
Die Herbstausgabe der Sunshine Tour in Vejer de la Frontera, Spanien, wurde am vergangenen Wochenende mit einem CSIO3* Nationenpreis eröffnet. Nicht weniger als 17 Nationen von Südafrika bis zu den USA hatten ein Team nach Andalusien geschickt. Auch Deutschlands Springreiter waren dabei, ein junges Team mit einem viel versprechenden Auftritt.
Geritten wurden zwei Umläufe über 1,50 Meter. Mit 13 Strafpunkten belegte die deutsche Mannschaft um Equipechef Ralf Runge am Ende den dritten Platz hinter Irland (sechs Fehler) und Brasilien (acht Fehler). Für Deutschland ritten Jana Wargers mit dem neun Jahre jungen Zangersheider Hengst Eddie G Z v. Echo van’t Spieveld (4/4), Jens Baackmann auf dem zehnjährigen Livello-Sohn Lorenz (0/4), Stephanie Böhe und die elfjährige Lyjanero-Tochter Lyjin P (9/8) und Maximilian Lill im Sattel von Casallco’s George PS, der ebenfalls erst zehnjährig ist (1/0).
Es war also noch ein recht unerfahrenes Team, das Ralf Runge in den Parcours geschickt hat. Jana Wargers und Eddie G Z sind beispielsweise erst seit dem Sommer ein Team. Im August erwarb die Ashford Farm, für die Wargers reitet, den Hengst aus britischem Besitz. Michaela Scott hatte ihn in den Sport gebracht, wohl auch mal 1,50 Parcours mit ihm geritten, aber war mit ihm vor allem in England im Einsatz. Jana Wargers stellte ihn erstmals beim Turnier der Sieger in Münster vor und konnte ihn auf Anhieb in einer 1,50 Meter-Prüfung platzieren. Dies war ihr erster Nationenpreis-Einsatz und Ralf Runge war sehr angetan vom Debüt des neuen Paares. Der FN sagte er: „Der Hengst hatte noch keine Erfahrung in 1,50 Meter-Springen. Er ist besonders im zweiten Umlauf richtig gut gesprungen. Darauf kann man aufbauen.“
Jens Baackmann und Lorenz kennen sich schon wesentlich länger. 2022 übernahm Baackmann den damals siebenjährigen Holsteiner von Yann Chartier Capitaine. 2024 holten sie ihren ersten 1,55- und 1,60 Meter-Platzierungen. Einen Nationenpreis sind die beiden allerdings auch noch nie für Deutschland gesprungen.
Der dritte Nationenpreis-Neuling war Maximilian Lills OS-Hengst Casallco’s George. Die beiden waren zwar dieses Jahr bereits Dritte im Großen Preis von Wiesbaden über 1,60 Meter, so dass es nicht verwunderlich war, dass sie die beste Teamleistung lieferten, aber Nationenpreiserfahrung hat der Hengst, der seit einem Jahr mit Lill im Sattel springt, noch nicht.
Nur Stephanie Böhe und Lyon P waren Ende Mai beim EEF Nationenpreis in Martofte, Dänemark, schon mit Bundesadler und rotem Sakko im Parcours unterwegs und das durchaus erfolgreich mit null und vier Fehlern. Dieses Wochenende war ihnen das Glück nicht hold.
Equipechef Ralf Runge zog dennoch ein positives Fazit: „Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Wir hatten ein gemischtes Team mit routinierten und weniger erfahrenen Reitern und mit noch jungen Pferden.“
Siegreiche Iren
Auch die siegreichen Iren waren mit einem jungen Team am Start. Die 26-jährige Susan Fitzpatrick, Ex-Ponyeuropameisterin und mehrfache Nachwuchs-Medaillengewinnerin, stellte die neunjährige in der Lewitz gezogene London-Tochter Lovely Stassi PS vor, die mit null und vier Fehlern aus dem Parcours kam.
Niamh McEvoy gehörte diesen Sommer noch zum Silber-Team bei der U21-EM in Riesenbeck. Jetzt in Vejer de la Frontera brillierte sie im Sattel des elfjährigen Olympic mit lediglich zwei Zeitfehlern über die beiden Runden.
Der 22-jährige Max Wachman war letztes Jahr Mannschaftseuropameister der jungen Reiter. Im ersten Umlauf hatte er acht Strafpunkte mit dem elfjährigen Arno III-Sohn Tipperary, im zweiten war er fehlerfrei.
Ethen Aherne hatte mit dem neunjährigen irischen Stakkato Gold-Sohn LVS Goldrush ebenfalls erst ein neunjähriges Pferd unter dem Sattel. Die beiden waren fehlerfrei im ersten Umlauf. In Runde zwei mussten sie gar nicht mehr antreten.
Platz drei für Brasilien
Das brasilianische Team setzte sich zusammen aus Eduardo Pereira de Menezes im Sattel von Londontime (0/0), Pedro Junqueira Muylaert auf Gemme Villers (0/8), Felipe Amaral mit Qerbi van’t Rytershof (8/0) sowie Pedro Venus auf Duelante (8/0).
Baackmann im Großen Preis platziert
Im Großen Preis über 1,55 Meter am Sonntag erreichten 14 Paare das Stechen, darunter Jens Baackmann mit dem elfjährigen Hannoveraner Zealand. Hier hatte der Zinedine-Sohn dann allerdings einen Abwurf. Die Zeit reichte für Rang elf.
Der Sieg ging an die Britin Jodie Hall McAteer im Sattel des zehnjährigen Hengstes Key West v. Otangelo. Dahinter reihte sich das Schweizer Paar Anthony Bourquard/Fontainebleau Manciais ein, gefolgt von Kyle Timm aus Kanada mit Glamour du Chanu.
Stephanie Böhe und Lyjin P kamen auch am Sonntag mit acht Strafpunkten aus dem Parcours. Ebenso erging es Maximilian Lill, der dieses Mal den zehnjährigen Vivant-Sohn Viverter PS gesattelt hatte.




