Ein Finale für die Geschichtsbücher – das klingt wie eine PR-Übertreibung, traf aber absolut zu auf die Titelkämpfe der Voltigierer beim Weltcup in Basel, die unter anderem mit einem deutschen Hattrick endeten.
2023, 2024 und 2025 – Kathrin Meyer ist die erste Frau, die drei Weltcup-Titel in Folge gewinnen konnte. Mit einem Endergebnis von 9,023 verwies sie mit Ilona Hannich (8,895) und Nadja Büttiker (8,661) zwei Vertreterinnen der Schweizer Gastgeber auf die Plätze zwei und drei.
Meyer voltigierte diesmal nicht wie gewohnt auf ihrem eigenen Pferd, dem – übrigens auch im Dressursport bis Klasse M erfolgreichen – Fuchs San Classico S an der Longe ihrer Mutter Sonja Meyer. Für das Weltcup-Finale setzte sie auf Capitain Claus, longiert von Gesa Bührig, mit dem sie 2022 schon bei der WM in Herning am Start gewesen war.
Meyer hatte die Technik mit deutlichem Vorsprung (Note 8,848) gewonnen. Da war es kein Problem, dass sie in der Kür mit 9,140 „nur“ die drittbeste Leistung abgeliefert hatte. Die Top drei lagen ohnehin sehr dicht beieinander. „Es ist unglaublich für mich, diesen Erfolg jetzt über drei Saisons zu halten, mein Niveau zu halten und noch immer in der Lage zu sein, mich zu verbessern“, freute sich Meyer nach ihrem Triumph.
Die beste Kür-Leistung lieferte Ilona Hannich auf Rayo de la Luz an der Longe von Monika Winkler-Bischofberger mit 9,196. Für Hannich war es ein besonders emotionaler Auftritt. Ihr Vater hat in Basel gelebt, ehe er sich vor sieben Jahren das Leben nahm. Ihre Kür beim Weltcup-Finale drehte sich um diese Tragödie ihres Lebens. „Das ist wirklich besonders, weil mein Vater hier gelebt hat. Er wäre so stolz, mich hier in diesem Stadion voltigieren zu sehen“, sagte sie später.
Sowohl für Hannich als auch für ihre Landsfrau Nadja Büttiker, die beide ein Pferd teilten, war der Weltcup-Erfolg zugleich der Abschied von der internationalen Bühne.
Jabet unschlagbar
Frankreichs Quentin Jabet voltigiert mit einer Leichtigkeit, die ihresgleichen sucht. Das wurde auch in Basel deutlich, wo er auf Goldjunge an der Longe von Jacqueline Schönteich einen neuen Weltcup-Rekord aufstellte. Endnote: 9,180 (Technik: 8,990, Kür: 9,306). Die Einzelnoten muss man sich auf der Zunge zergehen lassen – technische Note bei B: 9,533, bei D: 9,907, künstlerische Wertnote: 10,0.
Die Plätze zwei und drei gingen nach Deutschland. Julian Wilfling aus Bayer setzte sich auf Aragorn an der Longe von Alexander Zebra mit 8,683 knapp gegen Thomas Brüsewitz mit William II Z, longiert von Maik Husmann (8,671), durch.
Italienischer Pas-de-Deux Triumph
Bei den Paaren waren Rebecca Greggio und Davide Zanella auf Orlando Tancredi (Longe Claudia Petersohn) mit 8,477 das Maß der Dinge. Dahinter turnten die Gastgeber zu Silber und Bronze. Li Laffer und Ilona Hannich belegten mit dem von Alana Sohm longierten Calin Platz zwei (8,258). Rang drei sicherten sich Zoe Maruccio und Syra Schmid mit Latino v. Forst CH (Longe: Michael Heuer) mit 7,938.
Für die beiden deutschen Paare, Diana Harvardt und Peter Künne sowie Gisa Sternberg und Linda Otten, reichte es hier nur für die Plätze vier und fünf von fünf Teilnehmerpaaren.