
Die Abstimmung über die neue „Blood-Rule“ im Springsport erregt sicherlich die größte Aufmerksamkeit erregt im Vorfeld der FEI-Generalversammlung Anfang November in Hongkong. Doch es gibt auch noch einige andere bemerkenswerte Vorschläge, die man sich anschauen sollte. Auch jene, über die nicht abgestimmt werden wird.
Dressur
Zügel aus der Hand kauen lassen in Grand Prix-Prüfungen
Vom International Dressage Officials Club (IDOC) kam der Vorschlag, auch in Prüfungen der Großen Tour – also Grand Prix-Prüfungen – Lektionen einzubauen, die Durchlässigkeit und Selbsthaltung der Pferde überprüfen, wie Zügel aus der Hand kauen lassen und Überstreichen.
Feedback kam vom dänischen Pferdesportverband, der European Equestrian Federation, dem International Dressage Riders Club sowie der britischen Reiterlichen Vereinigung. Alle stimmen dem Vorschlag zu. Die Briten sind allerdings dafür, alle Aufgaben seien von einer Expertengruppe zu überprüfen.
Die Dressage Task Force der FEI befürwortet die Vorschläge. Es sei bereits eine Arbeitsgruppe eingerichtet worden, die hier tätig ist.
Neue Fußnoten
Aus Österreich, Deutschland, von EEF und IDRC kommt der Vorschlag, künftig zwei Fußnoten („Collective Marks“) statt einer Bewertung des Gesamteindrucks zu etablieren, die beide mit dem Koeffizienten 2 versehen sind:
- Erfüllung der Kriterien der Skala der Ausbildung (Takt, Losgelassenheit, Anlehnung, Schwung, Geraderichtung und Versammlung)
- Harmonie zwischen Reiter und Pferd (Sitz, Effizienz und Sensibilität in der Hilfengebung).
Großbritannien unterstützt die Bewertung von Harmonie zwischen Reiter und Pferd ist aber gegen eine Extrabenotung der Erfüllung der Skala der Ausbildung. Begründung: Diese Kriterien finden bereits bei der Vergabe der Einzelnoten während der Aufgabe Berücksichtigung. Hier noch eine Extranote zu geben könnte dazu führen, dass die Notenvergabe wieder voreingenommener und subjektiver wird.
Dänemark wollte noch weiter gehen und die Fußnoten in Einzelnoten wie „Anlehnung“, „Rahmen“, „Akzeptanz der Hilfengebung“ aufteilen. So würde die Bewertung auch nach außen transparenter und nachvollziehbarer.
Die FEI will die Anzahl der Fußnoten nicht erhöhen und verweist in der Begründung auf eine Studie der Nottingham Trent University, der zufolge die Vergabe von Fußnoten die „gesamte Auswirkung auf die kognitive Belastung der Richter“ verstärke. Man sehe aber ein, dass die Harmonie zwischen Reiter und Pferd mehr Gewicht haben müsse und schlägt vor, den „Gesamteindruck“ in „Harmonie“ umzubenennen, um so die Harmonie, die Zusammenarbeit, die Leichtigkeit, Effektivität und Sensibilität des Reiters ebenso zu berücksichtigen wie die Erfüllung der Skala der Ausbildung.
Teilnahme von Nachwuchsreitern an Seniorenchampionaten
Nachdem Rose Oatley dieses Jahr nicht bei den Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde an den Start gehen durfte, weil sie zuvor schon bei der U21-EM im Einsatz war, soll das Reglement hier angepasst werden. Bislang hieß es Nachwuchsreiter, die bei einem FEI Championat am Start waren, dürfen nicht an einem Seniorenchampionat teilnehmen. Nun soll für Jungpferdechampionate eine Ausnahme eingeführt werden. Der Vorschlag kam von der FEI und wurde allgemein begrüßt.
Sporen bleiben optional
In der Frage, ob Sporen in Dressurprüfungen benutzt werden müssen oder können gab es im bisherigen Regelwerk zwei unterschiedliche Aussagen. Das soll dahingehend angeglichen werden, dass Sporen immer optional verwendet werden können, also keine Pflicht sind.
Festlegung der Kinnkettenspannung
EEF und Österreich hatten vorgeschlagen, Artikel 434.2.1. zu erweitern um einen Absatz der klarstellt, dass eine korrekt eingehängte Kinnkette zu wirken beginnt, wenn der Kandarenbaum vom Kandarenzügel in einem Winkel von ca. 45 Grad zum Maulwinkel gehalten wird. Gleichzeitig soll eine Polsterung für die Kinnkette Pflicht werden.
