
Im Jahr 2000, einer Zeit, in der Sandro Hit als Dressurvererber zu boomen begann, kam auf dem Hof Sosath in Niedersachsen ein Sohn des Dressurpferdeweltmeisters zur Welt, der im Laufe der kommenden Jahre dafür sorgen sollte, dass die Station in der Wesermarsch auch bei Dressurpferdezüchtern einen klangvollen Namen bekam: Stedinger. Der ist nun in Australien gestorben.
Benannt ist Stedinger nach seiner Heimat, dem Stedingerland oder auch Stedingen, einem Landstrich in der oldenburgischen Wesermarsch, zu dem auch die Gemeinde Lemwerder gehört, wo die Station Sosath angesiedelt ist.
Züchter Gerd Sosath hatte den damaligen Shooting Star Sandro Hit mit seiner Stute Bold Fantasy angepaart, einer Landadel-Futuro-Tochter, deren Stamm auch schon in den vorangegangenen Generationen gekörte Hengste hervorgebracht hatte und aus dem später auch Springhengst Casino Grande hervorging.
Auch Stedinger brachte Springtalent mit. Doch der Schwerpunkt seiner eigenen Talente, wie auch bei seinen Nachkommen lag im Viereck. Dass dieser Hengst einiges an Talent mitbringt, wurde früh deutlich. Die Oldenburger Körung 2002 verließ er als Siegerhengst. Familie Sosath stellte ihn selbst auf und begründete so mit ihrem selbstgezogenen Hoffnungsträger den Dressurzweig der Hengststation.
Karriere in Deutschland
Bei seinem 70-Tage-Test bestätigte Stedinger sein Allroundtalent mit einem Gesamtindex von 131 Punkten. Er wurde zum Hauptprämien-Reservesieger ernannt und machte auch im Turniersport von sich reden.
Nach ersten erfolgreichen Auftritten in Reitpferdeprüfungen mit Heiko Klausing übernahm zunächst Kira Wulferding die weitere Ausbildung des Youngsters. Später war Stedinger mit Dieter Weichert erfolgreich bis zur schweren Klasse.
Züchterisches Erbe
Stedinger kann auf mehr als 40 gekörte Söhne verweisen. Hinzu kommen diverse Grand Prix-Pferde. Die bekanntesten dürften Spirit of the Age OLD von Bernadette Brune, Stand by Me OLD von Lisa Müller, Novia mit Victoria Nielsen oder auch Fil Rouge mit der Belgierin Laurence Roos sein.
Nach vielen Jahren in Deutschland verkaufte die Familie Sosath den Hengst 2013 nach Australien, wo er seither sowohl sportlich als auch züchterisch im Einsatz war.
Die Familie Sosath hat das Ableben ihres einstigen Siegerhengstes auf ihrer Website veröffentlicht und schreibt: „Danke Stedinger! Du lebst in unseren Stutenlinien weiter.“





