Es gehört seit Jahren zu den Highlights im Programm beim CHIO Aachen, das Quadrillenchampionat am Freitagabend. Hier treten Mannschaften aus verschiedenen rheinischen Kreisverbänden gegeneinander an – mit eindrucksvollen Choreografien, kreativen Kostümen und stimmungsvoller Musik.
Einen Startplatz sicher hat dabei natürlich der Kreisverband Aachen, der auf dem berühmtesten Turniergelände in der Soers sozusagen ein Heimspiel hat. Außerdem startberechtigt ist die siegende Mannschaft aus dem Vorjahr, das war in diesem Fall der Kreisverband Bergisch Land. Die anderen Teams hatten sich im Vorfeld für einen Start im Quadrillenchampionat qualifiziert und kamen 2025 aus Wesel, Krefeld, Neuss und Mettmann. Eins hatten sie alle gemeinsam: Sie brachten ordentlich Stimmung und spanisches Flair ins Dressurstadion und wurden für ihre Auftritte nicht nur vom Publikum, sondern auch von den Richtern gefeiert.










Die Entscheidung um Sieg und Platzierungen war in diesem Jahr denkbar knapp – nur ein halbes Prozent machte am Ende den Unterschied. Und das zeigte sich im Falle der Siegermannschaft tatsächlich an den so liebevoll und bis ins kleinste Detail herausgebrachten Pferden. Mit golden eingeflochtenen Mähnen, jeder Menge Glamour und dem Motto ihres Auftritts – “Classic meets Pop” – auf den Kruppen, überzeugten die Vierbeiner aus dem Kreisverband Neuss schon allein durch ihre prächtige Erscheinung. Und auch die Reiter waren von Kopf bis Fuß passend gekleidet: “Auf eure goldenen Stiefel kann man ja fast neidisch werden”, kommentierte Richterin Katrina Wüst das besondere Outfit im Anschluss an die Vorstellung. Doch nicht nur von der Optik, sondern auch der restlichen Choreografie zeigte sie sich begeistert: “Ihr habt uns eine wirklich schwere Choreografie gezeigt, mit außergewöhnlichen Linien und einer tollen Trabarbeit, die euch auch technisch vom Allerfeinsten gelungen ist. Wir haben hier vier sehr gut gerittene und gehorsame Pferde gesehen”, lobte sie. Und nachdem Opernklänge das Team aus Neuss beim Einritt begleiteten, war spätestens bei dem bekannten Pfeifen von Marquess zu “Vayamos compañeros” auch das Publikum restlos begeistert. Nach einem rundum gelungenen Auftritt erhielten Nico Falk (Rudi Rotgold), Janina Lichtenberg (Fahrenheit’s petite fleur), Anke Roeb (First Silvano) und Sabrina Stocks (Sir Bernstein) unter der Führung von Anja Mede schließlich eine 8,8 für die Technik und eine 9,6 für die Gestaltung. Das bedeutete 92 Prozent und damit den Sieg.





Die erste und einzige 9er-Note des Abends für die Technik kassierte der Kreisverband Mettmann. “Eure Choreografie war hoch anspruchsvoll und es hat alles geklappt. Ihr habt eure Pferde sicher und schwungvoll präsentiert und mit den Lektionen nur so gespielt”, zeigte sich Katrina Wüst stark beeindruckt und vergab die Wertnote 9,0. “In der Gestaltung habt ihr den Aspekt der Kreativität ebenfalls voll ausgeschöpft – aber wir denken, dass der Kreisverband Neuss noch ein klein wenig mehr Zeit und Mühe in das Herausbringen seiner Pferde investiert hat”, resümierte sie. Dieses Urteil bedeutete eine 9,3 in der gestalterischen Note – und damit ganz knapp Platz zwei mit insgesamt 91,5 Prozent. Auch der Kreisverband Mettmann verband musikalisch moderne und klassisch-spanische Klänge durch Lieder wie Échame la Culpa. Das Team bildeten in diesem Fall Vera Haug mit Tenterhofs Hofmeister, Christina Konings mit Milady N, Lena Manikowsky mit For Fashion und Lisa Malin Schöning mit Side by Side gemeinsam mit ihrer Mannschaftsführerin Elke Buddenberg.






Rang drei ging an den Kreispferdesportverband Wesel, der die Aufgabe hatte, das diesjährige Quadrillenchampionat zu eröffnen. Mannschaftsführerin Dr. Nina Kaiser war als elegante Flamenco-Tänzerin kostümiert und auch Clara-Sophie Abeck, Lisa Behr, Martina Binnenbrücker und Leonie Seuken kamen in traditionelle spanisch anmutender Kleidung daher. Ihre vierbeinigen Sportpartner – Fritz Kola, Allways Magic, Be Mine Forever und Fevita VDL – tanzten unter anderem zu Musik von Alvaro Soler, und am Ende wurden Reiter und Pferde für ihre Choreografie auf “technisch hohem Stand” sehr gelobt. Katrina Wüst und ihre Richterkollegen vergaben eine 8,4 in der Technik und eine 9,2 in der Gestaltung, das machte schlussendlich 88 Prozent.
Rang vier wurde es für den Kreisverband Bergisch Land, der in diesem Jahr von Anja Caßardelli mit Fiorino Mill, Norma Frerck mit Formidable, Stefanie Haase mit Chestnut K und Mailin Schmidt mit Don Fredo repräsentiert wurde. Mannschaftsführerin Deena Frerck betrat das Stadion als Torrero mit einem roten Tuch, kämpfte mit einem ominösen Stier und animierte das Publikum zum Klatschen. Musikalisch sorgte der Vorjahressieger mit einem individuellen Lied zum Einritt für Stimmung. “Ballermann ist auch Spanien”, freute sich Katrina Wüst über die Abwechslung. Es schlossen sich bekannte Melodien von Adel Tawil, Peter Fox und Culcha Candela an, die mit spanischen Klängen untermalt wurden. Auch dieses Team zeigte eine ansprechende Vorstellung, für die es technisch mit einer 7,9 und gestalterisch mit einer 8,8 belohnt wurde – das machte 83,5 Prozent. Mit 81,5 und 81 Prozent schlossen sich die Kreisverbände Aachen und Krefeld in der Platzierungsliste an. Auch sie peppten spanische Musik mit modernen Beats auf und erhielten unter anderem Lob für ihre aufwändigen Kostüme und gehorsamen Pferde.