
Die Reitanlage Koetherdyck war erneut Schauplatz eines Turnierwochenendes, das trotz wechselhafter Witterung sportlich wie atmosphärisch überzeugte. Denn die Sevelener Reitertage boten spannenden Reitsport, starke Nachwuchstalente und ein Organisations-Team, das der Veranstaltung mit Routine und Herz begegnete. Bereits zu Beginn des Turniers bewiesen die Youngster in der Springpferdeprüfung der Klasse A ihr Talent. Goldschleife für Johanna Huschke vom Kerkener Equestrian Sports Team, die ihre sechsjährige Stute Baronesse RF an die Spitze dieser Prüfung ritt. Parallel starteten die Dressurreiter zunächst auf A-Niveau ins Turnier. Trotz der nächtlichen Regenfälle hielten die Böden. Ein Verdienst der hervorragenden Vorbereitung der Plätze. „Wir haben viel Arbeit in die Pflege der Reitflächen gesteckt, um allen Teilnehmern faire Bedingungen bieten zu können”, betonte Karl Leurs aus der Turnierleitung, der zusammen mit Karl-Heinz Terhoeven für einen reibungslosen Ablauf sorgte. Spektakulär unter anderem das Hexenlandderby. Die Springprüfung, deren Linienführung auch über Naturhindernisse führte, sorgte für Nervenkitzel. Am Ende war es Luisa Winkel, Aldekerk, auf Arosa H (0/83,61), die sich Ida Clute-Simon, Kempen, mit Bloemkamp`s Lotus (0/77,61), geschlagen geben musste.
An Tag zwei des Turniers war das Wetter zunächst wenig einladend. „Leider hat es auch da noch geregnet, was besonders für die Jüngsten nicht ideal war”, so Leurs. Doch pünktlich zum Start der Nachwuchswettbewerbe und Hauptprüfungen am Nachmittag zeigte sich die Sonne und mit ihr kamen auch zahlreiche Besucher. Die jüngsten Reiterinnen und Reiter zeigten in Führzügel- und Reiterwettbewerben beachtliches Können. Am Rand des Vierecks motivierende Atmosphäre. So auch für Anna Hüpen vom RV Straelen, die im Sattel von Renza Royall das Richter-Duo Dieter Kempken und Sandra Peters bei der Absolvierung der geforderten Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp hinsichtlich ihres Reitsitzes und der beginnenden Hilfengebung überzeugte. Goldschleife für diese Vorstellung. Zudem sorgte das „Jump and Dog“, bei dem Reiter und Hund einen gemeinsamen Geschicklichkeitsparcours bewältigen, für viel Heiterkeit.

Krönender Abschluss der Sevelener Reitertage, die Springprüfung der Klasse M** mit Stechen, in der auch um den Ehrenpreis der Gemeinde Issum geritten wurde. Hier dominierte der Keppelner Kai Terhoeven-Urselmans mit starken Vorstellungen das Teilnehmerfeld und sicherte sich im Sattel von Diabolo (0/48,29) und Dominelli Z (0/51,30) die ersten beiden Plätze. Rang drei in diesem spannenden Stechen ging an die Gocherin Jana Kunz (0/54,87) mit Alcadello. Kurzum, es war eine packende Prüfung, die von den Zuschauern mit entsprechendem Applaus bedacht wurde. Ein dickes Lob verdienten sich erneut die Turnierleiter Karl-Heinz Terhoeven und Karl Leurs sowie das engagierte Helferteam, das für einen perfekten Ablauf sorgte. Auch hier war die Anlage bestens vorbereitet, die Stimmung familiär und offen – ganz gleich, ob Stammgast oder Turnierneuling.
Fazit: Die Sevelener Reitertage können, trotz Regenschauern, als Erfolg in die Vereinschronik einsortiert werden. Oder vielleicht gerade deswegen, denn sie zeigten: Leidenschaft, Gemeinschaft und Engagement lassen sich durch ein paar Tropfen nicht aufhalten. Die Mischung aus sportlichem Niveau, emotionalem Flair und einer exzellenten Organisation macht dieses Turnier zu einem festen Anker im regionalen Turnierkalender – und das sicherlich mit wachsender Strahlkraft.
Stephan Derks
Fotos: Nina Cleven