Letzteres wurde von der FEI mit Verweis auf die Verschiedenheit der Pferdemäuler zurückgewiesen, da ein Polster unter Umständen sogar mehr Druck ausüben könnte.
Dem Messen steht man grundsätzlich nicht abgeneigt gegenüber. Aber es ist nach Ansicht der FEI – und der vieler anderer Nationen, die dem beipflichteten – notwendig, erst noch weiter zu prüfen, wie man hier eine standardisierte Messmethode zur Anwendung bringen kann. Das Thema soll noch einmal aufgegriffen werden, wenn das Regelwerk insgesamt überarbeitet wird.
Wahlfreiheit zwischen Trense und Kandare
Ein viel diskutiertes Thema. Die FEI selbst schlägt nun vor, dass die Wahlfreiheit, ob Trense oder Kandare künftig auch für Grand Prix-Prüfungen bei CDI3* und CDIO3* Turnieren gelten soll.
Zudem wird bei der turnusmäßigen Regelüberprüfung in 2026 zur Debatte gestellt, Kandaren in internationalen Juniorenprüfungen ganz zu verbieten.
Was die Wahlfreiheit in 3* Grand Prix-Prüfungen angeht, haben sich alle kommentierenden Interessensvertreter für den Vorschlag der FEI ausgesprochen. Bei der Frage, ob Kandaren aus Juniorenprüfungen ganz verbannt werden sollen, herrscht Uneinigkeit. Dänemark und Schweden sind dafür. Deutschland, Großbritannien und der IDRC gehören zu jenen, die auch für die Altersklasse U18 die Möglichkeit zur Kandarennutzung behalten wollen.
Vertagte Vorschläge
Andere Vorschläge haben es (noch) nicht in die Abstimmungsphase geschafft. Dazu gehört, dass die Kommentare in den Richterprotokollen öffentlich zugänglich gemacht werden sollen. Das soll im kommenden Jahr noch einmal diskutiert werden, wobei es hier zuerst eine Beratung mit IDRC und IDTC als Interessensvertretern der Aktiven geben soll.
Schweden hatte die Vereinheitlichung der Regeln zu den wichtigen Themenbereichen Misshandlung von Pferden, Blut am Pferd und Bestrafung von regelwidrigem Verhalten vorgeschlagen. Derzeit wird dies in den drei olympischen Disziplinen noch unterschiedlich gehandhabt. Dänemark geht mit Schwedens Vorschlag konform, der IDRC ist dagegen. Die FEI lehnte ihn ebenfalls ab, dies sei ein interdisziplinäres Thema und Blut werde im Dressurreglement bereits klar geregelt.
Polen hatte vorgeschlagen, das Mindestalter für den Start in Grand Prix-Prüfungen auf neun Jahre anzuheben. Die FEI lehnte das ab mit Verweis auf die Statistik, aus der hervorgeht, dass achtjährige Grand Prix-Pferde sehr selten sind. Stattdessen sei man dafür, die Zahl der erlaubten Turnierstarts für Achtjährige zu begrenzen.
Der International Dressage Officials Club, also sozusagen die Interessensvertreter der Richter, wollten das derzeitige Reglement um ein Vorschlagsrecht für die Besetzung des Richtergremiums bei FEI Championaten erweitern. Dies wurde von der FEI zurückgewiesen. Man befürchtet einen Interessenskonflikt. Alle kommentierenden Parteien (EEF, IDRC, Dänemark) schlossen sich der Meinung der FEI an.
Springen
Mobiltelefone beim Abreiten
Irland hatte vorgeschlagen, dass es verboten werden sollte, beim Abreiten Ritte auf Video anzuschauen. Ebenso sollten die Reiter maximal in Schritt oder Trab zwischen den Aufwärmsprüngen herreiten dürfen, um die dort stehenden Pfleger und Trainer nicht zu gefährden. Sich sozusagen als lebender Fangständer hinter ein Hindernis zu stellen sollte verboten werden.
Das Feedback der anderen Beteiligten zeigte, dass sie die Regelung weiter gefasst haben wollen. Der Vorschlag, über den nun abgestimmt wird, verbietet den Gebrauch von Mobiltelefonen oder anderen elektronischen Gerätschaften wie auch Kopfhörern, wenn man in der Abreitehalle während einer Prüfung auf dem Pferd sitzt. Nicht thematisiert wird allerdings der Gebrauch von Coachphones.
