Der sechste und damit letzte Tag bei den HKM Bundeschampionaten in Warendorf stand noch einmal ganz im Zeichen der Finalprüfungen, in denen die besten Nachwuchspferde und -ponys aus Deutschland um die begehrten Schärpen kämpften. Zahlreiche hochtalentierte Youngster machten es dabei in allen Disziplinen spannend bis zum Schluss. Ganze viermal ging der Sieg an zwei- und/oder vierbeinige Teilnehmer aus dem Rheinland.
D’uplo B gewinnt auf dem Reitpferdeviereck
Der Turniersonntag in Warendorf begann aus rheinischer Sicht mehr als erfolgreich. Gleich drei Reiterinnen aus dem Rheinland bildeten die zweite Abteilung in der Pony-Reitpferdeprüfung, dem Finale der vierjährigen Stuten und Wallache. Hier machte vor allem einer auf sich aufmerksam: D’uplo B, ein überaus gefälliger Wallach, der dynamisch, ausdrucksstark und zugleich stets zufrieden seine Runden drehte. Der von Viktoria Charlotte Braun gezüchtete Dating AT x Voyager-Nachkomme wurde perfekt in Szene gesetzt von Lisa Erlemeyer. Die Reiterin vom Krefelder RFV, die auch die Besitzerin dieses rundum überzeugenden Ponys ist, konnte mit ihrem Auftritt mehr als zufrieden sein. Die guten Attribute von D’uplo B bestätigte zudem Fremdreiterin Jessica Süss, sodass das rheinische Duo nach seinem Ritt, dem Fremdreitertest und der Vorstellung an der Hand in Führung ging. “Dieses Pony weiß einfach zu gefallen”, zeigten sich auch die Richter begeistert, und vergaben jeweils eine 8,5 für Trab, Schritt und Rittigkeit. Eine 9,0 erhielt der typvolle Wallach für sein Exterieur, während er im Galopp mit einer 9,5 nur Nuancen von der höchstmöglichen Bewertung entfernt war. Ein Gesamtergebnis von 8,8 reichte am Ende deutlich für den Sieg und damit den Titelgewinn.
Silber gab es für die Stute Steendieks Tiffany und ihre Reiterin Mareike Peckholz. Das für den Reit- u. Fahrv. Gestüt Steendiek startende Paar lieferte ebenfalls eine gelungene Vorstellung ab und wurde mit der Wertnote 8,4 belohnt. Rang drei ging an Hanna Richter vom RV Hoeven. Sie präsentierte den Wallach Didgeridoo NE WE eindrucksvoll und zugleich harmonisch, sodass sie sich nicht nur über die Bronzemedaille, sondern auch den Erhalt des Tierschutzpreises freuen durfte. Auf dem vierten Platz fand sich zudem Sarah Lena Tolles wieder, die den Förderkreis Dressur Neuss vertrat. Unter dem Sattel hatte sie Delongi, einen von D-Gold AT x Nabucco R abstammenden Wallach. Auch er präsentierte sich in guter Form und kassierte gleich mehrfach die Teilnote 8,5, sein Gesamtergebnis betrug 8,2. Rang sieben ging an die dritte rheinische Starterin im Bunde: Christina Dufhaus, ebenfalls am Start für den Krefelder RFV. Mit dem D-Day AT x FS Don’t Worry-Sohn namens Dark Chocolate J erzielte sie eine Endnote von 7,7. Dieser Wallach wurde sowohl im Galopp als auch in der Rittigkeit mit einer 8,0 ausgezeichnet.
Die vierjährigen Ponyhengste traten traditionell in einer eigenen Prüfung gegeneinander an. In dieser trabte der Dating AT x Calvin Klein-Nachkomme Dynamic Date AT zum Vizetitel und bescherte seiner Reiterin, Jaqueline Schurf, nach gestern eine weitere Silbermedaille. Die für den 1. Dressurverein Niederrhein startende Reiterin wusste ihren Hengst gekonnt zu präsentieren, sodass sich das Paar mit einer Endnote von 8,9 schließlich nur ganz knapp geschlagen geben musste. Dynamic Date AT punktete vor allem im Galopp, für den er eine 9,5 erhielt. Eine 9,0 gab es für Trab und Exterieur, während Schritt und Rittigkeit mit 8,5 benotet wurden. Mit nur 0,1 Notenpunkt mehr krönte sich allerdings Crosby unter Wenke Kraus zum Bundeschampion. Er erhielt eine 9,0 als Gesamtnote und holte damit den Titel für die TG Schaumburg. Dritte wurden Mareike Mimberg-Hess und ihr Pony namens Champagner zum Frühstück. Das für den RFV Graf Haeseler Wallenbrück startende Paar reihte sich mit einer 8,6 in die Platzierungsliste ein.
