Zum ersten Mal standen beim Reiterverein Lippe-Bruch Gahlen am Turniersonntag ausschließlich die Amateure im Fokus. Dafür gab es viel Zuspruch seitens der Reiter – sowohl aus dem Profi- als auch aus dem Amateurlager.
Die Atmosphäre beim Reitturnier des Reiterverein Lippe-Bruch Gahlen ist besonders. Flaggen hängen von der Decke, Blumenschmuck ziert die Reithallenbande, in der einen Ecke riecht es nach Waffeln, in der anderen steht eine Theke. Es ist ein Flair, das es nur bei wenigen Turnieren im Amateurbereich gibt. Sehr zufrieden waren die Ausrichter daher auch mit dem Nennungsergebnis. Doch Schnee und Schneeregen hemmten den ein oder anderen Starter am Sonntagmorgen, den Weg nach Gahlen anzutreten. „Manche haben abgesagt, aber ich kann es niemandem verübeln bei diesem Wetter“, sagte Christiane Rittmann, erste Vorsitzende des Reitvereins. Schade sei, dass am Vormittag auch der ein oder andere Besucher den Weg nach Gahlen aufgrund des Wetters gescheut habe. „Mittags füllte es sich auf den Rängen und nun sind wir mit den Besucherzahlen des Turniers wirklich zufrieden“, resümierte Christiane Rittmann. Mehr als 5.000 Menschen haben den Springsport beim Reiterverein Lippe-Bruch Gahlen genossen.
Besonders zum M- und zum S-Springen füllten sich die Zuschauerränge am Sonntag. Den Amateurtag unterstützte ganz besonders die Niederrheinische Sparkasse RheinLippe. Das S-Springen – und damit die schwerste Prüfung des Tages – konnte Hannah Zölzer mit ihrem 18 Jahre alten Wallach Lody für sich entscheiden. Die Reiterin vom Reitverein des Kreises Bergheim benötigte mit ihrem Pferd für den Stechparcours 34,61 Sekunden und war damit wenige Sekundenbruchteile schneller als Ann-Kathrin Helmig vom RV Seppenrade mit ihrer 13 Jahre alten Cha Cha AH aus eigener Zucht. Die beiden blieben fehlerfrei in 35,26 Sekunden. Auf Platz drei sprang Sisley unter Jette Roosen vom RV Kranenburg und Umgebung aufgrund eines Abwurfs. Sie waren das schnellste Paar im Stechen.
Im M-Springen setzte sich in der einen Abteilung Dr. Christopher Baartz vom RV Herbern mit Comme Tessa B durch. Die Stute stammt aus der Familienzucht. Auf Platz zwei platzierte sich Jette Roosen mit Sisley, die auch im S-Springen punkten konnten. Rang drei gab es für Paulina Merschformann mit Paladin, ebenfalls ein Pferd aus Familienzucht. In der anderen Abteilung des M-Springens siegte Lisa Maria Kruse mit Ice Queen vom Förderverein für Turnier- und Reitsport Mülheim vor Anais Neumann vom Reiterverein Bad Honnef mit Katonia MS und Franziska Bongartz vom Reitverein Liedberg mit Carribean Crush FS.
„Wir haben sehr gutes Feedback von den Teilnehmern bekommen. Das stimmt uns positiv“, sagte Christiane Rittmann abschließend. Nach der 29. Auflage des Springturniers ist vor der 30. Jubiläumsausgabe. Wie dann der Zeitplan im Detail aussehen wird, steht noch nicht fest. Sicher ist, dass die Vorfreude bei Reitern und Organisatoren jetzt schon vorhanden ist. „Wir haben uns von Tag zu Tag gesteigert. Der Samstag war in jeder Hinsicht sehr, sehr gut. Was unsere ehrenamtlichen Helfer geleistet haben, ist außergewöhnlich. Wir haben sehr guten Sport gesehen und fantastische Sieger erlebt. Das Schöne ist, dass viele von ihnen schon seit Jahren zu uns kommen. Das ist die beste Bestätigung für uns als Reiterverein“, freute sich Christiane Rittmann.
Zuspruch für den Amateurtag am Sonntag gab es auch aus dem Profi-Lager. So sagte Sören Suppert, Sieger des Großen Preises: „Es ist sehr gut, dass am Sonntagmorgen nun keine Springpferdeprüfungen sind, da wir am Samstagabend nach dem Großen Preis erst spät wieder daheim sind. Der neue Zeitplan kommt uns Reitern sehr entgegen. Es ist moderner.“ Die Premiere ist also geglückt.
Fotos: Patricia Welp