
Isabell Werth und die Siegerin des Nürnberger Burg-Pokal Finales 2023, Skovens Tzarina, sicherten sich nach dem Prix St. Georges auch die Intermédiaire I beim Hamburger Spring- und Dressur-Derby. Den Preis für die harmonischste Runde hätte allerdings das Paar auf Rang zwei verdient gehabt.
Wer Grand Prix reiten will, braucht ein gehfreudiges Pferd. Nicht nur in dieser Hinsicht hat die nun elfjährige dänische Zack-Tochter Skovens Tzarina eine Menge zu bieten. Die Tatsache, dass sie vor zwei Jahren das Finale des Nürnberger Burg-Pokals für sich entscheiden konnte, spricht für sich. Jetzt müssen Energie und Talent nur noch in die richtigen Bahnen gelenkt werden. Das gelang Isabell Werth heute in der Intermédiaire I von Hamburg. Allerdings war es ein Ritt auf der Rasierklinge und die erfolgreichste Dressurreiterin aller Zeiten musste alles Können und Gefühl in die Waagschale werfen, um die Prüfung weitgehend fehlerfrei zu Ende zu bringen. Doch sie schaffte es. 73,284 Prozent gaben die Richter dem Paar, was schlussendlich den Sieg bedeutete.
Ein anderer Ausdruck für schönes Reiten? Greta Heemsoth!
Spannend wurde es noch einmal, als Greta Heemsoth und die einstige Bundeschampionesse der fünfjährigen Dressurpferde, die nun neunjährige Boa Vista, die Bühne betraten. Schon im Prix St. Georges hatte das Paar Rang zwei belegt. In der Trabtour waren sie heute auf Siegkurs. Vollkommen losgelassen und mit einem Takt wie ein Metronom federte die Bon Coeur-Tochter aus einem energisch abfußenden Hinterbein über den schwingenden Rücken in die weiche Hand hinein, immer sich selbst tragend und wirklich nur den Kontakt am Gebiss suchend, aber nicht stützend. So stellt man sich das vor! Im Galopp hätte man sich allerdings mehr Durchsprung gewünscht, und als dann noch kleine Patzer hinzukamen, mussten sie sich schlussendlich wieder an zweiter Stelle einordnen. 72,50 Prozent vergaben die Richter.
Mein Name ist Haase
Über Rang drei konnte sich Franziska Haase auf dem zehnjährigen Hannoveraner Wallach Livorno v. Livaldon freuen. Auch den beiden gelang eine wunderschöne Vorstellung, die von den Richtern mit 71,323 Prozent belohnt wurde.
Das reichte um das drittplatzierte Paar des Prix St. Georges, die Schwedin Sofie Lexner mit der KWPN-Stute Kavira, hinter sich zu lassen. Diese Franklin-Tochter beeindruckte insbesondere in der Trabtour mit ihrem Schwung, ihrer Energie und Geschmeidigkeit. In Sachen Energie war es allerdings auch bei ihr heute ein bisschen viel des Guten, was zu spannungsbedingten Fehlern führte. Mit 69,461 Prozent wurde es Platz vier.