Wiesbaden/GER
Ein Treppchen voller rheinischer Reiter: Das wurde Wirklichkeit bei der Deutschen Meisterschaft der U25 Vielseitigkeit in Wiesbaden. Hier bewiesen die rheinischen Vielseitigkeitsreiter mit ihren Pferden ihre Qualität und begegneten den anspruchsvollen Prüfungen mit Umsicht – und das mit Erfolg. Denn sowohl Springparcours wie auch die Geländestrecke boten ihre Herausforderungen, gab es in diesem Jahr doch einige Vorbeiläufer und Zeitstrafpunkte. Umso größer der Erfolg für die Rheinländerin Anna-Lena Schaaf mit ihrer 17-jährigen Fidertanz-Tochter Fairytale, die sie schon seit Fohlen begleitet. Mit dem besten Dressurergebnis mit 23,1 lag das Paar zu Beginn an der Spitze des Starterfeldes. Ein fehlerfreies Spingen gab nochmal das nötige Selbstvertrauen für das abschließende Gelände. Hier legte die Voerderin den Fokus mehr auf Fehler als auf Zeit, und beendete so die Strecke zwar nicht als Schnellste, aber sicherte sich mit insgesamt 43,5 Punkten den Titel der Deutschen Meisterin U25 in der Vielseitigkeit. In der Gesamtwertung der CCI4*S Prüfung wurde die rheinische Reiterin Fünfte. Den Titel des Deutschen U25 Vizemeisters darf 2024 Calvin Böckmann aus Warendorf tragen. Mit 29,7 Punkten lag der Rheinländer mit seiner Stute Altair de la Cense nach der Dressur auf Rang zehn. Drei Abwürfe im Parcours bedeuteten Rang 24, von dem sich das Paar mit der zweitschnellsten Geländerunde des gesamten Starterfeldes wieder auf Rang acht der Gesamtwertung vorarbeiten konnte. Für die Wertung der Deutschen U25 Meisterschaft bedeutete dies Silber für Böckmann und Altair de la Cense und Platz acht in der Gesamtwertung. Komplettiert wurde das Treppchen der Deutschen U25 Meisterschaft durch Brandon Schäfer-Gehrau mit Fräulein Frieda. Mit 30,6 Punkten nach der Dressur auf Rang 14 gelegen, bedeuteten zwei Abwürfe im Springen für den Düsseldorfer zunächst noch Rang 19. 53,0 Minuspunkte nach dem Gelände ermöglichten dem Paar den Sprung aufs Treppchen und Bronze in der Wertung der Deutschen U25 Meisterschaft. In der Gesamtwertung beendete das Paar die Prüfung auf Rang neun.
Es blieb weiter emotional beim Pfingstturnier in Wiesbaden. So tanzten Isabell Werth und ihr langjähriger Sportpartner Emilio ein letztes Mal gemeinsam vor großen Publikum. Mit Doppelgold im Grand Prix mit 75,06% wie auch in der Kür mit 83,300% verabschiedete sich der 18-jährige Westfale aus dem großen Sport – nicht ohne Schelm im Nacken, baute er doch während der Kür noch einen kleinen Buckler ein, über den seine Reiterin jedoch nur schmunzelte. Vor der traumhaften Schlosskulisse drehte das Paar, das bereits seit 14 Jahren gemeinsam den Weg in der Dressur geht, zum letzten Mal zusammen die wohlverdiente Ehrenrunde. Die Verabschiedung von Emilio beschloss Isabell Werth erst kurz vorher, das Publikum in Wiesbaden machte den Moment im Lichterschein dennoch unvergesslich.
Und auch die rheinische Reiterin Anna Maria Kuhlmann darf auf ein höchst erfolgreiches Wochenende zurückblicken. Sie brachte beim CSI4* die 13-jährige Stute Pegasus Deau Re Mi an den Start. Erst seit ca. drei Monaten ein Team, steckte Kuhlmann viel Liebe und Arbeit in die sensible 13-jährige Zangersheider Stute. Mit viel Herzblut für die schweren Springen aufgebaut, zahlte sich die Geduld für das Wesen der Stute aus: Denn dass sich das Paar sehr gut eingespielt hat, konnte es in Wiesbaden unter Beweis stellen: Im CSI4* belegten die beiden Platz fünf. Ein weiterer großer Meilenstein mit der Stute sollte Kuhlmann mit Pegasus Deau Re Mi im Grand Prix von Wiesbaden erwarten: Hier konnte das Paar trotz starker Konkurrenz nach zwei fehlerlosen Runden die silberne Schleife mit nach Hause nehmen.
In der Dressurprüfung für Fünfjährige stellte Rocco Di Pierro Escolar’s Emotion (Escolar x Delatio) erfolgreich vor. Der von Di Pierro selbstgezogene Oldenburger holte mit einer Wertnote von 8.04 zunächst in der Einlaufprüfung Silber und knüpfte im Finale der Fünfjährigen Pferde an seine gute Form an. Hier belegte er mit einer Endnote von 8.12 erneut Rang zwei.
Foto: www.sportfotos-lafrentz.de Stefan Lafrentz