Für die Nachwuchsdressurreiter der südlich gelegenen Landesverbände war der Schafhof der Familie Rath/Linsenhoff in Kronberg vergangenes Wochenende Schauplatz der zweiten Sichtung für den Preis der Besten 2025. Die Vertreterinnen des Rheinlands haben sich hervorragend in Szene gesetzt.
Ponys

Schon in Aachen am Wochenende zuvor hatten Madlin Tillmann und Mister Prime Time gezeigt, dass sie in Bestform in die Saison 2025 starten. Die haben die beiden Preis der Besten-Titelverteidiger in Kronberg bestätigt. Geritten wurden die FEI Pony-Aufgaben für Mannschafts- und Einzelwertung. Tillmann und ihr neunjähriger Movie Star-Sohn gewannen beide, die Mannschaftsaufgabe mit 75 Prozent und die Aufgabe für die Einzelwertung mit 75,935 Prozent. Darüber hinaus wurde Madlin mit ihrem zweiten Pony Chilly Morning WE in der Einzelaufgabe Dritte (72,358).
Den Erfolg fürs Rheinland rund gemacht haben Leni-Sophie Gosmann auf Diamantini EA WE und Victoria Winkmann im Sattel von Peach. In der ersten Wertung waren Leni-Sophie und Diamantini Dritte mit 72,650 Prozent, während Victoria und Peach den vierten Platz belegten (72,521). In der zweiten Wertung wurden es die Plätze vier und fünf für die beiden (72,358 bzw. 70,854 Prozent).
Das einzige Paar, das die rheinische Dominanz bei den Ponys unterbrechen konnte, waren die Baden-Württembergerin Maya Victoria Irene Wächter und das einstige Weltrekord-Pony von Lucie-Anouk Baumgürtel, Nasdaq. Sie wurden Zweite in beiden Prüfungen (73,376 bzw. 75 Prozent).
Das Quartett der rheinischen Reiterinnen wurde komplettiert durch Carlotta Wittmann im Sattel von Deinhard B. Sie belegten in der ersten Aufgabe den zwölften Platz mit 66,923 Prozent. In der zweiten Prüfung wurden sie Neunte mit 68,333 Prozent.
Um die Erfolge deutschlandweit einzuordnen: In Hagen bei der Sichtung für die nördlichen Landesverbände gewannen Hannah Charlotte Isbruch und Dabia Dior für den Landesverband NRW beide Prüfungen, die erste mit 74,701, die zweite mit 75,447 Prozent.
Junioren

Die U18-Jährigen waren die ersten, die in Kronberg aufs Viereck durften. Hier dominierte Eve Catherine Bartels auf dem einstigen Dressurpferde-WM-Silbermedaillengewinner Villeneuve das Geschehen. Die für den Landesverband Hessen startende Schülerin von Semmieke Rothenberger gewann die Mannschaftsaufgabe mit 73,559 Prozent und die Einzelaufgabe mit 75,526 Prozent.
In beiden Prüfungen konnte sich Clara Kohoutek aus dem Landesverband Baden-Württemberg über die Plätze zwei und drei freuen. Mit Belinda war sie jeweils Zweite (72,207/72,018 Prozent), mit Dark Dancer Dritte (71,532/71,404 Prozent).
Wäre dies schon der Preis der Besten gewesen, hätten Julie Sofie Schmitz-Heinen und Attractive die Bronzemedaille fürs Rheinland geholt, denn in Warendorf wird nur ein Pferd pro Reiter gewertet und Julie Sofie war mit ihrem achtjährigen rheinischen Wallach v. AC-DC jeweils Vierte. 71,306 und 71,140 Prozent lauteten ihre Bewertungen.
Lilly Marie Collin und Famous K konnten in der ersten Wertung an fünfter Stelle eine Schleife holen (71,171 Prozent). In der zweiten Prüfung wurde es Rang elf (68,246).
Nicht unter den Platzierten waren Allessa Marie Maass mit Fräulein Tausendschön (Rang 11 bzw. 9) bzw. Descolari (Platz 14 bzw. 13) und Mira Charlotte Blum mit Lapache auf Platz 18 bzw. 16.
Ein Wiedersehen gab es in Kronberg übrigens mit einem vierbeinigen ehemaligen Bewohner des Rheinlands, dem Foundation-Sohn Freischütz, der einst Oldenburger Reservesieger war und später im Stall von Isabell Werth bis Grand Prix ausgebildet wurde. Nun wurde er in Kronberg von Feodora von Roeder vorgestellt, Mannschaftseuropameisterin der Pony-Dressurreiter des Vorjahres. Sie bestreitet ihre erste Junioren-Saison. Mit ihrem neuen Partner wurde sie in der FEI-Mannschaftsaufgabe 17. und in der Einzelaufgabe 18.
Der Blick nach Hagen verrät: Hier gab ein früherer Rheinländer den Ton an, der in Köln bei Christine Bauer geborene Oldenburger Hengst For Gold, der einst von Stefanie Viehoff-Wolf ausgebildet worden war, als diese noch als Chefbereiterin im Stall Hinnemann tätig war. Während Steffi Viehoff-Wolf nun in NRW beheimatet ist, ist For Gold umgezogen nach Niedersachsen zu Clara Paschertz, mit der er in Hagen beide Wertungen gewann, die erste mit 72,703 Prozent, die zweite mit 71,491 Prozent.
Junge Reiter