Medizinischer Check nach einem Sturz
Von verschiedenen Seiten wurde gefordert, dass es zur Pflicht gemacht werden sollte, dass ein Reiter nach einem Sturz medizinisch durchgecheckt wird, ehe er wieder in den Sattel steigt, egal, wann sich dieser Sturz ereignet – beim Abreiten, zwischen Umlauf und Stechen, während des Parcours oder hinter der Ziellinie. Ist auch das Pferd gestürzt, sollte es von einem Tierarzt angesehen und für fit befunden werden, ehe es in einer weiteren Prüfung des Turniers eingesetzt wird.
Hilfe von außen bei Airbag-Westen erlauben
Unter anderem die USA haben vorgeschlagen, bei der Regelung, die Hilfe von außen für den Reiter verbietet, eine Ausnahme zu ergänzen, nämlich dann, wenn unvorhergesehen die Airbag-Weste auslöst. Das kann zum Beispiel bei einer abrupten Verweigerung passieren. Wenn der Reiter weiterreiten will, muss er sich seiner Weste entledigen. Das sollte erlaubt sein, wenn nötig, auch mit Hilfe von unten. Die FEI ist damit einverstanden.
Trainingsrunden müssen angekündigt werden
Manche Rahmenspringen gegen die Uhr (Table A und C) werden von Reitern als Warm-Up für ihre Toppferde bzw. auch zu Ausbildungs- und Trainingszwecken genutzt. Sie reiten also nicht um zu gewinnen, sondern um ihre Pferde auf weitere Aufgaben vorzubereiten. Aus Schweden kommt der Vorschlag, die Reiter dazu zu verpflichten, es bei der Startbereitschaftserklärung anzukündigen, wenn sie die Prüfung für Ausbildungszwecke nutzen wollen, weil man dann die Starterliste entsprechend aufbauen und diese Reiter zuerst reiten lassen kann. Wer sich nicht daran hält, muss mit dem Ausschluss rechnen. Die FEI hat dem Vorschlag zugestimmt. Er wird in die Abstimmungsliste aufgenommen.
Vielseitigkeit
Misshandlung von Pferden, Blut und Sanktionen
Auch in der Vielseitigkeit hatte Schweden angeregt, den Umgang mit Missbrauch der Pferde, Blut und Sanktionen für die Reiter mit den anderen Disziplinen anzugleichen. Doch auch hier hieß es seitens der FEI, man würde von einer Veränderung abraten, da die Blutregel in den unterschiedlichen Disziplinen erfolgreich eingeführt wurde. Es herrsche Einigkeit in dem Punkt, dass es in jeder Disziplin aus unterschiedlichen Gründen zu Blutungen kommen könne. Daher könne eine einheitliche Regel in den unterschiedlichen Disziplinen nicht funktionieren.
Sofortiger Ausschluss bei Misshandlung
Der niederländische Verband KNHS regt an, dass jedwede Form der Misshandlung des Pferdes zum sofortigen Ausschluss des Reiters führen soll. Dazu gehört auch das Weiterreiten auf einem erschöpften Pferd. Das FEI Eventing Committee erklärt, das Ansinnen hinter dem Vorschlag sei nachvollziehbar, aber dass einige der Fälle, die unter die Definition „Misshandlung von Pferden“ gemäß Artikel 526.1 der Eventing Rules fallen weniger schlimm als andere sind und dass die Ground Jury weiterhin die Möglichkeit haben sollte, den je nach Umständen eine Gelbe Karte zu geben. Aber die FEI verweist auf ihren Vorschlag, das gesamte Sanktionssystem in den Eventing Rules zu überarbeiten.
