
Nach einem Jahr Sperre war die dreifache britische Dressur-Olympiasiegerin Charlotte Dujardin am vergangenen Wochenende wieder im Turniereinsatz.
Wie das britische Magazin Horse & Hound berichtet, war Charlotte Dujardin am vergangenen Wochenende mit einem neuen Pferd bei einem regionalen Turnier im Verein Hunters Equestrian in Gloucestershire am Start. Das neue Pferd mit Namen Special Effect gewann mit Dujardin zwei „Advanced Medium“ Prüfungen (was hierzulande der Klasse M entspricht) mit 74,46 bzw. 76,71 Prozent.
Zum Hintergrund
Charlotte Dujardin war ein Jahr lang für Turniere gesperrt, sowohl national als auch international. Die Sperre erfolgte, nachdem nur wenige Tage vor den Olympischen Spielen 2024 Videoaufnahmen von Dujardin viral gingen, auf denen die Multi-Championesse im Rahmen einer Trainingsstunde mit einer Peitsche ein Pferd schlägt. Dujardin zog daraufhin von den Olympischen Spielen zurück und wurde vorläufig gesperrt.
Der Weltreiterverband FEI untersuchte den Fall und kam zu dem Schluss, Dujardin habe sich in dreifacher Hinsicht schuldig gemacht:
1. habe sie das Pferd misshandelt,
2. habe sie den Sport in Misskredit gebracht,
3. habe sie den Verhaltenskodex der FEI in Bezug auf das Wohlergehen der Pferde gebrochen.
Unter Anrechnung der vorläufigen Sperre wurde sie für ein Jahr von Turnieren suspendiert und zu einer Geldstrafe von 10.000 Schweizer Franken verurteilt. Diese Sperre endete am 23. Juli 2025.
Statement Dujardin
Charlotte Dujardin veröffentlichte nach dem Urteil ihrerseits eine Stellungnahme, in der sie sagt, sie akzeptiere das Urteil. „Die Taten in dem Video reflektieren nicht, wer ich bin und ich kann mich nur noch einmal entschuldigen“, schrieb sie auf ihrer Instagram-Seite. Weiter erklärte sie: „Ich verstehe die Verantwortung, die mit meiner Position im Sport einhergeht und ich werde, von nun an versuchen, es besser zu machen.“
Bei der Gelegenheit gab sie dann auch gleich bekannt, dass sie im Februar ihr zweites Kind nach Tochter Isabella erwartet.
Internationales Comeback?
Theoretisch dürfte Charlotte Dujardin nun auch wieder internationale Turniere reiten. Allerdings wurde das Pferd, mit dem sie für die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2024 nominiert war, der KWPN-Wallach Imhotep, verkauft. Er gehört nun der österreichischen Grand Prix-Reiterin Diana Porsche. Und Charlotte Dujardins Nachwuchshoffnung Kismet ging zu Jessica von Bredow-Werndl.
Ein anderes viel versprechendes Pferd der 40-Jährigen ist die nun elfjährige Westfalen-Stute Alive and Kicking v. All at Once (Z.: Michael Schulte). Dujardin ist hier selbst zu 45 Prozent Mitbesitzerin. Die Stute ging 2024 ihre erste internationale Grand Prix-Saison und war unter anderem in Hagen siegreich in Grand Prix und Special der CDI3*-Tour.




