Bestes Paar der deutschen Pony-EM Mannschaft: Leni-Sophie Gosmann und Diamantini EA WE. Foto (Archiv): Nilkens
Bestes Paar der deutschen Pony-EM Mannschaft: Leni-Sophie Gosmann und Diamantini EA WE. Foto (Archiv): Nilkens

EM Le Mans: Zweimal Gold für Deutschland

Bestes Paar der deutschen Pony-EM Mannschaft: Leni-Sophie Gosmann und Diamantini EA WE. Foto (Archiv): Nilkens
Bestes Paar der deutschen Pony-EM Mannschaft: Leni-Sophie Gosmann und Diamantini EA WE. Foto (Archiv): Nilkens

Sie haben mal wieder geliefert! Auf Deutschlands Nachwuchsdressurreiter ist in Sachen Medaillen Verlass. Bei den Europameisterschaften in Le Mans standen heute die Mannschaftsentscheidungen bei den Ponyreitern und Junioren auf dem Viereck an. In beiden Altersklassen war kein Vorbeikommen am Team GER.

Hannah Charlotte Isbruch mit Dabia Dior und Maya Victoria Irene Wächter im Sattel von Nasdaq FH hatten ja bereits gestern vom Feinsten abgeliefert bei den Ponyreitern. Ihre rheinischen Teamkolleginnen Leni-Sophie Gosmann auf Diamantini EA WE und Madlin Tillmann im Sattel von Chilly Morning WE legten heute nach. Mit 220,886 Prozent sicherten die vier sich Gold vor den Niederlanden (218,143) und Dänemark (212,943).

Doch im Einzelnen, für die beiden Preis der Besten-Sieger Leni-Sophie Gosmann und Diamantini EA WE wurde es ein neues Personal Best von 73,972 Prozent.

Madlin Tillmann, die 2024 den Preis der Besten gewonnen hatte und dieses Jahr Dritte mit ihrem zweiten Pony Mister Prime Time geworden war, setzte für die EM wie schon 2024 auf Chilly Morning WE. Der war in Le Mans schon einmal Europameister mit der Mannschaft geworden, damals unter Julie Sofie Schmitz-Heinen, die dieses Jahr bei den Junioren am Start ist. Offenbar gute Vorzeichen, denn mit einer 73,343 Prozent-Runde machten Madlin und Chilly Morning WE das Gold für Deutschland perfekt.

Für Leni-Sophie und Madlin ist es das zweite Mal nach 2024, dass sie aufs oberste Treppchen steigen dürfen. Ihre beiden Teamkameradinnen bestreiten ihre erste „Euro“. Und die ist ja noch nicht vorbei. Morgen und Samstag steht die FEI-Einzelaufgabe für die Ponyreiter auf dem Programm. Sonntag werden zum dritten Mal Medaillen verteilt, diesmal in der Kür.

Junioren

Genauso rund lief es bei den Junioren. Von Paar zu Paar konnte sich das deutsche Team steigern, um heute dann mit 217,030 Prozent insgesamt Gold zu holen. Silber ging mit 214,092 Prozent erneut an die Niederlande. Im Kampf um Bronze konnten die Briten die Dänen am Ende noch vom Podium schubsen, Platz drei mit 210,090 Prozent.

Bereits gestern hatten Victoria von Braunmühl auf DSP First Class und Julie Sofie Schmitz-Heinen im Sattel von Attractive die Mannschaft in Führung gebracht. Ava Osing, 2024 noch bei den Children im Einsatz, baute diese heute als erste Reiterin mit ihrem Vitalos noch aus: 72,303 Prozent, Personal Best.

Maria Teresa Pohl, die im vergangenen Jahr mit Lennox U.S. zum U18-Goldteam gehört hatte, saß dieses Jahr auf ihrem Preis der Besten-Sieger Diaton FRH, wie auch Vitalos ein Pferd, das seinerzeit unter seiner vorherigen Ausbilderin bei den Weltmeisterschaften für junge Dressurpferde gesorgt hatte. Auch die beiden lieferten einen persönlichen Rekord: 73,394 Prozent.

Maria Teresa Pohl und Ava Osing waren auch die besten Paare in der Einzelwertung. Julie Sofie, die einzige Rheinländerin im Team, rangierte an fünfter Stelle. Platz sieben war es bei Victoria von Braunmühl und DSP First Class, der schon Championatserfahrung im Junge Reiter-Lager mit seiner vorherigen Reiterin Lia Welschof gesammelt hatte.

