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Viersen

Grenzüberschreitende Ausritte ohne Hindernisse 

Projektpartnertreffen MSN Freizeitreiten-Buitenrijden. V.l.n.r.: Cissy Schuring (Stichting Limburg Paardensport), Giel Polman (Limburg Marketing), Hermann Bühler (Pferdesportverband Rheinland), Hans-Peter Molls (Pferdesportverband Kreis Heinsberg), Linda Kremers (Tourismus GmbH Mittlerer Niederrhein), Nikolien van Isterdael (Routebuerau), André Claassen (Naturpark Maas-Schwalm-Nette), Helmut Klebach (VFD=Vereinigung der Freizeitreiter Deutschland, Landesverband NRW), Stefan Cappel (Pferdesportverband Kreis Viersen), Melanie Hüpkes (Naturpark Maas-Schwalm-Nette).

Der Naturpark Maas-Schwalm-Nette (MSN) ist seit Jahrzehnten nicht nur ein beliebtes Ausflugsziel für Radler und Wanderer, sondern auch ein Paradies für Reiterinnen und Reiter. Die abwechslungsreiche Landschaft an der Grenze von NRW und der niederländischen Provinz Limburg ließe sich vom Sattel aus sehr gut erkunden und genießen. Die ausreichend vorhandenen Reitwege auf niederrheinischer wie auf limburgischer sind aber weitgehend unbekannt – so bleibt ein großes Potenzial bislang ungenutzt. 

Das soll sich nun ändern: Ein neues Interreg-Projekt, also mit starker europäischer Unterstützung, soll grenzüberschreitende Ausritte nun noch attraktiver und den Naturpark als Freizeit-Reitgebiet bekannter machen. Neben dem Leadpartner MSN besteht die Gruppe der Projektpartner aus der Tourismus GmbH Mittlerer Niederrhein, Limburg Marketing, Limburg Paardensport, der Koninklijke Nederlandse Hippische Sportfederatie (KNHS) sowie dem Routebureau Noord- en Midden-Limburg. Mit an Bord sind außerdem alle Kommunen im Naturpark, die Kreise Viersen, Kleve und Heinsberg sowie der Pferdesportverband Kreis Viersen e.V. und der VFD Viersen-Schwalm-Nette. 

Zu den Maßnahmen des Projekts „MSN Freizeitreiten – Buitenrijden“ gehört das sogenannte „Mindern der Grenzwirkung“: Die Reiter sollen den Naturpark möglichst ohne Einschränkungen nutzen, also problemlos die „grüne Grenze“ in beide Richtungen passieren können. Aktuell erfordert der Grenzübertritt mit Pferd ein Gesundheitszeugnis im Rahmen des europäischen Animal Health Law. Das Gesundheitszeugnis zu beantragen, ist zeitlich aufwändig und kostspielig. Geplant sind daher Gespräche mit den zuständigen Behörden, um eine Ausnahmevereinbarung zu realisieren. Angestrebt wird sogar die generelle Abschaffung des Gesundheitszeugnisses für diese Grenzregion. 

Dagegen ist eine Änderung der Regeln beim Thema Reitabgabe/Reitplakette sehr unwahrscheinlich, da hierdurch die Instandhaltung der Reitwege finanziert wird. Eine Lösung auf deutscher Seite für Besucher aus den Niederlanden soll jedoch gefunden werden. Die Projektpartner wollen zudem versuchen, ein Verleihsystem für nicht ansässige Reiter zu organisieren – schließlich ist die Reitplakette nicht personen- bzw. pferdgebunden. Ein solches System sollte möglichst über das Projektende im Herbst 2026 hinaus Bestand haben. 

Eine weitere zentrale Maßnahme ist die Lenkung des Reitverkehrs durch eine grenzüberschreitende und einheitliche Beschilderung. Dabei wird ein von der KNHS erstellter Standard verwendet. Es handelt sich um ein Knotenpunktsystem, bei dem geeignete Straßen und Wege zu einem Netz verbunden sind. Das Netz ist auf einer Karte und in einem Online-Routenplaner verfügbar und wird vor Ort durch Schilder angezeigt. Das neue Leitsystem soll dazu beitragen, dass Reiter auf möglichst sicheren und geeigneten Strecken unterwegs sind.  

Nicht zuletzt sollen grenzüberschreitende Ausflüge zu Pferd mehr als zuvor der regionalen Wirtschaft, insbesondere dem Gastgewerbe zugutekommen. Das Projekt ermutigt beispielsweise Betriebe, Rastplätze anzubieten, wo es Essen, Getränke und Übernachtungsmöglichkeiten gibt. Mit einer gezielten Kampagne werden Unternehmen über die für sie attraktive Zielgruppe der Reitfreunde informiert. Ein wichtiges Instrument ist das von der KNHS entwickelte „PferdeWillkommen“-Label. Es kennzeichnet Betriebe, die bestimmte Kriterien erfüllen. 

Das Projekt MSN Freizeitreiten wird im Rahmen des Interreg-VI-Programms von Deutschland-Nederland durchgeführt und mit 707.000 Euro durch die Europäische Union, das NRW-Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie und die Provinz Limburg mitfinanziert. Insgesamt liegt die Projektsumme bei 982.000 Euro.

Foto: Naturpark Maas-Schwalm-Nette

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