In der Riege der fünfjährigen Dressurponys machte Gold Garant seinem Namen alle Ehre und sicherte sich den Titel des diesjährigen Budeschampions. Geritten von Sophie Luisa Duen vom Reit- u. Voltigierverein Bad Oyenhausen, überzeugte er auf ganzer Linie und siegte mit einer 9,020. Eine herausragende Bewertung, mit der der Hengst die Konkurrenz auf Abstand hielt. Denn mit einer 8,540 sortierte sich Darf ich bitten NRW auf dem Silberrang ein. Dieser Hengst wurde vorgestellt von Carolina Miesner, die den RFV Scheeßel repräsentierte. Bronze ging ebenfalls an einen Ponyhengst, und zwar Craig, der von Filippa Jager Jensen zu einer 8,440 geritten wurde. Platz zehn in dieser Prüfung ging außerdem ins Rheinland: Mats Buck sicherte sich mit Assenmachers Dancing Moonlight eine grüne Schleife im Finale. Der für den RV Nottuln startende Reiter und sein Hengst, abstammend von Heitholms Dance Away x FS Golden Moonlight, erritten eine Gesamtnote von 7,480. Seine beiden höchsten Teilnoten erhielt das Pony dabei im Schritt (7,7) und Trab (7,6).
Im Finale der dreijährigen Stuten und Wallache bei den Großpferden ging der Sieg an Sina Aringer und Senorita La Bonita, eine hochqualitative Stute, die gleich mehrfach eine 10,0 erhielt und sich mit einem Endergebnis von 9,1 klar an die Spitze des Starterfeldes setzte. Sina Aringer holte den Titel für den RFV Ostbevern. Auf Rang zwei und drei feierte Danica Duen (Reit- u. Voltigierverein Bad Oyenhausen) einen Doppelerfolg. Ihre beiden Pferde, den Wallach Boccaccio und die Stute Gut Neuenhofs Maxima, stellte sie jeweils auf sehr hohem Niveau vor, sodass diese mit 8,7 beziehungsweise 8,6 nahezu punktgleich bewertet wurden. Und auch die Großpferde-Hengste ermittelten heute ihre Champions. Bei ihnen war es einmal mehr Danica Duen, die den Sieger präsentierte. Im Sattel von Bentheim setzte sie einer hocherfolgreichen Turnierwoche mit einem weiteren Titel die Krone auf. Der Hengst zeigte eine tolle Prüfung, die er mit einer 8,6 für sich entschied. Zu Platz zwei trabten Mon Chateau OLD und seine Reiterin Shereena Satzer (TG Bad Zwischenahn) mit der Wertnote 8,3. Dicht dahinter, mit 8,2, folgte Hermann Burger auf dem Bronzerang. Der Reiter vom RuFV Löningen-Böen-Bunnen v. 1927 hatte Majestic Day unter dem Sattel.
Finalstimmung herrschte außerdem bei den sechsjährigen Nachwuchstalenten, die in einer Dressurpferdeprüfung der Klasse M gegeneinander antraten. Es siegten Eva Möller vom RV Aller-Weser und ihr Hengst Be Sure, die sich mit einer 8,740 an die Spitze des hochklassigen Starterfeldes setzten. Eigentlich hatte die ursprünglich aus dem Rheinland stammende Erfolgsreiterin ihre aktive Turnierkarriede bereits an den Nagel gehängt. Doch aufgrund der Terminüberschneidung mit den Weltmeisterschaften der Jungen Dressurpferde entschied sie sich, die weiße Hose und das Jacket doch nochmal aus dem Schrank zu holen. Ein Comeback nach Maß – ihrer langen Liste an Bundeschampions fügte sie heute einen weiteren hinzu. Die Silbermedaille wurde in dieser Prüfung gleich zweimal vergeben: Mit jeweils 8,620 Notenpunkten teilten sich Lars Ligus (RSC Osnabrücker Land) und Jerome Schneiders (Club Hippique Beaufort) den zweiten Platz. Ihre beiden Wallache, Veuve Clicquot sowie Bacchabundus, überzeugten gleichsam mit viel Potenzial. In mehrfacher Hinsicht ausgezeichnet wurde zudem die rheinische Reiterin Sophie Jamar. Die für den RV Lenzenhof Krefeld startende Amazone schaffte es nicht nur, gleich zwei Pferde erfolgreich in dieser Prüfung zu rangieren. Obendrein wurde sie für ihr altersgerechtes, faires Reiten und ihre positive Einstellung zu ihren Sportpartnern mit dem Tierschutzpreis geehrt. Ihre reiterlichen Qualitäten spiegelten sich aber natürlich auch in den Ergebnissen wider. Sie wurde Vierte mit dem Westfalenwallach Zoomiro B, der von DMJ Zoom x Lissaro abstammt. Harmonisch und zugleich ausdrucksstark präsentierte er sich unter seiner Reiterin, sodass die Richter eine 8,380 vergaben. Der siebte Rang wurde es zudem mit Flimmerglimmer, einem oldenburgisch gezogenen Wallach von Fürstenball x Sandro Hit. Sein Gesamtergebnis belief sich auf 8,120 Notenpunkte.
