
Nach 2023 hat Rosalind Canter erneut den CCI5*-L Badminton in ihrer Heimat gewonnen – mit ihrem Dressurergebnis. Bester Deutscher war Christoph Wahler auf einem starken siebten Platz.
Nach der Dressur waren die 25,3 Minuspunkte von Rosalind Canter und Lordships Graffalo noch der vierte Platz. Nach dem Gelände waren sie Zweite. Und als sie im Parcours alle Stangen liegen ließen, während beim bis dato führenden Oliver Townend eine Stange fiel, war klar: die Mannschaftsolympiasieger Rosalind Canter und Lordships Graffalo aka „Walter“ haben zum zweiten Mal nach 2023 die schwierigste Vielseitigkeitsprüfung der Welt gewonnen. Gleichzeitig war es der zweite Fünf-Sterne-Sieg in Folge für das Paar, denn Anfang September vergangenen Jahres waren sie in Burghley ebenfalls allen davon gesprungen. Wie sagte Canter einst? „It’s Walter’s world. We are only living in it.“
Mit genau einem Punkt Abstand folgten Oliver Townend und Cooley Rosalent auf dem zweiten Platz. Wie das Siegerpaar hatten auch bei ihnen nach dem gestrigen Gelände zunächst 15 Strafpunkte für eine „missed flag“ zu Buche geschlagen, die aber später wieder entfernt wurden. So gingen Townend und seine elfjährige irische Schimmelstute heute als letzte in den Parcours, den Sieg vor Augen. Doch es sollte nicht sein.
Ein Déjà-vu gab es auch für Austin O’Connor (IRL) und seinen zweifachen Olympiapartner Colorado Blue. Als Canter und Lordships Graffalo 2023 die Ehrenrunde anführten, waren der Ire und sein 16-jähriger Jaguar Mail-Sohn Dritte in Badminton gewesen. Und ein starker dritter Platz wurde es auch dieses Mal. Zum Dressurergebnis von 31,2 Minuspunkten gesellten sich heute lediglich 0,4 Zeitfehler hinzu.
Die deutschen Ergebnisse
Das beste Deutsche Ergebnis lieferten Christoph Wahler und sein Diarado-Sohn D’Accord. Mit einer wahnsinnig tollen Geländerunde arbeiteten sie sich von Rang 25 nach der Dressur auf Platz sechs vor dem Springen vor. Hier fielen allerdings zwei Stangen, so dass sie am Ende auf 40,2 Minuspunkte kamen.
Ein großartiges Badminton-Debüt gelang auch Jérôme Robiné mit seinem Iren Black Ice. Heute im Springen hatten sie einen Abwurf und 0,4 Zeitfehler, waren mit 54 Strafpunkten aber noch unter den Top 20.
Dafür hatte es bei Nicolai Aldinger und Timmo nach einem Rumpler gestern im Gelände, der Aldinger fast aus dem Sattel befördert hätte – aber eben nur fast, da bewies er akrobatische Fähigkeiten –, nicht ganz gereicht. Sie beendeten ihr Turnier heute nach zwei Abwürfen im Parcours an 47. Stelle.
Das vierte deutsche Duo, Arne Bergendahl und Luthien NRW, hatte richtig Pech gestern im Gelände. Die Stute strauchelte nach dem Einsprung ins erste Wasser und konnte sich nicht mehr auf den Füßen halten.