
In Italiens Hauptstadt Rom, in Kronenberg, Niederlande, und im dänischen Matofte wurde am vergangenen Wochenende in Rot für Deutschland gesprungen, in Rom auf Fünf-, in Kronenberg und Matofte auf Drei-Sterne-Niveau im Rahmen der EEF-Nationenpreisserie (European Equestrian Federation). Auch wenn das letzte Quäntchen Glück fehlte, die Ergebnisse können sich dennoch sehen lassen.
Wochenlang war kein Tropfen Regen gefallen, das hat Petrus am Wochenende nachgeholt. Auch das dänische Matofte hat einiges an Wasser von oben abbekommen, noch dazu war es bitterkalt, was es den Pferden und Reitern im CSIO3*-Nationenpreis der EEF-Serie nicht unbedingt leichter gemacht hat. Auf der Anlage, auf der früher das Gestüt Blue Hors angesiedelt war, waren drei Nationenpreis-Neulinge für Deutschland im Einsatz: Stephanie Böhe, Sören Suppert und Stephi de Boer. Allein der vierte im Bunde, Christoph Brüse, hat bereits einen Nationenpreis bei den Senioren bestritten.
Mit zwölf Strafpunkten belegte das Quartett Rang drei hinter den dänischen Gastgebern mit einem und Polen mit fünf Strafpunkten. Die Fehler verteilten sich wie folgt:
Christoph Brüse und seine Holsteiner Colman-Tochter Elalisa hatten in beiden Runden einen Abwurf, in der zweiten kam noch ein Zeitfehler hinzu. Stephanie Böhe und ihre Lyjanero-Tochter Lyjin P waren fehlerfrei im ersten Umlauf, hatten aber einen Abwurf im zweiten. Bei Sören Suppert und seinem Holsteiner Hengst Can Tici v. Cornet Obolensky war es genau umgekehrt. Schlussreiterin Stephi de Boer erging es mit Querida v. Quality hingegen wieder so wie Böhe: null Fehler in Runde eins, vier und Runde zwei.
Equipechef Ralf Runge, der neue Mann an der Seite von Bundestrainer Otto Becker, kommentierte gegenüber der FN: „Wir hatten eine super Woche mit einem tollen Team-Spirit. Und trotz des Wetters und der Kälte, wir haben unheimlich gefroren, war die Stimmung im Team hervorragend. Die Fehler im Nationenpreis waren alle erklärbar, teils aus mangelnder Erfahrung, teils aufgrund der miesen Umstände.“
CSIO3* Kronenberg
Der zweite Nationenpreis der European Equestrian Federation (EEF) fand dieses Wochenende in Kronenberg, Niederlande, im Reitsportzentrum Peelbergen statt. Und auch hier waren die Gastgeber nicht zu schlagen. Mit acht Strafpunkten setzte sich das von Vincent Voorn gecoachte Team gegen Belgien (12) und Großbritannien (16) durch. Für die deutsche Equipe unter der Ägide von Alois Pollmann-Schweckhorst wurde es mit 20 Fehlern der vierte Rang.
Es ritten Marcus Ehning auf der Hickstead-Tochter Flower Girl (4/4), Patrick Stühlmeyer im Sattel von HH Chaccothargo (8/13), Harm Lahde auf Oak Grove’s Commander Bond (EL/0) und Stefan Engbers mit Bau NRW (0/4).
Alle Ergebnisse aus Peelbergen finden Sie hier.
CSIO5* Rom
So ganz konnten die deutschen Springreiter im Nationenpreis von Rom nicht an den tollen Erfolg von Kathrin Eckermann am Freitag anknüpfen. Ehe das „Länderspiel“ begann, hatte die gebürtige Rheinländerin mit ihrem Neuzugang Cydello nämlich souverän ein 1,55 Meter-Zeitspringen der Fünf-Sterne-Tour gewonnen. Im Nationenpreis wurde es für die deutsche Mannschaft um Bundestrainer Otto Becker der vierte Platz.
Mit nur vier Fehlern waren die US-Reiter von Robert Ridland nicht zu schlagen. Sowohl Lillie Keenan auf Kick On als auch McLain Ward mit Neuzugang Imperial HBF – zwölfjähriger KWPN-Wallach v. Glasgow vh Merelsnest, der zuvor unter Tim Gredley für Großbritannien gegangen n war – hatten je zwei fehlerfreie Runden hingelegt.
Rang zwei holten sich die Franzosen mit acht Fehlern. Hier waren es Nina Mallevaey auf Nikka vd Bisschop und Antoine Ermann im Sattel von Floyd des Preis, die zweimal mit weißer Weste aus dem Parcours kamen.
Die drittplatzierten Italiener hatten ebenso wie die deutsche Equipe 20 Fehler auf dem Konto, waren allerdings im ersten Umlauf schneller (im zweiten kamen beide Mannschaften auf exakt 212,94 Sekunden), so dass sie den dritten Platz holten und Deutschland mit Rang vier Vorlieb nehmen musste.
Bestes Paar im deutschen Team waren Janne Friederike Meyer-Zimmermann und ihr neuer Star im Stall, Julien Epaillards EM-Stute Dubai du Cedre. Dass die zwölfjährige Baloubet du Rouet-Tochter sich auch mit ihrer neuen Reiterin gut versteht, demonstrierte sie mit einer Nullrunde im ersten Umlauf und vier Fehlern im zweiten.
Ebenfalls fehlerfrei durch Runde eins waren Jörne Sprehe und Hot Easy gekommen. Das gelang weder Mario Stevens auf Starissa (4) noch Kathrin Eckermann mit Cala Mandia (8).
Im zweiten Umlauf fielen dann bei allen vieren die Stangen. Zu den vier Fehlern von Meyer-Zimmermann gesellten sich weitere vier von Eckermann, acht von Sprehe mit Hot Easy und zwölf – das Streichergebnis – von Stevens und Starissa.
Janne Friederike Meyer-Zimmermann und Dubai du Cedre waren auch im Großen Preis bestes deutsches Paar. Mit je einem Abwurf in beiden Umläufen waren sie als Zehnte noch unter den Platzierten. Den Sieg trug der Brasilianer Yuri Mansur auf Miss Blue-Saint Blue Farm davon, jener Stute, die ihn im vergangenen Jahr in Aachen zum Preis von Europa getragen hatte.