Nicht zuletzt fand in der Dressur auch eine Prüfung der schweren Klasse statt. Die Dressurpferdeprüfung der Klasse S bildete das spannende Finale der Siebenjährigen. Hier siegte Bianca Nowag-Aulenbrock auf dem Rücken von Quentin und stellte den neuen Bundeschampion für den RFV Ostbevern. Das Paar wurde für eine glanzvolle Vorstellung mit starken 80,447 Prozent belohnt. Silber ging an Greta Busacker, die Frieda für den RV St.Georg Münster präsentierte. Diese beiden erhielten 78,515 Prozent. Rang drei sicherte sich Lisa Marie Koch (RFV Nienberge-Schonebeck) mit Fille D’Or OLD bei 78,330 Prozent.
Mister Poppins SG holt Gold
Im Parcours holte sich der im Rheinland gezogene Ponyhengst Mister Poppins SG bei den sechsjährigen Springponys den Titel. Ihr Finale bestritten die vierbeinigen Nachwuchsstars auf L-Niveau über 115 cm in zwei Umläufen. Der von Monopoly SG x Mentos abstammende Hengst konnte mit zwei tollen Runden überzeugen, wofür er mit den Noten 8,2 und 8,3 belohnt wurde. Das Pony, das aus der Zucht von Gerd Schulte-Geldermann stammt, war damit nicht zu schlagen. Dies ist sicherlich einerseits der hervorragenden Veranlagung dieses charismatischen Vierbeiners zuzuschreiben, andererseits zeigte natürlich auch Alexandra Langer (RSV Auf Klein Varlingen) im Sattel ihr gesamtes Können. Silber verdienten sich Viktoria Hilger und Renate, eine Stute, die sich mit Bewertungen von 8,1 und 8,2 dicht hinter dem Sieger einreihte. Dieses Paar war am Start für den RFV Harsum u.U. Platz drei wurde es für Anne Götter, die Darling of Gold gesattelt hatte. Der Hengst und seine für die FPF Birkenhof Eppingen startende Reiterin erhielten sogar eine 8,5 im ersten Umlauf, mussten sich im zweiten Umlauf aber mit einer 7,5 zufriedengeben.
Auch die fünf Jahre jungen Ponys trugen ihre Titelkämpfe in einer Springponyprüfung der Klasse L aus, allerdings über 110 cm. Hier setzten sich Antonia Ercken und Zeralina gegen die Konkurrenz durch. Mit einer 8,8 sicherte sich die Stute unter ihrer für den Ländl. RFV Recklinghausen startenden Reiterin den Titel der Bundeschampionesse. Auch dieses Paar vermochte die Konkurrenz auf Abstand zu halten. Der Vizetitel wurde nämlich für die Wertnote 8,0, erzielt von Lena Telega und Daisy, vergeben. Sie waren unterwegs für den RUFV Melle-Gesmold. Zur Bronzemedaille sprang der Wallach Chocolate de Luxe, vorgestellt von Sophie Herling vom RFV Sonnewald. Die beiden reihten sich mit einer 7,7 auf dem Siegertreppchen ein. Und auch in dieser Prüfung war das Rheinland erfolgreich vertreten. Mit Mc Coolio T sicherte sich Lucie Matheisen vom RC Gut Neuhaus Grevenbroich den neunten Platz. Sie erhielt für ihren Ritt mit dem von Mentos Charmeur x ALPOSAS Coolman abstammenden Hengst die Note 6,3.
