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Jana Ingenerf siegt im Punktespringen der schweren Klasse

Das viertägige Springturnier des Reitervereins Xanten am ersten Oktoberwochenende auf dem Tünglerhof, der Reitanlage der Familie Miß, bot einmal mehr hochkarätigen Springsport und spannende Wettkämpfe. „Es war eine rundum gelungene Veranstaltung bei guter Stimmung und entspannter Atmosphäre. Wir sind mit dem Ablauf rundum zufrieden“, erklärt Stefan Miß aus Sicht des Veranstalters. Höhepunkt des Turniers war zweifelsohne die Springprüfung der Klasse S mit Siegerrunde, bei der sowohl die Pferde als auch die Reiter gefordert wurden. 

Frank Andreas und Heinz Kleinbongartz hatten in der optimal hergerichteten Reithalle zu dieser Springprüfung einen anspruchsvollen Parcours mit elf Hindernissen und insgesamt 13 Sprüngen auf einer 430 Meter langen Bahn errichtet. Dabei verlangte unter anderem die dreifache Kombination in der Diagonale der Halle besondere Aufmerksamkeit von den Teilnehmern. Bestehend aus einem Steilsprung, einem Oxer und einem weiteren Steilsprung, stellte diese Kombination eine echte Herausforderung dar. In der anschließenden Siegerrunde, zu der sich neun der insgesamt 25 Teilnehmer qualifizierten, galt es noch einmal sieben Hindernisse in einer erlaubten Zeit von 55 Sekunden zu bewältigen. Auch hier erforderte eine Kombination höchste Konzentration von den Teilnehmern, was den Nervenkitzel für die Zuschauer zusätzlich erhöhte. Schlussendlich war es der Liedberger Marc Boes, der fehlerfrei in Bestzeit seine Stute Jacoba Stud Imosa über die Hindernisse lenkte und vor Malina Berchem (Gut Neuhaus, Apsy T) und Jana Ingenerf, Veen, auf Caya, die Goldschleife erzielte. Tags zuvor war es Ingenerf noch gelungen, im Sattel ihrer Holsteiner Stute das Punktespringen der Klasse S mit Joker für sich zu entscheiden. 

Einer der emotionalsten Momente des Turniers war jedoch der Abschied von Nonsense, dem langjährigen Sportpartner des Xantener Reiters Domenico Giorgi. Vor einer großen Zuschauermenge wurde das Pferd feierlich aus dem Turniersport verabschiedet. Als Domenico dem Holsteinerwallach den Sattel abnahm und die Paradedecke auflegte, wurden auf der Leinwand filmische Rückblicke auf die zahlreichen Erfolge des Duos gezeigt. Die Szenen berührten nicht nur Domenico, sondern auch die Zuschauer, die mit weißen Taschentüchern winkten – ein Moment voller Dankbarkeit und Emotionen, der an den Aachener Abschied der Nationen erinnerte. Sehr bewegend der Moment einer erfolgreichen Partnerschaft, als Giorgi mit seinem Pferd am Führstrick unter großem Beifall die Reithalle verließ. 

Neben dem Highlight der S-Springprüfung gab es noch ein weiteres herausragendes Ereignis: das Finale des Ü40-Springs-Cup Rheinland. Dieser Wettbewerb wurde zum sechsten Mal auf dem Tünglerhof ausgetragen und endete mit einem souveränen Sieg des Straeleners Stefan Holtmanns auf Dimocello, der fehlerfrei in einer Zeit von 60,11 Sekunden ins Ziel kam. Armin Scheuvens aus Heinsberg sicherte sich auf Enjoy mit einer ebenfalls fehlerfreien Runde und einer Zeit von 63,98 Sekunden den zweiten Platz. Ein besonderes Zeichen für den respektvollen Umgang zwischen Reitern und Pferden setzte zudem der Fairnesspreis, der an Frank Brücker vom RV Jagdfalke Brünen verliehen wurde. Eine gemischte Jury hatte das Verhalten der Teilnehmer während des Turniers beobachtet und lobte insbesondere Brückers vorbildlichen Umgang mit seinem Pferd sowie seine fairen Interaktionen mit den Mitmenschen. 

Die höchste Wertnote, die im Rahmen des Xantener Springturniers vergeben wurde, erzielte Matthias Gering, Anrath-Neersen, in der Springpferdeprüfung der Klasse A, in der das Richter-Duo Tina Wohlfarth und Adolf Vogt die Rittigkeit und Springmanier der ihnen vorgestellten Nachwuchspferde in einer Wertnote zusammenfassten. Mit einer Bewertung von 8,7 führte Gering auf Conwell die erste Abteilung dieser Prüfung an, deren zweite Abteilung der Keppelner Tobias Thoenes auf Petron Keysershof mit der Note 8,6 gewann.  

 Stephan Derks 

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