Children

Die erste Prüfung der Children ist erstmal nur eine Einlaufprüfung. Mit den Plätzen zwei bis fünf haben die deutschen Mädels allerdings schon einmal gezeigt, was ihr Ziel ist: Gold. Hinter Bo Leijten auf Gentle van Wittenstein V aus den Niederlanden mit 82,959 Prozent belegte Lynn Sophie Soddemann auf Fürst Schwarzenberg MT Rang zwei (81,322). Die beiden erhielten zwar exakt das gleiche Ergebnis vom Richter, der für die Beurteilung der reiterlichen Darbietung verantwortlich war – jeweils 91,750 Prozent –, doch bei Bo war die Technik besser: 74,167 Prozent zu 70,893 von Lynn Sophie Soddemann.

Drittbestes Paar waren die Nachrückerinnen aus Baden-Württemberg, Laura Kohoutek und Shakeela FRH mit 81,238 Prozent in Summe. Dahinter reihte sich Marielen Theresa Osterhoff im Sattel von Davina ein (79,643), gefolgt von Lilly Kasselmann und Vodka Soda (79,554).

Vielseitigkeit

Bei den Vielseitigkeitsreitern kann man zum Stand der Mannschaftswertung noch nichts sagen, weil in manchen Teams erst ein Reiter am Start war. Doch von denjenigen, die bereits zwei ins Viereck geschickt hatten, war Deutschland die Beste.

Emma Fischer und Mas Que Dos eroberten mit 27,5 Minuspunkten die Spitze der Einzelwertung vor dem irischen Duo Sophie Twain/Here Comes Trouble (27,8) und der Britin Alice Fraser mit Bookhamlodge Pennylane (28).

Dahinter folgt schon die EM-Fünfte von 2024 (damals noch Einzelreiterin), Julia Maria Lentrodt, im Sattel von Best Performance mit 29,7 Minuspunkten.

Der diesjährige Einzelreiter ist Max Hausser-Knabe mit Nighthawk, dessen Vater Nasdaq gerade Gold auf dem Dressurviereck geholt hatte. Auch sein Sohn lieferte eine ordentliche Leistung auf dem Viereck: 70 Prozent, 30 Minuspunkte, aktuell Rang fünf.

Morgen um 12.35 Uhr sind dann Lea Brügger und Next Generation als drittes Paar der deutschen Mannschaft an der Reihe. Um 13.37 heißt es Daumen drücken für das rheinische Paar, Teresa Leowald und Pearl.

Springen

Die einzigen deutschen Reiter, die heute vermutlich mit gemischten Gefühlen schlafen gehen, sind die Springreiter. Die liegen nach der Qualifikation mit zwölf Strafpunkten an siebter Stelle von acht Mannschaften, gleichauf mit Schweden. Auf Medaillenkurs sind drei Teams, für die der Kontostand derzeit noch auf null steht: die Niederlande, Großbritannien und Irland.

Für Deutschland waren Malte Merschformann und Del Toro K fehlerfrei gesprungen. Auch die Rheinländerin Hannah Blandfort lieferte mit Capaya Z eine gute Runde mit nur einem Abwurf. Zwei wurden es bei Lena-Marie Kraus mit Miss Mc Fly D NRW.

Doch ausgerechnet Brianne Beerbaum, die schon bei zwei Children-EMs Medaillen geholt hat, und mit Pony Sucato als amtierende Preis der Besten-Siegerin in Le Mans unterwegs ist, musste heute ausscheiden. Schon vor dem zweiten Hindernis stoppte Sucato plötzlich und Brianne landete schmerzhaft in den Stangen.

Ein ähnliches Schicksal ereilte EM-Debütantin Viktoria Hilger und Jango. Sie waren gleich das erste Paar für Deutschland und kamen bis Hindernis 7, eine massive Planke mit dem Logo der französischen reitereichen Vereinigung. Das war Jango offenbar unheimlich. Er verweigerte zweimal. Auch das bedeutete den Ausschluss.

Glück im Unglück

Brianne Sturz sah schmerzhaft aus, aber ernstlich verletzt hat sie sich nicht. Abends wurde sie Zweite in einer Rahmenprüfung mit ihrem zweiten Pony Noriego vd Riloo vor Hannah Blandfort und Karim van Orchid S. Malte Merschformann war mit Hiroshima de Feyele auch hier fehlerfrei und schnell genug für Rang acht.

Alle Ergebnisse aus Le Mans finden Sie hier.

Artikel teilen

Empfohlene Artikel