Schon bei den Junioren waren Alix von Borries und die einstige Reitpferdebundeschampionesse Feingefühl eine Klasse für sich, wurden im vergangenen Jahr nicht nur Champions beim Preis der Besten, sondern auch Mannschaftseuropameister und Deutsche Meister. Nun bestreiten sie ihr erstes Junge Reiter-Lager und machen in Klasse S genauso weiter, wie sie in Klasse M** aufgehört haben: an der Spitze. Die U21-Mannschaftsaufgabe der FEI gewannen sie in Kronberg mit 71,360 Prozent, die Einzelaufgabe mit 72,325 Prozent.
In der ersten Prüfung waren es Martha-Sophie Pickers und Ferri Rousseau aus dem Landesverband Rheinland-Pfalz, die mit 69,649 Prozent die silberne Schleife holten. Dritte waren Capri-Marie Raum aus Bayern und der EM-erfahrene Blickfang HC v. Belissimo M (69,474 Prozent).
In der FEI-Einzelaufgabe schob sich die Saarländerin Meike Rückner mit Dr. Floh auf den zweiten Platz mit 70,263 Prozent und Pickers wurde Dritte (68,947 Prozent).
Auch die weiteren Rheinländerinnen waren gut unterwegs. Luca Elina Gartmann und Quaters Diamond wurden in Runde eins Sechste (69,167 Prozent). Mit ihrem zweiten Pferd Very Special war Luca 14. (67,061). Julia Eva Henrich konnte sich im Sattel von For Sunshine über den achten Platz und damit ebenfalls eine Schleife freuen (68,114). Greta Stracke war mit Fine Flashlight Zehnte (67,939). Anna Nesheim und Valdividan W belegten den 16. Platz (66,579).
In der zweiten Wertung konnten Luca und Quaters Diamond sich auf den vierten Rang vorschieben (68,509). Auch mit Very Special machte Luca Plätze gut. Diesmal wurde es Rang zehn mit 66,754 Prozent vor Julia Eva Henrich und For Sunshine (66,535). Für Anna Nesheim und Valdividan W wurde es der 15. Platz, 65,833 Prozent. Greta Stracke und Fine Flashlight belegten Rang 19 (65,307).
Bei der Preis der Besten-Sichtung in Hagen dominierten Lana Pinou Baumgürtel und Emma das Geschehen im U21-Lager mit 72,061 bzw. 72,018 Prozent.
Children

Auch bei den Children, den U14-Jährigen auf Großpferden, die auf L-Niveau antreten, waren die Rheinländerinnen in Bestform. In Runde eins mussten sich Greta Röwe und ihr Trakehner Hengst Kalimero noch mit Rang zwei (74,275 Prozent) hinter Sophie-Luise Layer und Zara VIP aus Baden-Württemberg einreihen (77,575). In Runde zwei konnten Greta und Kalimero noch einmal nachlegen: Sieg mit 76,365 Prozent.
Und auch auf Platz zwei leuchtete es grün-weiß dank Lena-Marie Nielewski und ihrer Lissaro-Tochter Lebenslust (73,510). In der ersten Prüfung waren die beiden Neunte gewesen (69,80).
Paula Kempkens und Donnizelli waren in der ersten Prüfung als Sechste knapp raus aus der Platzierung (70,575), in der zweiten als Nummer vier der Rangierung aber mit unter den Schleifengewinnern (71,490).
Komplettiert wurde das rheinische Aufgebot durch Catharina Sophie Dirksen und Qlitschko, die die Plätze acht (69,90) und sechs (69,865) belegten.
Deutlich höher als in Kronberg fielen die Noten für die Children in Hagen aus. Hier hieß die Siegerin der ersten Wertungsprüfung Linda Schumann auf Vintage mit 80,475 Prozent. In der zweite Wertung hatten Lynn Sophie Soddemann und Fürst Schwarzenberg MT die Nase vorn mit 80,097 Prozent.