Vladimir Tuganov in Wiesbaden 2025. Er ist einer der Reiter, die nach der Sperre russischer Reiter für FEI-Turniere die Staatsbürgerschaft gewechselt haben und tritt nun unter palästinensischer Flagge an. Foto: sportfotos-lafrentz.de
Vladimir Tuganov in Wiesbaden 2025. Er ist einer der Reiter, die nach der Sperre russischer Reiter für FEI-Turniere die Staatsbürgerschaft gewechselt haben und tritt nun unter palästinensischer Flagge an. Foto: sportfotos-lafrentz.de

Russische Reiter dürfen wieder FEI-Mannschaftsturniere reiten

Vladimir Tuganov in Wiesbaden 2025. Er ist einer der Reiter, die nach der Sperre russischer Reiter für FEI-Turniere die Staatsbürgerschaft gewechselt haben und tritt nun unter palästinensischer Flagge an. Foto: sportfotos-lafrentz.de
Vladimir Tuganov in Wiesbaden 2025. Er ist einer der Reiter, die nach der Sperre russischer Reiter für FEI-Turniere die Staatsbürgerschaft gewechselt haben und tritt nun unter palästinensischer Flagge an. Foto: sportfotos-lafrentz.de

Derzeit findet in Hongkong die FEI-Generalversammlung statt. Gestern tagte der Vorstand und hat bereits Entscheidungen getroffen.

In Aktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine im Februar 2022 hatte der Weltreiterverband russische und weißrussische Athleten und Pferde für die Teilnahme an FEI-Turnieren gesperrt. Auch durften keine FEI-Turniere mehr auf russischem oder weißrussischen Territorium stattfinden und es wurden keine Offiziellen aus den beiden Ländern mehr zu Turnieren eingeladen. Dieser Boykott wurde nun aufgeweicht.

Wie der FEI-Vorstand gestern beschlossen und bekanntgegeben hat, dürfen russische und weißrussische Athleten ab 1. Januar 2026 wieder an Mannschafts-Turnieren teilnehmen – allerdings unter neutraler Flagge. Zudem dürfen in Weißrussland auch wieder FEI-Turniere veranstaltet werden. Gleichzeitig werden die für die Aufrechterhaltung ihres Status verpflichtenden Offiziellenprüfungen für Richter, Stewards etc. aus Russland und Weißrussland ausgesetzt, da sie weiterhin nicht tätig werden dürfen.

Neue Mitglieder der Technical Committees

Die technischen Komitees der FEI in den unterschiedlichen Pferdesportdisziplinen wie z. B. auch in der Veterinärmedizin haben die Aufgabe, bestehende Regelwerke zu überprüfen und weiterzuentwickeln sowie die Einhaltung durchzusetzen. Jedes dieser Komitees mit „Insidern“ besetzt, die sowohl die Expertise und das Wissen als auch die nötige Erfahrung mitbringen, um diesen Aufgaben gerecht werden zu können. Gestern wurden einige neue Mitglieder der jeweiligen Komitees bekannt gegeben.

FEI Jumping Committee

Der Brasilianer Guilhermo Jorge wurde bis 2029 ins Amt für den Springsport gewählt.

FEI Dressage Committee

Der britische Richter Peter Storr wurde bis 2029 wiedergewählt für den Bereich Dressur.

FEI Para Equestrian Committee

Aus Deutschland kommt Marco Orsini ins Para-Dressur Komitee.

FEI Eventing Committee

Der Brite Martyn Johnson ist nun für die nächsten vier Jahre Teil des Vielseitigkeits Komitees.

FEI Driving Committee

Für den Fahrsport setzt sich in den nächsten Jahren Marcie Quist aus den USA ein.

FEI Veterinary Committee

Alles Tiermedizinische wird bis 2029 von Belgiens Neue Mitglieder der Technischen Disziplin-Komitees mitentschieden.

FEI Medical Committee

Um humanmedizinische Belange kümmert sich auch in den nächsten vier Jahren Franz Kasin aus Norwegen mit.

Beobachtung der Entwicklung des West-Nil-Virus

Ein weiteres Thema war die Verbreitung potenziell gefährlicher Viren. Das West-Nil-Virus, das durch Mücken von Vögeln auf Pferde übertragen werden kann, tritt inzwischen auch in Europa häufiger auf. Die deutsche StIKo-Vet empfiehlt z. B. Pferde in Gebieten zu impfen, wo das West-Nil-Virus bereits nachgewiesen wurde. Nach Informationen des Robert-Koch-Instituts gab es 2024 in fast allen Bundesländern vereinzelte Nachweise (außer Bremen und Saarland). Eine Zunahme wurde vor allem in Norddeutschland festgestellt. Eine WNV-Infektion verläuft in den meisten Fällen symptomlos oder wie eine mit Fieber verbundene Allgemeinerkrankung. In ca. 8 Prozent der Fälle kommt es jedoch zu neurologischen Ausfallerscheinungen, von denen wiederum 30 bis 50 Prozent tödliche Folgen haben. Die Pferde, die überleben, behalten häufig bleibende Schäden.

Die FEI berichtet nun, man habe eine weltweite Umfrage initiiert, um mehr über die Verbreitung des WNV zu erfahren. Besonderes Augenmerk liege dabei auf Europa. Zudem will man so mehr über die Gesetzgebung im Zusammenhang mit WNV und die Verfügbarkeit von Impfstoffen herausfinden. Man befinde sich diesbezüglich auch in Kontakt mit den zuständigen Veterinärämtern und -organisationen.

Das Protokoll der ersten FEI-Sitzung in Gänze finden Sie hier.

Artikel teilen

Empfohlene Artikel