
„Ein Pferd mit einem solch riesigen Potenzial hatte ich noch nie.“ Das sagt Isabell Werth über den elfjährigen KWPN-Wallach Joshua. In Hamminkeln hat sie ihn siegreich in seiner ersten Intermédiaire II vorgestellt, die erste gelbe Schleife für den 1,85 Meter-Hünen.
Mit 71,798 Prozent gewannen Isabell Werth und Joshua die Intermédiaire II in Hamminkeln, wobei die Bewertungen bei den drei Richtern von 70,263 bus 74,605 Prozent reichten. Platz zwei sicherte sich Luca Sophia Collin auf ihrem Erfolgspferd Ferrero D mit 71,316 Prozent vor Werths Stallreiterin Lisa Wernitznig im Sattel von Bella Riva (70,0), die aus dem gleichen Mutterstamm kommt wie Bella Rose und wie diese aus der Zucht der Familie Strunk stammt. Der vierte Platz ging ebenfalls an Luca Collin, diesmal mit dem einst von Hubertus Schmidt ausgebildeten Bonamour. Obwohl Collin den 15-jährigen Bonifatius-Sohn bereits seit Mitte 2021 im Stall hat, war dies das erste Turnier für die beiden als Paar. Sie erhielten 69,340 Prozent. Zwischenzeitlich war der Fuchs von Patrik Kittel präsentiert worden, zuletzt beim Weltcup-Turnier in Stuttgart 2023.
Für Werths Joshua war dieses Wochenende in Hamminkeln das fünfte Turnier seiner gesamten Karriere, die sechste Prüfung, der erste Sieg. 2022 hatte Isabell Werth an zwei Burg-Pokal Qualifikationen in Hagen und München teilgenommen, 2023 hatte sie ihn einmal auf S***-Niveau in einer Intermédiaire A vorgestellt und war Zweite geworden, ebenfalls in Hamminkeln. Dieses Wochenende holte der Rappe an gleicher Stelle seine erste gelbe Schleife.
Über Joshua
Joshua ist ein elfjähriger KWPN-Wallach v. Sezuan-Voice, den Isabell Werth 2020 im Stall von Andreas Helgstrand entdeckt hatte. Ein Pferd mit einem solchen Potenzial habe sie noch nie gehabt, sagt die erfolgreichste Dressurreiterin aller Zeiten in ihrem jüngsten Buch, „Was für ein Mensch ist mein Pferd?“. Joshua sei „ein Herzchen“ und gleichzeitig eine „Urgewalt“.
Diese Urgewalt spielte der Rappe in Hamminkeln zumindest in allen Lektionen, in denen es nach vorne geht, auch aus: Wertnoten bis 9 für die Trab- und bis 8 für die Galoppverstärkungen, ziemlich gute (7) bis gute (8) Traversalverschiebungen in Trab und Galopp sowie für die fliegenden Wechsel zu zwei Sprüngen. Die Passage war den Richtern Wertnoten bis 9,0 wert.
Auch in der Rechtspirouette zeigte Joshua, dass er auch versammelt kann. Die war vom Richter bei C mit einer 8 goutiert worden. Die Kollegen rechts und links von ihm waren bei einer 7. In der zweiten Piaffe und der ersten Pirouette zeigte sich den Noten nach zu urteilen, dass Joshua in den Lektionen höchster Versammlung noch Sicherheit gewinnen muss. Aber Werth schließt ihr Kapitel über Joshua in ihrem Buch ja auch mit dem Fazit, dass man für einen „Giganten“ wie Joshua Feingefühl und Geduld brauche.
Grand Prix an Paulina Holzknecht
Das Highlight des Wochenendes in Hamminkeln war der Grand Prix de Dressage. Hier war Paulina Holzknecht vom RV Gut Jagenberg in Solingen mit ihrem Entertainer Win T nicht zu schlagen. Mit 71,433 Prozent setzte das Paar sich gegen Helen Langehanenberg auf ihren beiden Pferden Daniela (69,90) und Magnanimous (70,70) durch.