Einsatz der Gerte
Von den USA kommt ein Vorschlag, den erlaubten Einsatz der Gerte klarer zu definieren. Der lautet wie folgt: „Eine Gerte darf nur benutzt werden, um die natürlichen vorwärtstreibenden Hilfen zu unterstützen. Alle Gerten im Gelände und im Springen müssen gepolstert und aus glattem Material gefertigt sein. Sie dürfen kein mit Gewichten beschwertes Ende, keine Vorsprünge oder erhabene Oberflächen haben. Kein Reiter darf eine ausziehbare Gerte mit sich führen.“
Ferner wurde Artikel 526.3 a) ergänzt und heißt nun: „Die Gerte darf nicht gebraucht werden, um das Pferd zu bestrafen oder damit der Reiter seine Wut abreagieren kann.“
Dieser Vorschlag fand die Zustimmung des FEI Eventing Committee. Außerdem wurde ein weiterer Satz aufgenommen: „Die Gerte darf nicht zum Einsatz kommen, wenn er nicht im Zusammenhang mit dem Anritt oder dem Landen eines Hindernisses in Gelände oder Springprüfung steht.“
12- statt 14 Millimeter-Gebisse
Australier und Briten fordern, dass die Regelung für die Stärke des Gebisses in der Dressur der in den Dressage Rules angepasst wird. Hier wird verlangt, dass ein Gebiss mindestens zwölf Millimeter stark sein muss, in der Vielseitigkeit sind es aktuell 14 Millimeter. Dieser Vorschlag wurde ebenfalls von der FEI angenommen.
Einführung eines „Judges Supervisory Panel“ in der Dressur
Großbritannien, Schweden sowie die EEF schlagen bei großen Turnieren die Einführung eines Judges Supervisory Panel für die Dressur vor, wie es in Dressur- und Para-Dressur bei Championaten ebenfalls üblich ist. Die Briten haben dies bereits bei ihren Fünf-Sterne-Events getestet und gute Erfahrungen gemacht. Die FEI befürwortet den Gedanken grundsätzlich, hat aber Bedenken hinsichtlich der gesteigerten Kosten, die damit einhergehen. Der Vorschlag lautet daher, dass die Richtergruppe bei Abweichungen von mehr als drei Punkten in der Bewertung von Fliegenden Wechseln, Ganzen Paraten und Rückwärtsrichten schnellstmöglich im Anschluss noch einmal eine Videoanalyse durchführt. Nur in diesen drei Lektionen dürfen dann Anpassungen vorgenommen werden und diese richten sich nach einer oder mehreren der ursprünglichen Noten.
Keine Reduzierung der Strafpunkte für MIMs
Schweden hatte angeregt, die elf Strafpunkte, die es derzeit für das Auslösen eines Sicherheitssystems (MIM) im Gelände gibt, auf vier zu reduzieren. Das wurde von der FEI abgelehnt mit der Begründung, dass sich seither das Reiten im Gelände verbessert habe und dass diese Maßnahmen dazu dienen, Stürze mit Überschlag zu verhindern.
Weniger Strafpunkte für „Missed flags“
Von Seiten des Pan-amerikanischen Pferdesportverbands kommt der Vorschlag, die Höhe der Strafpunkte für eine „missed flag“ von derzeit 15 zu reduzieren. Begründung: Es ist falsch, dass das Auslassen einer Flagge stärker geahndet wird, als das Auslösen eines MIMs, das elf Strafpunkte bringt. Dem schloss die FEI sich an und schlägt neun Strafpunkte statt der bisherigen 15 vor.
Siegerehrungen bei Indoor Veranstaltungen
Auch in den Springregularien soll die Anregung der International Grooms Association und der Grooms Consultive Group aufgenommen werden, dass bei Siegerehrungen nach 22 Uhr nur noch die drei erstplatzierten Reiter zu Pferde erscheinen müssen. Dieser Vorschlag stieß auch beim FEI Eventing Committee auf Zustimmung.
Ebenfalls mit Bezug auf Hallenvielseitigkeiten: Bislang sieht das Regelwerk vor, dass hier ein Tierarzt mit Vielseitigkeitsqualifikation bereitstehen muss. Die EEF, Schweden und Deutschland hatten nun angemerkt, dass dies unnötige Kosten für den Veranstalter mit sich brächte und dass ein Tierarzt aus dem Springbereich diese Aufgabe ebensogut übernehmen könnte. 2024 war dieser Vorschlag von der FEI abgelehnt worden, inzwischen befürwortet man diese Regeländerung.
Mehr Einzelreiter bei Europameisterschaften
Deutschland hatte vorgeschlagen, unter bestimmten Voraussetzungen der Gastgebernation von Europameisterschaften zu gestatten, mehr Einzelreiter zu nominieren. Das wäre ein Anreiz zur Ausrichtung der EMs für die teilnehmenden Nationen, so die Argumentation. Doch das Eventing Committee der FEI wies den Vorschlag ab, da man dann nicht mehr von Chancengleichheit in Bezug auf den Gewinn einer Einzelmedaille sprechen könne.
