Bei den meisten Olympischen Spielen finden die Wettbewerbe im Reiten abseits von den anderen sportlichen Highlights statt. Deshalb verbringen die meisten Reiter ihre Zeit auch nicht im Olympischen Dorf, sondern in der Nähe ihrer Pferde. So auch in diesem Jahr. Entschädigt werden Reiter und Zuschauer bei den diesjährigen Spielen jedoch durch eine atemberaubende Kulisse im Schlosspark von Versailles.
Die Vielseitigkeitsreiter hatten bereits die Möglichkeit sich die Geländestrecke anzuschauen und die ersten Runden im Stadion zu drehen. Darunter auch Calvin Böckmann, der als Reservist zum Deutschen Team gehört. Damit ist der 23jährige der jüngste Deutsche, der bisher einer deutschen Mannschaft im Reiten angehört. Solcherlei Momente sind in der Familie Böckmann allerdings keine neue Erfahrung. Denn bereits seine Mutter Simone, damals ebenfalls für den RC Bergerhof startend, wurde 1988 als erste deutsche Frau in der Vielseitigkeit für eine Europameisterschaft nominiert. Außerdem gewann sie im gleichen Jahr als erste Frau die Deutsche Meisterschaft der Vielseitigkeitsreiter.
Morgen geht es dann in der Dressur um wichtige Punkte für den Teamwettbewerb, in der Vielseitigkeit aber gleichzeitig auch für die Einzelmedaillen. Dem ersten Wettkampfeinsatz im Sattel ging heute die Verfassungsprüfung der Vielseitigkeitspferde voraus. Alle deutschen Pferde haben diese problemlos passiert, sodass der Wettkampf für das Deutsche Team morgen starten kann. Insgesamt sind fast alle Pferde, die heute vorgestellt wurden “fit to compete”. Sechs Vierbeiner mussten in die Holding Box. Bei der zweiten Begutachtung erhielten fünf das “Go” um zu starten. 16 Teams und 17 Einzelreiter werden morgen mit der Dressur den Wettkampf beginnen. Die deutschen Reiter haben folgende Startzeiten:
Julia Krajewski und Nickel – 9:30h
Christoph Wahler und Carjatan S – 12:24h
Michael Jung und Chipmunk FRH (seinen Zusatznamen fischer musste er für die Olympischen Spiele ablegen) – 16:18h
Calvin Böckmann und The Phantom of the Opera sind ebenfalls zur Verfassungsprüfung angetreten und wären im Fall eines Ausfalls im deutschen Team bereit um einzuspringen.
Fotos: FEI/Benjamin Clark