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Starke Dressuren in Versailles

Spätestens seit dem CHIO Aachen wären viele Menschen gerne “Wendy-Reiter”. Isabell Werth ist es. Heute konnte die Stute auch bei ihrem Championatsdebut überzeugen. Im Sattel eine der erfahrensten Dressurreiterinnen überhaupt: Die Rheinbergerin Isabell Werth. Doch nicht nur die Rekordreiterin, sondern auch zahlreiche andere Kombinationen konnten im Schlossgarten von Versailles am zweiten Grand Prix Tag begeistern.

Isabell Werth und Wendy hatten heute einen guten Auftakt in die Olympischen Spiele. (Foto: FEI/Benjamin Clark)

Um Medaillen ging es im Grand Prix, der aufgrund der hohen Starterzahl an zwei Tagen ausgetragen wurde, bisher noch nicht. Wohl aber darum eine erste Visitenkarte abzugeben, in welcher Form sich Reiter und Pferde befinden und darum sich als Mannschaft für das Teamfinale (den Grand Prix Spezial) und das Einzelfinale (die Grand Prix Kür) zu qualifizieren. Der Wettkampf wurde mit Spannung erwartet, denn die Reiter der unterschiedlichen Nationen verstanden es in den letzten Monaten durchaus geschickt, sich auf den wichtigen Turnieren mehr oder weniger aus dem Weg zu gehen. Ein direkter Formvergleich war so nur schwer möglich und es gab im Vorfeld viele Spekulationen wie die Rangierung denn nun aussehen würde. Aus deutscher Sicht hätte es fast nicht besser laufen können. Alle drei Reiter konnten sich in ihrer Gruppe für das Einzelfinale empfehlen und auch als Team hatten sie die Nase vorne – wenn auch mit den wirklich starken Dänen im Nacken. Die am höchsten bewertete Performance im Grand Prix zeigten Jessica von Bredow-Werndl und ihr Erfolgspferd TSF Dalera. Der Stute, die in der letzten Olympiasichtung in Aachen nicht mehr an den Start gehen musste, hatte die Pause seit Balve sichtlich gut getan. Gab es bei der Deutschen Meisterschaft im Grand Prix noch gewisse Abstimmungsprobleme wirkte sie heute nicht nur deutlich frischer, sondern ging auch eine fehlerfreie und harmonische Runde. Als letzte Starterin der Prüfung übernahm sie die Führung mit 82,065 Prozent. Dahinter im Gesamtranking und als Siegerin ihrer Gruppe fand sich die Dänin Cathrine Laudrup-Dufour im Sattel von Freestyle ein. Das Paar hat erst im vergangenen Jahr zusammen gefunden und erst wenige Grand Prix Starts gemeinsam absolviert. Beide konnten aber auf Championatserfahrung – wenn auch nicht gemeinsam – zurückgreifen und trabten trotz teurer Fehler in den Einerwechseln und einer Pirouette zu 80,792 Prozent. Isabell Werth und Wendy sind erst seit Januar diesen Jahres ein Paar. Für die erst zehnjährige Stute sind die Olympischen Spiele das erste Championat. Mit all ihrer Erfahrung gab Werth ihr aber die nötige Sicherheit und die beiden qualifizierten sich mit 79,363 Prozent ebenfalls direkt für die Kür. “Ich genieße dieses wunderbare Pferd”, freut sich Isabell Werth nach ihrer Prüfung über den gelungenen Auftakt. Das glaubt man der erfolgsverwöhnten Reiterin gerne. Denn die Stute ließ sich auch von dieser großen Kulisse nicht beirren und fokussierte sich voll und ganz auf den Tanz mit ihrer Reiterin. Der merkte man während der Prüfung an, wie viel Spaß es machen muss die Stute durch das Viereck zu pilotieren, denn nach der zweiten Pirouette konnte Werth sich ihr Lächeln nicht mehr verkneifen. “Oh Wendy” wird es erst am Sonntag durch die Lautsprecher klingen, aber genau das war es, was viele Zuschauer heute schon dachten. 

Folgende Reiter konnten sich über Rang eins und zwei in ihrer Gruppe für die Kür qualifizieren:

Nanna Skodborg-Merrald mit Zepter (78,028%)

Dinja van Liere mit Hermes (77,764%)

Daniel Bachmann Andersen mit Vayron (76,91%)

Frederic Wandres mit Bluetooth (76,118%)

Becky Moody mit Jagerbomb (74,938%)

Patrik Kittel mit Touchdown (74,317%)

Cathrine Laudrup-Dufour mit Freestyle (80,792%)

Isabell Werth mit Wendy (79,363%)

Emmelie Scholtens mit Indian Rock (74,581%)

Victoria Max-Theurer mit Abbeglen (74,301%)

Jessica von Bredow-Werndl mit Dalera (82,065%)

Pauline Basquin mit Sertorius de Rima (73,711%)

Außerdem konnten sich noch die sechs punktbesten Reiter des Gesamtrankings qualifizieren, die es nicht direkt über die Gruppenregel geschafft hatten. Dies sind: 

Charlotte Fry mit Glamourdale (78,913%)

Carl Hester mit Fame (77,345%)

Isabell Freese mit Total Hope (76,937%)

Therese Nilshagen mit Dante Weltino (73,991%)

Emma Kanerva mit Greek Air (73,68%)

Sandra Sysojeva mit Maxima Bella (73,416%)

Für den Teamwettbewerb konnten sich folgende Mannschaften qualifizieren: Deutschland, Dänemark, Großbritannien, Niederlande, Schweden, Belgien, Frankreich, Österreich, Finnland und Australien. 

Mit Isabell Werth und William Matthew gehen so zwei rheinische Reiter im Mannschaftsfinale an den Start. 

Fotos: FEI /Benjamin Clark

Der im Rheinland beheimatete Australier William Matthew qualifizierte sich mit seinem Team für das Mannschaftsfinale am Samstag. (Foto: FEI/Benjamin Clark)

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