Ehemalige Spitzensportler früher in Junioren-Prüfungen starten lassen
Christoph Wahler hatte es vorgemacht, als er seinen Olympiapartner Carjatan S einem Junior als Lehrpferd anvertraute. Es ist gerade in der Vielseitigkeit gängige Praxis, dass junge Reiter von erfahrenen Pferden lernen, die nicht mehr die ganz großen Prüfungen gehen sollen, aber noch zu fit und motiviert sind, um sie in Rente zu schicken. Problem: Pferde, die im Vorjahr noch Olympische Spielen, Weltmeisterschaften und/oder Fünf-Sterne-Turniere gegangen sind, durften im Jahr darauf nicht bei Junioren-Championaten an den Start gehen. Unter anderem Schweden und Deutschland hatten vorgeschlagen, das zu ändern. Ihr Vorschlag wäre, nur Pferde, die im laufenden Jahr noch im Topsport gingen, von Juniorenchampionaten auszuschließen. Die Niederlande wollen die Regel generell auf CCI1* und 2*-Prüfungen ausdehnen. Vom FEI Eventing Committee kam grünes Licht für beides.
U25 Weltmeisterschaften
Die European Equestrian Federation (EEF), Schweden und Deutschland wollen eine U25 Europameisterschaft etablieren. Dem stimmte die FEI im Prinzip zu, allerdings will das Eventing Committee keine U25 Europa-, sondern eine U25 Weltmeisterschaft etablieren, die auch nicht notwendigerweise in Europa stattfinden muss. Das Niveau soll CCI4*-S sein, damit es einen Schritt zwischen den U21-Meisterschaften (CCI3*-L) und den Seniorenchampionaten (CCI4*-L) darstellt. Reiter und Pferde dürfen nur ein Championat pro Jahr reiten.
Nationale Richter bei CCI1*-Prüfungen
Um die Kosten für Turnierorganisatoren zu senken und trotzdem genügend Startmöglichkeiten zu bieten, hatten Deutschland und Belgien vorgeschlagen, in kleineren FEI-Prüfungen auch nationale Richter zuzulassen, zum Beispiel für die Dressur. Die FEI lehnte dies jedoch ab, weil man um die Einhaltung der Qualitätsstandards fürchtet, die mit der Zulassung zum FEI-Offiziellen einhergehen. Derselbe Vorschlag wurde in Bezug auf Stewards gemacht und aus den gleichen Gründen von der FEI abgelehnt.
Anders sieht es bei dem Vorschlag des neuseeländischen Verbands aus, Level 1 TD (= Technische Delegierte) künftig wieder als Assistenten bei CCI4*-Prüfungen zuzulassen. Das war bis 2023 der Fall und die Änderung der Regel hat organisatorisch und finanziell größerem Aufwand bei den Veranstaltern geführt, so die Begründung. Diesem Vorschlag stimmte die FEI zu.
Hingegen wurde der ebenfalls von Neuseeland eingebrachte Vorstoß Level 2 Richter auch für Vier-Sterne-Langformate zuzulassen, abgelehnt. Die Neuseeländer argumentieren, dass die Dressurprüfungen in Kurz- und Langprüfungen die gleichen sind und es daher keinen Sinn ergebe, Level 2 Richter für CCI4*-S zuzulassen, aber für CCI4*-L nicht. Hier wandte die FEI jedoch ein, dass die CCI4*-L Prüfungen häufig Qualifikationen sind und man daher erfahrene Richter brauche.
Rotation von Course Designern
Seit 1. Januar 2023 dürfen (neue) Course Designer nicht länger als sechs Jahre bei Vier-Sterne-Prüfungen aufbauen und nicht länger als acht Jahre bei Fünf-Sterne-Prüfungen. Erst nach drei Jahren Pause können sie sich wieder bewerben. Sowohl Deutschland als auch die Pan-amerikanischen Verbände wollen diese Regel aufbrechen, unter anderem weil sie mit erhöhten Kosten für die Organisatoren einhergeht und weil es den Veranstaltern selbst überlassen sein sollte, wen sie für den Aufbau bei ihren Turnieren beschäftigen.
Bislang ist diese Regel noch nicht zur Anwendung gekommen. Rüdiger Schwarz war z. B. fast 20 Jahre lang beim CHIO Aachen verantwortlich, ein Argument, das die FN ins Feld führte. Die FEI will jedoch an der Regel festhalten in der Annahme, dass damit neue Ideen bei Veranstaltungsplätzen einhergehen.





