das Feld quasi von hinten auf und wirbelte die Platzierungsliste nach einem rundum gelungenen Auftritt mit Highlander Delight’s noch einmal ordentlich durcheinander. Starke 80,100 Prozent erhielten die für den RV Blücher Sevelen startende Reiterin und ihr eindrucksvoller Dunkelfuchs von den Richtern, die das Paar damit eindeutig als medaillenwürdig einsortierten. Die an Muskelschwund erkrankte rheinische Reiterin und ihr zwölfjähriger, niederländisch gezogener Wallach mussten sich nur der Titelverteidigerin sowie Doppelwelt- und -europameisterin, Michèle George aus Belgien, geschlagen geben. Doch das nur knapp, denn mit 81,470 Prozent als Bestergebnis machten am Ende nur wenige Punkte den Unterschied. Vollkommen verdient sicherte sich Regine Mispelkamp somit ihre insgesamt vierte olympische Medaille. Nachdem sie bereits 2021 aus Tokio mit Kür-Bronze nach Hause kehrte, konnte sie 2024 jeden ihrer Starts mit Edelmetall abschließen.
Ebenso erfolgreich präsentierte sich Mispelkamps Teamkollegin Anna-Lena Niehaus bei ihrem Olympia-Debüt. Mit Quimbaya startete sie in Grade IV und holte auf Anhieb Einzel-Bronze, bevor auch sie der deutschen Mannschaft zu Platz drei verhalf. In der Kür konnte die Reiterin aus Gronau nun noch einmal triumphieren und die Silbermedaille gewinnen. Auf dem Bronzerang in Grade II holte zudem Heidemarie Dresing ihre zweite Medaille in diesem Jahr. Nicht nur mit der Mannschaft, sondern auch in der Kür sicherte sich die Reiterin aus Rheda-Wiedenbrück den dritten Platz auf dem Siegertreppchen. Mit Dooloop erreichte sie heute 76,127 Prozent. Knapp an den Medaillenrängen vorbei rauschte die deutsche Einzelreiten Isabell Nowak in Grade V. Mit Siracusa OLD musste sich die Sportlerin aus Apelern am Ende mit dem vierten Platz zufriedengeben, nachdem sie 73,540 Prozent erritt.
Foto: FEI/Liz Gregg