Es war ein Wochenende voller packender Wettkämpfe und strahlender Gesichter beim zweitägigen Hallenreit- und Springturnier des Reit-, Fahr- und Zuchtvereins (RFZV) Ziethen Issum, zu dem er in die Josef-Diebels-Reithalle an den Koetherdyck am ersten April-Wochenende eingeladen hatte. Ein Event, das sowohl Teilnehmer als auch Zuschauer in seinen Bann zog, wobei Tag eins des Turniers den Dressurreitern vorbehalten war. Hierbei präsentierten sich die Reiter in Prüfungen verschiedenster Klassen, in denen die Harmonie zwischen Pferd und Reiter im Vordergrund standen. Von den ersten, liebevoll präsentierten Schritten des reiterlichen Nachwuchses bis hin zu herausfordernden Lektionen in höheren Klassen, wurde Können und die Früchte intensiven Trainings demonstriert.
So unter anderem in der Dressurprüfung der Eingangsstufe, in der Lara-Leandra Neuborn (Helenabrunn) auf Shadow an die Tete ritt. Denn das, was dieses Paar Wiltrud Giesen-Rechmann und Daniela Dahlhoff präsentierte, bewertete das Richter-Duo mit einer Wertnote von 8,5, was den Gewinn der zweiten Goldschleife bedeutete. Denn mit einer ebensolchen Wertnote konnte die junge Amazone zuvor auch die A-Dressur im Sattel des Wallachs für sich entscheiden. Der Doppelerfolg war perfekt. Doch nicht nur diese, sondern auch die anderen Prüfungen honorierte das Publikum mit anerkennendem Applaus. Durch die Bank weg hatten die Richter offensichtlich Freude an den gezeigten Leistungen, was sich in fairen und wohlwollenden Bewertungen widerspiegelte.
Tag zwei des Issumer Turniers stand dann ganz im Zeichen von Nervenkitzel und der puren Energie des Springsports. Ab dem frühen Morgen herrschte auch hier geschäftiges Treiben, als die Parcours für die verschiedenen Leistungsklassen aufgebaut wurden. Bereits in der Springpferdeprüfung auf A-Niveau war die Spannung förmlich greifbar. Stark, der Ritt des für den RFV „von Driesen“ Asperden-Kessel startenden Fritz Ophey auf dem fünfjährigen Westfalen Dalido. Mit dem erforderlichen Grundtempo, reguliert und wendig, pilotierte er den dunkelbraunen Westfalen durch den Stangenwald. Passend kam das Paar an die Sprünge heran, überwand diese sicher und ausbalanciert. Eine Vorstellung, die von Michelle Tillmans und Wiltrud Giesen-Rechmann am Richtertisch mit einer Wertnote von 8,8, der höchsten Note des Turniers, quittiert wurde. Damit verwies Ophey zugleich seine Vereinskollegin Jule Hinckers (Onana Utopia, 8,0) auf den zweiten Rang. Zudem gelang ihm der Gewinn der Goldschleife im abschließenden L-Springen mit Stechen, in dem er mit Fräulein Candlelight (0/39,89) vor Janne-Frederike Zahn, Keppeln (Cordiana, 0/41,79), siegte. Mut, Geschicklichkeit und Vertrauen zu ihrem Pferd bewies die junge Keppelner Reiterin zuvor auch in der Springprüfung der Klasse L, in der sie im Sattel des Hengstes Rock`n Roll förmlich über die Hindernisse flog. Strafpunktfrei beendete das Paar den Parcours in Bestzeit (0/51,59) vor Vereinskollegin Mia Gippmann (0/53,90) auf Caotina G. Auch hier brandete Jubel auf, wenn eine fehlerfreie Runde gelang, und ein Raunen ging durch die Menge, wenn eine Stange fiel. Die packenden Duelle zogen die Zuschauer förmlich in ihren Bann. Insbesondere dann, wenn die Reiter nahezu atemberaubende Sprünge und blitzschnelle Wendungen zeigten, die für Adrenalin pur sorgten und niemanden unberührt ließen.
Doch nicht nur der sportliche Aspekt, sondern auch die großartige Atmosphäre trug zu einem reitsportlichen Wochenende bei, ebenso wie die Gastfreundschaft des RFZV Ziethen. Auch nutzten zahlreiche Besucher die Gelegenheit, in gemütlicher Runde zu fachsimpeln, die Leistungen der Reiter zu diskutieren und die besondere Gemeinschaft des Reitsports zu genießen. Somit war das Hallenreit- und Springturnier des gastgebenden Vereins weit mehr als nur eine sportliche Veranstaltung. Es war eine Plattform für den fairen sportlichen Wettkampf und ein Ort der Begegnung und des Austauschs.
Stephan Derks