
Fast wäre Lara de Liederkerke-Meier mit zwei Weltmeistern aus Lion d’Angers heimgefahren ins belgische Arville. Ganz hat das nicht geklappt. So ging ein Titel bei den Weltmeisterschaften der jungen Vielseitigkeitspferde nach Belgien und einer nach Großbritannien. Und eine deutsche Top Ten-Platzierung gab es auch noch.
Der gestrige Geländetag hatte es besonders bei den Siebenjährigen in sich gehabt und unter anderem zum Ausschluss von Olympiasiegerin Julia Krajewski mit ihren beiden Pferden geführt. Wir berichteten. Auch das heutige Springen hat die Rangierung noch einmal ziemlich durcheinander gewürfelt.
Die einzige Platzierung unter den Top Ten, die bei den Sechsjährigen erhalten geblieben ist, war die an der Spitze. Zwar mussten sich Lara de Liederkerke-Meier und ihre belgische Comme il faut Enkelin Tata van het Leliehof (v. Pegase van’t Ruytershof) 0,4 Zeitstrafpunkte anrechnen lassen. Aber ihre Führung nach dem Gelände haben sie damit souverän verteidigt. Mit 25,5 Minuspunkten, fast ihrem Dressurergebnis sprang Tara zu ihrem ersten Titel.
Silber holten Ian Cassels und die Casallco-Tochter Rutland Flamenco nach Irland. Die irische Stute beendete die Prüfung mit ihrem Dressurergebnis von 28,9 Minuspunkten. Das war zunächst Rang acht, nach dem Cross Rang vier und nun Platz zwei.
Ähnlich erging es dem Bronzepaar, Hallie Coon (USA) mit dem ebenfalls in Irland gezogenen Tykillen Tango v. Tyson. Ihre 29,8 Minuspunkte waren das zehntbeste Ergebnis auf dem Viereck. Ihre Null-Fehler-Runde im Cross brachte sie auf Rang sieben, und dass sie heute ein weiteres Mal mit weißer Weste ins Ziel kamen, bescherte ihnen eine Medaille.
Einen tollen Erfolg verbuchte das einzige verbliebene deutsche Paar bei den Sechsjährigen, Wiebke Jaspers mit Chocorado. Nach der Dressur hatten der OS-Wallach v. Conthargos und seine Ausbilderin mit 28,7 Minuspunkten auf einem aussichtsreichen sechsten Platz gelegen. Weil gestern so viele Paare null im Cross waren, erwiesen sich ihre vier Zeitfehler als teuer, warfen sie zwischenzeitlich auf Rang 17 zurück. Doch da sie heute fehlerfrei aus dem Parcours kamen, konnten sie sich zurück in die Top Ten kämpfen und wurden Achte.
Siebenjährige

Auch bei den Siebenjährigen hat sich einiges getan an der Spitze. Großbritanniens EM-Bronzemedaillengewinner Tom McEwen hatte sich im Sattel seines irischen I’m Special de Muze-Sohns Brookfield Danny de Muze im Gelände von Rang drei auf Rang zwei vorgearbeitet. Mit fehlerfreiem Springen beendeten sie als vorletztes Paar ein super Wochenende in Lion d’Angers. Sie hatten alles getan. Silber war ihnen sicher. Ob es am Ende vielleicht sogar Gold werden könnte, lag nun in den Händen von Lara de Liederkerke-Meier und ihrem Hannoveraner Herald-Sohn Helios. Sie lagen mit 28,3 Minuspunkten in Führung. Ein Abwurf hätte die Silbermedaille bedeutet, zwei hätten sie aus den Medaillenrängen katapultiert. Das konnte das Paar aus Belgien verhindern. Aber eine Stange fiel. Damit war die Entscheidung gefallen: Gold für McEwen und Brookfield Danny de Muze (und damit die dritte Medaille für den irischen Verband!), Silber für Lara de Liederkerke-Meier und Helios als Vertreter des Hannoveraner Verbands.
Für den irischen Pferdezuchtverband war Lion d’Angers ein großer Erfolg. Und für Ian Cassels als irischen Reiter, denn er hat zwei Medaillen gewonnen, die zweite allerdings nicht auf einem Pferd von der grünen Insel, sondern einem aus den Niederlanden: dem KWPN-Wallach Noa W v. Baltic VDL. Die beiden gehörten zu den Profiteuren von den vielen Ausfällen bei den Siebenjährigen. Nach der Dressur lagen sie mit ihren 32,8 Minuspunkten scheinbar aussichtslos auf Rang 32. Eine fehlerfreie Runde im Cross katapultierte sie um 25 Plätze nach vorn. Heute im Parcours hatten sie zwar 0,4 Zeitfehler, aber da vier der bis dato vor ihnen Platzierten Abwürfe kassierten, wurde es Bronze für die beiden.
Bester Deutscher war auf Rang elf Lara de Liederkerke-Meiers Mann Kai-Steffen Meier mit der Hannoveraner Stute Jaguar Mail v. Jungle Drum. Von Rang 21 nach der Dressur gestartet, konnten sie sich im Gelände um drei Plätze vorkämpfen, und nachdem ihnen heute im Parcours lediglich mit 0,8 Zeitfehlern angelastet wurden, belegten sie am Ende Rang elf mit 38,9 Minuspunkten. Damit waren sie platziert.
Sven Lux und die Anglo European Studbook-Vertreterin MBF Senorita v. Ramiro B hatten vor ihrem heutigen Auftritt direkt hinter Meier in Lauerstellung gelegen. Doch 20 Strafpunkte im Parcours warfen sie weit zurück auf Rang 31.
Auch die beiden einzigen Reiter aus dem Rheinland blieben nicht von Abwürfen verschont. Drei wurden es bei Arne Bergendahl und seiner Crusoe-Tochter Call me Pucky (Rang 34), einer bei Antonia Baumgart und Blaya d’Ha Z (Platz 37). Ebenfalls einen „Klotz“ hatten Ann-Catrin Bierlein und Diacondiva FRH. Die Diacontinus-Tochter beendete die WM damit auf Rang 40.