Die fünfjährigen Großpferde hatten hingegen eine Springpferdeprüfung der Klasse M mit zwei Umläufen über 125cm zu absolvieren. Aus dieser gingen Sophie Hinners und Birkhof’s Arezzo Man FBW als Sieger hervor. Der Hengst erhielt in beiden Umläufen eine Traumnote von 9,5 und war damit nicht zu schlagen. Seine Reiterin war übrigens am Start für den RFV Viernheim. Zum Vizetitel sprangen Jana Fink und Comme mon pére, die die Umläufe mit 8,8 und 9,3 ebenfalls erfolgreich hinter sich brachten. Diese beiden vertraten den RFV Milte-Sassenberg. Birgit Gärtner-Döller (RV Oldenburger Münsterland) und Geoffrey sicherten sich den Bronzerang, wobei sie eine 8,6 im ersten Umlauf erhielten und eine 9,0 im Zweiten. In dieser Prüfung erzielte außerdem Kai Terhoeven-Urselmans eine weitere Top Ten-Platzierung für das Rheinland. Mit dem Hengst Emerillo (Emerald van het Ruytershof x Nabab de Reve), war er für den RV von Bredow Keppeln unterwegs und beendete den ersten Umlauf mit der Wertnote 8,1.
In der Altersklasse der sechsjährigen Springpferde wurden die Hindernisse auf bis zu 135 cm zu einer M**-Prüfung erhöht. Zudem sollte ein Stechen über die Vergabe des letzten Titels am Sonntag entscheiden. Hier gelang Sophie Hinners ein sensationelles Kunststück: Sie platzierte sich mit drei Pferden auf allen Medaillenrängen, sodass die Konkurrenz in dieser Hinsicht leer ausging. Die neue Bundeschampionesse stellte sie zunächst einmal mit der Stute Chacoona Cat, die als Schnellste den Stechparcours absolvierte (36,96 Sekunden). Vize-Championesse wurde La Calina, die mit 37,34 Sekunden nur ein wenig langsamer war als die Siegerin. Und auch beim drittplatzierten Pferd handelte es sich um eine Stute. Geballte Frauenpower von Sophie Hinners also, die Quelle Mademoiselle zu Bronze ritt (39,24 Sekunden). Und auch die letzte Prüfung im Parcours ging nicht ohne rheinischen Erfolg über die Bühne: Marvin Völlmecke vom RV Graf Holk Grefrath platzierte sich mit Aco’s Rock auf dem zehnten Rang. Der von Acorado’s Ass x Conteur abstammende Hengst qualifizierte sich mit einer Nullrunde für das Stechen, das er schließlich mit acht Fehlerpunkten in 44,72 Sekunden beendete.
Schärpen für Casanova und Kasparow
Insgesamt sechs Pferde haben Pia und Ben Leuwer in diesem Jahr vom Bonner Rodderberg mit nach Warendorf gebracht. Allein diese Zahl ist beachtlich – und das gilt auch für ihre Erfolgsbilanz in den Vielseitigkeitsprüfungen. So galoppierte der Holsteinerwallach Casanova unter Ben Leuwer zum Titel des Bundeschampions bei den fünfjährigen Pferden. Das für den RJC Rodderberg startende Paar hatte schon in Dressur (8,4) und Springen (8,6) ordentlich vorgelegt und konnte seinen Start im Gelände schließlich mit der Goldmedaille veredeln. Hier zeigten der Wallach, ein Nachkomme von Cascadello I x Contender, und sein Reiter auch ihre volle Stärke. Mit einer 9,5 beendeten sie die letzte Teilprüfung nahezu makellos und zogen schließlich wohlverdient als Erste auf die Ehrenrunde. Ihr Gesamtergebnis belief sich auf 40,300 Punkte. Rang zwei ging an Julia Krajewski (RUFV Lingen u.Umg.) mit CoolTonic. Auch diese Stute triumphierte am Finaltag im Gelände und schloss den letzten Prüfungsteil mit der Bestnote ab. 38,550 Punkte bedeuteten schließlich den Silberrang. Zu Bronze galoppierten Libussa Lübbeke und ihre Stute Daroca De Rioja, startend für den RV Neuhaus-Oste u. Umg. Sie erzielten insgesamt 38,050 Punkte. Mit seinem zweiten Pferd, dem Conthargos x Diarado-Nachkommen Chocorado, wurde Ben Leuwer noch einmal Vierter. Mit 37,900 Punkten verpasste er eine weitere Medaille nur knapp. Der Wallach aus der Oldenburger Sportpferdezucht erhielt eine 8,3 in der Dressur, eine 8,4 im Springen und eine 8,5 im Gelände. Gleich dahinter positionierten sich Pia Leuwer und Alf PH auf Rang fünf. Der Wallach mit dem Pedigree Alaba x Louis le Bon entstammt der Hannoveraner Zuchtlinie und kam auf 37,100 Punkte. Diese setzten sich aus einer 7,6 in der Dressur, 8,2 im Springen und 8,6 im Gelände zusammen. Mit Caro Hoffrichter konnte sich zudem eine weitere rheinische Amazone auf dem siebten Platz einreihen. Die Reiterin vom RV Seydlitz-Kamp 1884 stellte den Hannoveraner Archie CC in allen drei Teilprüfungen erfolgreich vor. Der Wallach, der ebenfalls von Alaba abstammt, angepaart mit Lancer II, befindet sich übrigens nicht nur im Besitz seiner Reiterin, sondern entstammt auch ihrer Zucht. Caro Hoffrichter und ihr Youngster erzielten 36,200 Punkte, nachdem sie mit einer 8,2 in der Dressur bewertet wurden, einer 6,8 im Springen und einer 8,9 im Gelände.
