
Bereits während der Voltigierprüfungen und am gestrigen Dienstag forderte Petrus die Pferdesportler beim CHIO in Aachen mit hohen Temperaturen heraus. Der Veranstalter und die Betreuer der Pferde taten Alles, um den Vierbeinern den Turnieraufenthalt und den Start so angenehm wie möglich zu machen. Eiswasser und Ventilatoren an den Abreiteplätzen, ebenfalls Ventialtoren, kühles Wasser und Elektrolyte im Stall. Den Pferden fehlte es an Nichts. Der heutige Mittwoch war dann von Beginn an eher heiß als warm. Die vierbeinigen Protagonisten und ihre Reiter trotzten der Hitze und zeigten gute Leistungen im Parcours.
Die Dressuren waren bewusst nach hinten verschoben worden, um den Paaren die Mittagshitze zu ersparen. Doch gegen Nachmittag holte der Wettergott dann zu einem echten Paukenschlag aus. Starker Regen und Gewitter mit den dazugehörigen Blitzen ließen den Ein oder Anderen auf dem Turniergelände zusammenzucken. Um niemanden einer unnötigen Gefahr auszusetzen wurden die zwischenzeitlich unterbrochen Prüfungen unterbrochen.
Im Rahmen des CDI1* nutzen die Dressurreiter die Möglichkeit einige Nachwuchspferde an die Atmosphäre einer solchen Großveranstaltung zu gewöhnen. Frederic Wandres und Quizmaster hatten bereits in Hagen in diesem Jahr zwei internationale Prüfungen gewinnen können. Mit 73,912 konnte das Paar heute auch im St. Georg die Ehrenrunde anführen. Ingrid Klimke musste ihren Start aufgrund des Wetters nach hinten verschieben. Im Sattel des ehemaligen Bundeschampion Diafys, der in Warendorf noch unter der rheinischen Landestrainerin Stefanie Wittmann erfolgreich war, trabte die Reitmeisterin zu 72,647 Prozent und reihte sich damit an zweiter Stelle ein. Dinja van Liere, die schon mehrfach zum Championatsteam der Niederlande gehörte, bringt in Aachen immer wieder vielversprechende Nachwuchspferde an den Start. Dieses Mal präsentierte sie Mauro Turfhorst. Die Beiden erhielten 72,382 Prozent.

Genau bevor Jessica Süß und Dynoro NRW ins Viereck traben wollten, hörte man einen lauten Knall – zur Sicherheit Aller wurde die Prüfung unterbrochen und die Pferde und Reiter fanden sich in der schützenden Alber Vahle Halle ein. Süß brachte Dynoro noch einmal zurück in den Stall. „Er hat die Möglichkeit natürlich sofort genutzt und sich genüsslich gewälzt“, schmunzelt die Reiterin später. Doch mit den richtigen Helfern an ihrer Seite war der Wallach schnell wieder für die Prüfung aufgehübscht. Als Jessica Süß und ihr „Duplo“ dann einen zweiten Versuch starten konnten, regnete es wie aus Kübeln. Der Wind ließ die Blumendeko hin und her wehen. Doch der Neunjährige schaffte es, sich auf seine Reiterin zu konzentrieren und die Beiden brachten eine harmonische Runde auf das Viereck im Deutsche Bank Stadion. „Ich bin mega happy wie sehr er mit da vertraut hat. Da hat man dann schon gemerkt, dass wir uns in- und auswendig kennen. Davon haben wir heute wirklich profitiert“, ist die Reiterin froh, dass die Beiden trotz der äußerst schwierigen Bedingungen so eine Prüfung abliefern konnten. 70,97 Prozent lautete das Endergebnis, welches unter idealeren Wetter- und Abreitebedingungen sicherlich noch höher hätte ausfallen können. Am Ende hieß es Rang vier für die Beiden in einem starken Starterfeld.