Dass der Preis der Besten die erste Sichtung für die Europameisterschaften darstellt, konnte man sofort an den Anforderungen im Parcours erkennen. Die Kurse waren zwar fair gebaut, verlangten den jungen Talenten im Sattel aber einiges ab. Man konnte viele gute Leistungen und stilistisch gutes Reiten beobachten. Außerdem fiel dem auf aufmerksamen Zuschauer auf, dass sich auch „drum herum“ einiges getan hatte. Während der Veranstalter in den vergangenen Jahren durchaus Kritik entgegennehmen musste, sahen die Zuschauer und Teilnehmer dieses Jahr einige positive Veränderungen. Zum Beispiel die von vielen Seiten gewünschte Anzeigetafel am Springplatz. Am Dressurviereck fehlte diese zwar, dafür konnten sich hier die Reiter und Zuschauer gemütlich die Ritte von der Ferrari-Lounge aus ansehen. Neue Sponsoren, wie zum Beispiel Ferrari aus Köln, und engagierte Helfer sorgten in diesem Jahr für eine deutlich verbesserte Turnieratmosphäre.

Brianne Beerbaum wiederholt ihren Sieg
Brianne Beerbaum ist sowohl im Pony, als auch im Großpferdesattel mehr als erfolgreich. Die Springreiterin ließ der Konkurrenz bei den Ponys bereits im letzten Jahr keine Chance. Dieses Mal hatte sie Sucato gesattelt und sprang im ersten Springen zu Rang fünf. Die zweite Wertung gewann das Paar und triumphierte dadurch über Lena-Marie Kraus und Miss Mc Fly D NRW. Beide Reiterinnen hatten im Endergebnis 55 Punkte gesammelt, dass bessere Abschneiden von Brianne Beerbaum in der zweiten Wertung ließ sie am Ende die Goldmedaille gewinnen. Lena-Marie Kraus fügte nach Bronze im vergangenen Jahr nun Silber zu ihrer Medaillensammlung hinzu. Über Bronze freute sich Hannah Blandfort. Die Rheinländerin ließ keine Zweifel an ihrem Platz auf dem Treppchen aufkommen. Denn sie sammelte sowohl mit Capaya Z, als auch mit Karim van Orchid’s genug Punkte für die Bronzemedaille. Mit 0,5 Punkten im Vorteil war es am Ende Capaya Z, der Routinier Karim van Orchid’s den Vortritt lassen musste. Hannah Blandfort und die siebenjährige Capaya Z absolvierten das erste gemeinsame Turnier im Februar dieses Jahres. Zuvor war die Stute unter dem Sattel von Hannahs rheinischer Teamkollegin Jona Jolie Schwamborn aktiv.

Silber für Johanna Hell
Ebenfalls zwei Eisen im Feuer hatte die rheinische Teamreiterin Johanna Hell bei den Children. Und auch bei ihr hätte es mit beiden Pferden für eine Medaille gereicht. Die bessere Leistung erreichte sie am Ende mit Copacabana M. In der ersten Wertung noch an elfter Stelle rangierend, holte das Paar im zweiten Springen mächtig auf. Rang sechs bescherte den Beiden genügend Punkte, um sich am Ende über die Silbermedaille freuen zu können. Im Sattel von Design du mas Garnier sprang Johanna Hell zu den Plätzen zwei und zwölf und hätte mit diesen Leistungen Bronze gewonnen, würden in der Gesamtwertung zwei Pferde gezählt werden. Stattdessen ging Bronze an Justus Thomsen, der genauso viele Punkte wie Johanna Hell sammelte. Weil Hell aber im zweiten Springen vor ihm platziert war, stand sie über ihm auf dem Treppchen.
Gold gewannen bei den Children Luisa Chralotte Brocks und Cordijana. Mit deutlichem Abstand setzten die Beiden sich nach Rang drei in der ersten und Rang vier in der zweiten Wertung an die Spitze des Feldes.
Den Reitern auf den Treppchenplätzen dicht auf den Fersen waren Janne Friederike Zahn und Cassita. Nach Rang 20 im ersten Springen, behielt das Paar am zweiten Tag die Nerven und galoppierte souverän zu Rang zwei. So konnte Zahn sich am Ende über Rang vier in der Endabrechnung freuen.

Silber und Schreckmoment für Lennard Tillmann
Wie nah Freud und Leid manchmal beieinander liegen erlebte Lennard Tillmann im Warendorfer Parcours. Im finalen Springen war sein vierbeiniger Sportpartner Veltiner im ersten Umlauf sehr gut drauf. Die Beiden überzeugten auf ganzer Linie und so waren die Erwartungen für den zweiten Umlauf hoch. Ein Missverständnis zwischen Reiter und Pferd führte zum Sturz. Nach einem kurzen Schreckmoment zeigte sich schnell: Beide waren wohlauf, doch natürlich hatte sich Tillmann von der Runde mehr versprochen. Am Ende überwog aber die Freude, denn mit Cicero’s Boy Z lief es deutlich besser für den Nachwuchsreiter. Platz zehn im ersten Springen und Rang sechs in der zweiten Wertung bescherten dem Paar Silber in der Gesamtwertung. Nur Leonie Pander und Plot Green konnten mit ihren Platzierungen an siebter und zweiter Stelle noch mehr Punkte sammeln und sich damit die Goldmedaille sichern. Bronze gewannen Malte Merschformann und Pikachu.
Lasse Nölting gewinnt bei den Jungen Reitern
Lasse Nölting und Chattanooga EP starteten das Turnier mit einer Platzierung an vierter Stelle in der ersten Wertung. Mit einem souveränen Sieg im zweiten Springen erarbeitete sich das Paar einen komfortablen Vorsprung zum Rest des Feldes und konnte überlegen Gold gewinnen. Nicht seine erste Medaille gewann beim diesjährigen Preis der Besten Mathies Rüder. Er hatte Katrien gesattelt und platzierte sich auf den Rängen drei und sechs. Damit sicherten sich die Beiden Silber in der Endabrechnung. Magdalena Steinle und Night Secret Z freuten sich am Ende über Rang drei und die damit verbundene Bronzemedaille. Das Paar stieg mit Rang fünfzehn noch etwas verhalten in den Wettkampf ein, holte mit Platz zwei im finalen Springen dann aber entsprechend auf.
Fotos: Rebecca Thamm