Und auch im Finale der sechsjährigen Pferde ging der Sieg ins Rheinland. Hier triumphierte Calvin Böckmann im Sattel von Kasparow, einem Wallach aus der Holsteiner Zucht. Dieser Sohn des Karajan x Diacontinus präsentierte sich im Gelände frisch, mit toller Galoppade und mutig am Sprung. Eigenschaften, die ihm die Bestnote in der letzten Teilprüfung einbrachten – eine 9,3 – und ihm somit zum Titel des Bundeschampions verhalfen. Auch Dressur und Springen schloss das für den RC Bergerhof startende Paar mit 8,6 und 7,0 überzeugend ab. Ihre Leistung summierte sich zu 37,700 Punkten, die die Messlatte für die anderen Teilnehmer entsprechend hochlegten. Nur knapp unterordnen musste sich allerdings Pia Leuwer, die Booze Buddy FRH zum Titel des Vizechampions pilotierte. Ihr ebenfalls holsteinisch gezogener Wallach zeigte in allen drei Teilprüfungen konstant gute Leistungen. Ein überdurchschnittlicher Allrounder, der mit 8,2 in Dressur, 8,4 im Springen und 8,3 im Gelände jeweils nahezu punktgleich bewertet wurde. Der Balou Peggio x Valentino-Nachkomme und seine Reiterin kamen so auf insgesamt 37,400 Punkte. Rang drei ging an Vanessa Bölting mit Lady Ciacomo, startend für den RFV Zum Rieselfeld Münster, mit 36,000 Punkten. Knapp wurde es dieses Mal für Ben Leuwer, der ebenfalls 36,000 Punkte erzielte und anhand seiner Benotung eine Medaille um Haaresbreite verpasste. In dieser Prüfung stellte er den ein Jahr älteren Halbbruder von Casanova namens Caracho vor. Caracho, der ebenfalls von Cascadello I abstammt, verfügt – wie man so schön sagt – über viel Blut, das zurückzuführen ist auf Cyrkon XX. Der Holsteiner und sein Reiter zeigten ihre Bestleistung am heutigen Tag auf der Vielseitigkeitsstrecke. Hier wurde ihr Ritt mit einer Wertnote von 8,4 honoriert, die zu einer 8,2 aus dem Springen und einer 6,9 aus der Dressur hinzukam.
Der Warendorfer Militaryplatz war an diesem Sonntag zudem Schauplatz des Finals der fünf- und sechsjährigen Geländeponys. Diese kämpften auf A**-Niveau um Sieg und Platzierungen. Die Schärpe wurde hier der Stute Coralina D umgelegt – die dazugehörige Goldmedaille gab es für ihre Reiterin Annika Dechert. Das Paar vom RFV Lauterbach-Stadt u.Land setzte sich mit 35,750 Punkten souverän an die Spitze des Starterfeldes. Einen Familien-Erfolg gab es in dieser Prüfung auf den Plätzen zwei und drei, denn hier reihten sich die Schwestern Christina und Anja Schöniger ein, die beide für den RFV Lengenfeld/Vogtl starten. Die Silbermedaille erhielt Christina Schöniger für ihre Vorstellung des Hengstes Massimo mit 35,200 Punkten. Bronze wurde es für Anja Schöniger, die im Sattel des Wallachs Black Pearl insgesamt 34,250 Punkte holte. Und auch bei den Ponys war das Rheinland erfolgreich vertreten. Zu Platz sechs avancierte Lena Wiegmann vom RV 1878 Vorst mit Vivienn CR, einer Stute von Vodoo CR x Golden Dandy. Die beiden erzielten 32,450 Punkte und bekamen ihre beste Teilnote von 8,2 im Gelände. 31,200 Punkte und Platz sieben erreichte zudem Antonia Dewes mit Dorniks kleiner Glückspilz. Der Dark Dornik x Wengelo’s Nelson-Sohn und die Reiterin von der RSG Krefeld konnten ebenfalls am meisten im Gelände überzeugen und erhielten hier eine 7,8 als beste Teilnote.